Förderung „Romani Rose-Fellowship“ ausgeschrieben
9. Juli 2020
Doktoranden und Postdoktoranden können sich erneut um eine Förderung bewerben
Ein im vergangenen Jahr eingerichtetes Stipendium im Bereich der Antiziganismusforschung wird jetzt in einer dritten Förderrunde an der Forschungsstelle Antiziganismus der Universität Heidelberg ausgeschrieben. Ausgestattet mit einer Fördersumme von 20.000 Euro wendet sich das „Romani Rose-Fellowship“ an Doktoranden und Postdoktoranden aus den Ländern der Europäischen Union. Es wird von der Manfred Lautenschläger-Stiftung gefördert und ist nach dem Vorsitzenden des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, benannt. Bewerbungsschluss ist der 31. August 2020. Die Förderung startet mit Beginn des kommenden Jahres.
Das „Romani Rose-Fellowship“ kann in zwei Varianten vergeben werden. Doktoranden erhalten zur Vorbereitung, Erstellung oder zum Abschluss ihrer Promotion eine auf zwölf Monate angelegte Förderung von 1.666 Euro monatlich. Postdoktoranden, die ihr wissenschaftliches Profil nach der Promotion schärfen möchten, bewerben sich auf ein acht Monate umfassendes Stipendium in Höhe von 2.500 Euro pro Monat. Gefördert werden Projekte und Forschungsvorhaben mit Bezug zur Antiziganismusforschung oder einem verwandten Feld wie der Rassismusforschung. Eine Kommission der Forschungsstelle wählt die Stipendiaten aus. Das Stipendium ist in der Regel an einen Aufenthalt an der Forschungsstelle Antiziganismus gebunden. Angesichts der besonderen Situation in der Corona-Pandemie kann für 2021 darauf verzichtet werden. Das Fellowship würdigt Romani Roses jahrzehntelanges Engagement für Menschen- und Bürgerrechte.
Die Forschungsstelle Antiziganismus ist am Historischen Seminar der Universität Heidelberg angesiedelt. Sie beschäftigt sich mit Ursachen, Formen und Folgen des Antiziganismus in den europäischen Gesellschaften vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Untersucht werden allen voran Mechanismen der Vorurteilsbildung und Praktiken der Diskriminierung. Die Einrichtung der Forschungsstelle geht auf einen Staatsvertrag zurück, den der Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg, und das Land Baden-Württemberg im November 2013 geschlossen haben und der im November 2018 erneuert wurde.