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Vortrag am 2. Dezember 2019Buddhismus versus Luxus?

Referentin: Prof. Dr. Inken Prohl, Universität Heidelberg

Angesichts des Unheils, das Turbo-Kapitalismus und Konsum nach gängiger Sicht anzurichten scheinen, sind buddhistische Lehren, Praktiken und Lösungsmöglichkeiten in unserer Gesellschaft sehr gefragt. Mit dem Buddhismus werden Askese, Meditation und Mäßigung assoziiert. Aufgrund seiner anti-materiellen Haltung und spirituellen Ausrichtung erfreut er sich großer Beliebtheit. Können uns buddhistische Lehren und Praktiken eine Alternative zum gegenwärtigen Konsumismus eröffnen? Zugleich finden sich nicht nur in Wellness-Einrichtungen oder Arztpraxen, sondern auch in Werbespots für teure Autos, edle Kosmetik oder kostspielige Elektrogeräte eine Fülle von Buddha-Statuen und buddhistische Schlüsselbegriffe wie Zen, Karma oder Nirvana. Wie passen buddhistische Statuen und Konzepte zur luxuriösen Welt des Konsums?

Nach einem kleinen Exkurs in die Geschichte und Gegenwart des Buddhismus in Asien widmet sich der Vortrag den vielfältigen Zuschreibungen an buddhistische Vorstellungen und Praktiken in unserer Gesellschaft. Erörtert wird das facettenreiche und zuweilen widersprüchliche Verhältnis zwischen buddhistischen Vorstellungen, Praktiken und Ästhetiken auf der einen Seite und dem Thema Luxus auf der anderen.

Einer steigenden Zahl von Menschen gilt zudem die stille Konzentration auf ihren Atem und ihren Körper im Kontext von Meditation, Zen-Buddhismus oder Achtsamkeit als kostbares Gut in ihrem Leben. Inwiefern diese buddhistisch inspirierten Stilleübungen als Luxus verstanden werden können, wird der Vortrag abschließend erörtern.

Inken Prohl

Inken Prohl lehrt und forscht seit dem Jahr 2006 am Institut für Religionswissenschaft der Universität Heidelberg. Zuvor absolvierte sie mehrjährige Forschungsaufenthalte in Japan, wo sie sich mit dem Wandel des Buddhismus in der Gegenwart beschäftigte. Die Schwerpunkte ihrer Forschung liegen auf Transformationen des Buddhismus sowie auf den Themen Achtsamkeit, Gender und dem Spannungsfeld von Religion und Künstlicher Intelligenz.

Porträt Inken Prohl