August 2025 Unispiegel digital
Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, liebe Studierende, liebe ehemalige,
mit der Einreichung unseres Evaluationsberichts SEMPER APERTUS – Heidelberg: The Comprehensive Research University hat die Universität Heidelberg den nächsten Schritt im Wettbewerb um den Exzellenzstatus getan. Ich danke allen Mitgliedern unserer Universität, die über viele Monate mit großem Engagement an der Erstellung des Berichts mitgewirkt haben. Ihr Einsatz bildet die Grundlage dafür, dass wir dem Ortsbesuch der Gutachter im November mit Zuversicht entgegensehen. Doch nun wünsche ich uns allen zunächst eine Sommerzeit, in der wir Kraft tanken können für das vor uns Liegende.
Prof. Dr. Frauke Melchior
Rektorin

Im Fokus
Universität Heidelberg: Klinikverbund schafft Voraussetzung für die Fusion der beiden Medizin-Fakultäten
Der Verbund der beiden Universitätsklinika Heidelberg und Mannheim soll mit Beginn des kommenden Jahres offiziell realisiert werden, nachdem der Ministerrat des Landes Baden-Württemberg Einzelheiten zur zukünftigen Zusammenarbeit und Beteiligung der beiden Klinika beschlossen hat. Damit sind auch die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die Universität Heidelberg die Fusion der Medizinischen Fakultät Heidelberg und der Medizinischen Fakultät Mannheim weiter vorantreibt. Die beiden Medizin-Fakultäten der Universität sollen zum Januar 2027 in einer gemeinsamen Fakultät aufgehen. Damit entsteht eine der größten medizinischen Fakultäten in Deutschland.

Pionierarbeit und Fortschritt: 50 Jahre Institut für Umweltphysik
Seit 1975 hat das Institut für Umweltphysik (IUP) der Universität Heidelberg als erstes seiner Art in Deutschland die physikalische Umweltforschung maßgeblich geprägt – von der Entwicklung anspruchsvoller physikalischer Messmethoden bis zur modernen Klimamodellierung. Die Arbeiten am IUP tragen zu unserem Verständnis der Prozesse bei, die im natürlichen sowie in dem durch den Menschen veränderten Klimasystem der Erde ablaufen. Zu seinem Jubiläum blickt das Institut auf fünf Jahrzehnte innovative, interdisziplinäre Forschung zurück.

Mit der NXTGN Startup Factory eine Gründungswelle auslösen
Mit einer international sichtbaren Innovationsplattform will das Konsortium NXTGN – ein strategischer Verbund baden-württembergischer Hochschulen und privatwirtschaftlicher Partner unter maßgeblicher Beteiligung der Universität Heidelberg – eine neue Gründungswelle auslösen. Die NXTGN Startup Factory soll als eine zentrale Anlaufstelle für technologiegetriebene Gründungen den Transfer von Forschungsergebnissen in die Anwendung beschleunigen und eng mit dem industriellen Mittelstand zusammenarbeiten. Bund und Wirtschaft stellen für den Aufbau dieser Plattform über einen Zeitraum von fünf Jahren Mittel in Höhe von bis zu 20 Millionen Euro zur Verfügung.

Forschung
Lancet Countdown zu Plastik und Gesundheit
Plastikverschmutzung und Kunststoffbelastung stellen eine wachsende Gefahr für die Gesundheit von Menschen, Tieren und das Ökosystem Erde dar: Davor warnen Wissenschaftler in einem aktuellen Beitrag im Fachmagazin The Lancet. Die Forscherinnen und Forscher – darunter der Epidemiologe, Mathematiker und Statistiker Prof. Dr. Joacim Rocklöv von der Universität Heidelberg – haben zudem am Montag, 4. August 2025, den „Lancet Countdown on Health and Plastics“ in Genf (Schweiz) vorgestellt. Die internationale Forschungskollaboration soll die globale Belastung mit Plastikmüll, ihre Folgen sowie Maßnahmen dagegen dokumentieren.
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Bio-Structure Hub unterstützt KI-basierte Vorhersage biomolekularer Strukturen
Um Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern den Zugang zu modernen Methoden der computergestützten Strukturbiologie zu erleichtern, hat das Scientific Software Center (SSC) der Universität Heidelberg ein innovatives Angebot geschaffen. Der Bio-Structure Hub unterstützt die KI-basierte Vorhersage der dreidimensionalen Strukturen von Biomolekülen. Damit leistet der von der Klaus Tschira Stiftung geförderte Service einen wichtigen Beitrag für Forscherinnen und Forscher, die ein tieferes Verständnis der fundamentalen Prozesse des Lebens gewinnen wollen.

