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Ruperto Carola Ringvorlesung Religion und KI

19. Januar 2026

Religiöse Institutionen nutzen KI heute für digitale Schriftinterpretationen, in Gebetsbots und gar in anthropomorphen Formen wie dem Roboter-Mönch Mindar in Japan. Zugleich entstehen im Westen Deutungen, die KI zwischen Erlösungsversprechen und apokalyptischer Angst verorten – als Heilsbringerin oder Bedrohung. Der Vortrag beschäftigt sich mit einer dritten Frage: Wie reagieren Menschen auf KI als antwortendes Gegenüber? Wie erleben sie die Resonanz im Gespräch mit Sprachmodellen und inwiefern wird hier eine gebetsähnliche Transzendenzerfahrung gemacht? Der Vortrag zeigt auf, wie durch neue KI-Technologien das Verhältnis von Mensch, Technik und Religion neu gestaltet wird.

Inken Prohl

Prof. Dr. Inken Prohl ist Professorin für Religionswissenschaft und Lehrstuhlinhaberin am Institut für Religionswissenschaft der Universität Heidelberg. Sie studierte Japanologie und Religionswissenschaft an der Freien Universität Berlin sowie der Keio Universität Tokyo. Inken Prohl lehrte in den Japanwissenschaften und der Religionswissenschaft an der FU Berlin und der Universität Düsseldorf und war als Gastforscherin an der Hitotsubashi Universität in Tokyo tätig. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Transformationen buddhistischer Vorstellungen und Praktiken in der Moderne, Theorien der Material Religion, die Zusammenhänge zwischen Religion, Technologien und Künstlicher Intelligenz, sowie Museen als Ausstellungsräume für Religionen. Ihre letzten Veröffentlichungen beschäftigen sich eingehend mit den religionsanalogen Formationen der digitalen Welt sowie mit Fragen zu KI und Ethik.