Forschungsförderung
Neue Forschungsgruppe in der biomedizinischen Grundlagenforschung
Mit einem Förderantrag für eine neue DFG-Forschungsgruppe in der biomedizinischen Grundlagenforschung ist die Universität Heidelberg in der jüngsten Bewilligungsrunde der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erfolgreich. In dem Forschungsverbund untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die grundlegenden Prinzipien, die es Organismen ermöglichen, sich an Veränderungen der Umwelt anzupassen. Koordinator der Forschungsgruppe „DynOrg“, an der acht weitere universitäre Standorte beteiligt sind, ist Prof. Dr. Simon Wiegert von der Medizinischen Fakultät Mannheim. Die DFG fördert die Arbeiten mit fünf Millionen Euro über einen Zeitraum von vier Jahren.

ERC-geförderte Arbeitsgruppe am Astronomischen Rechen-Institut
Mit Simulationen zur Entstehung und Entwicklung von Galaxien befasst sich eine neue Arbeitsgruppe unter der Leitung von Dr. Max Grönke, die am Astronomischen Rechen-Institut der Universität Heidelberg angesiedelt ist. In der Forschung des Astrophysikers geht es insbesondere um die Dynamik von Gasen im galaktischen Ökosystem. Sie wird vom Europäischen Forschungsrat (ERC) im Rahmen eines ERC Starting Grant gefördert. Für das Projekt erhält der Wissenschaftler über einen Zeitraum von fünf Jahren Fördermittel in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro.

Antiziganismus in Bildern und Filmen
Bilder und Filme spielen eine zentrale Rolle bei der Entstehung, Weitergabe und Neuverbreitung von Antiziganismus. Ein interdisziplinäres Projekt, das an der Forschungsstelle Antiziganismus (FSA) der Universität Heidelberg seine Arbeit aufgenommen hat, untersucht diese Prozesse anhand vielfältiger visueller Formate. Das Vorhaben „Critical Film & Image Hub“ wird im Rahmen des Kooperationsverbundes gegen Antiziganismus im Bundesprogramm „Demokratie leben!“ mit einer Summe von jährlich 400.000 Euro gefördert. Die Förderdauer des von der Literatur- und Filmwissenschaftlerin Dr. Radmila Mladenova geleiteten Projekts beträgt bis zu acht Jahre.

Studium
Neuer Masterstudiengang „Classics“ startet zum Wintersemester
Den Kulturen des antiken Griechenlands, Roms und angrenzender Regionen widmet sich ein neuer Studiengang an der Universität Heidelberg in fächerübergreifender Perspektive. Das Masterprogramm „Classics“ ist an der Philosophischen Fakultät angesiedelt und startet zum Wintersemester 2025/2026. Es richtet sich insbesondere an Absolventinnen und Absolventen geisteswissenschaftlicher Bachelorstudiengänge mit ausgeprägtem Interesse an der antiken Welt und ihrer wissenschaftlichen Erforschung.

Deutschlandstipendium
Studierende, die im Wintersemester 2025/2026 an der Universität Heidelberg immatrikuliert sind, können sich wieder für ein Deutschlandstipendium bewerben. Gefördert werden Studentinnen und Studenten aller Nationalitäten, die hervorragende Leistungen in Studium und Beruf erwarten lassen oder bereits erbracht haben. Zu den Förderkriterien zählen – neben den bisherigen Leistungen in Schule und Studium – auch gesellschaftliches Engagement und sozialer Einsatz. Besondere biografische Hürden werden ebenfalls berücksichtigt. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 31. August 2025.

Auf dem Campus
Lernort der Zukunft: audiMAX kurz vor Fertigstellung
Die Fertigstellung des neuen Hörsaal- und Lernzentrums audiMAX auf dem Campus Im Neuenheimer Feld rückt in greifbare Nähe: Nach Angabe der Klaus Tschira Stiftung, die das audiMAX baut, ist die Übergabe an das Land für dieses Jahr geplant. Bevor das Gebäude voraussichtlich im Sommersemester 2026 in Betrieb genommen werden kann, finden noch infrastrukturelle Einrichtungs- und Umzugsmaßnahmen der Universität statt, u.a. wird unter dem Titel heiCOLLECTIONS im Foyer des audiMAX ein Schaufenster in die universitären Sammlungen und Museen eingerichtet. Eine Webseite informiert über die Baufortschritte und zeigt erste Eindrücke des neuen Gebäudes.

„My Green Lab“: Erfolgreiche Zertifizierung natur- und lebenswissenschaftlicher Labore
23 Labore der Universität Heidelberg haben erfolgreich an dem internationalen Zertifizierungsprogramm „My Green Lab“ teilgenommen. Im Rahmen dieses Evaluationsprozesses unternahmen sie umfangreiche Anstrengungen, um ihren Energie-, Ressourcen- und Wasserverbrauch langfristig und nachhaltig zu reduzieren. 13 der überwiegend aus den Lebenswissenschaften stammenden Einrichtungen sind dabei sogar mit dem bestmöglichen Status Grün ausgezeichnet worden. Ab sofort können sich weitere Labore für das Programm anmelden.

Universitätsinterne KI-Plattform: YoKI startet in Regelbetrieb
Nach erfolgreicher Testphase ist die universitätsinterne KI-Plattform YoKI in den Regelbetrieb gestartet. Das Rechenzentrum der Universität stellt Studierenden, Forschenden und Beschäftigten damit eine KI-Plattform zur Verfügung, die vier große Sprachmodelle (Large Language Models, sog. LLMs) umfasst. Alle über YoKI verfügbaren Open-Source-Modelle werden datenschutzkonform ausschließlich auf den Servern der Universität betrieben. Kontrolle und Verantwortung über Daten und Technologie bleiben so vollständig in universitärer Hand.

Startup Hub bietet Gründerinnen und Gründern Raum für Austausch und Vernetzung
Mit dem neuen hei_INNOVATION Startup Hub hat die Universität Heidelberg Arbeits- und Infrastrukturflächen für Gründerinnen und Gründer geschaffen. Die Räumlichkeiten auf dem Campus Im Neuenheimer Feld bieten moderne Büros und Co-Working-Spaces. Willkommen sind dort Startups, Spin-offs, EXIST-geförderte Teams sowie junge Unternehmen, die aus dem Umfeld der Universität – einschließlich ihrer Medizinischen Fakultäten in Heidelberg und Mannheim – hervorgehen.

Veranstaltungstipps
Neues aus Botanien
Zu seinem traditionellen Gartenfest, in diesem Jahr unter dem Motto „Neues aus Botanien“, lädt der Botanische Garten der Universität Heidelberg am 21. September 2025 auf den Campus Im Neuenheimer Feld ein. Neben Info-Ständen gibt es wieder eine Pflanzenbörse, Führungen zu verschiedenen Themen sowie Speisen und Getränke. Das Fest findet zwischen 11 und 16 Uhr statt. Der Eintritt ist frei.

Woche der Herzgesundheit
Das Thema Herzgesundheit steht im Zentrum einer Aktionswoche, die das universitäre Gesundheitsmanagement Univital vom 29. September bis 2. Oktober 2025 an den drei Standorten der Universität – Altstadt, Bergheim und Im Neuenheimer Feld – veranstaltet. Studierende uns Beschäftigte sind zu zahlreichen Aktionen eingeladen, darunter Herz-Kreislauf-Screenings, Lunch-Talks zum Thema Herzgesundheit, Reanimationstrainings und Bewegungsangebote.

Aktionstage: Cybersecurity 2025
IT-Sicherheit ist auch im Hochschulbereich zu einer zentralen Herausforderung geworden. Die Aktionstage Cybersecurity 2025 bieten fundierte Einblicke in aktuelle Angriffsszenarien und Schutzmaßnahmen. Mit praxisnahen Demonstrationen und fachlicher Expertise fördern sie das Bewusstsein für digitale Bedrohungen und stärken die Sicherheitskompetenz vor Ort. Neben einem Impulsvortrag finden mehrere Workshops zum Thema Cybersecurity statt, für die sich interessierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorab anmelden können. Die Aktionstage finden am 6. und 7. Oktober 2025 statt.



