Stephanie KapposVon Kalifornien nach Heidelberg und zurück
Als amerikanische Austauschstudentin kam Stephanie Kappos an der Ruperto Carola
Stephanie Kappos steht im Garten des Heidelberg Center for American Studies unter einem Sonnenschirm und strahlt mit der Sonne um die Wette. Seit 1974 war die US-Amerikanerin nicht mehr in Heidelberg, jetzt hat sie ihrer deutschen Alma Mater zu deren Geburtstag und zum 15. Jubiläum von Heidelberg Alumni International einen Besuch abgestattet. „Heidelberg ist ein sehr wichtiger Teil meines Lebens und macht einen großen Teil dessen aus, was ich heute bin!“, erzählt sie beim Farewell-Event.
Heidelberg ist ein sehr wichtiger Teil meines Lebens und macht einen großen Teil dessen aus, was ich heute bin.
Stephanie Kappos
Es war eine Mitbewohnerin an der Universität, die Kappos für Deutsch interessierte und ihr so den Weg an die Ruperto Carola ebnete. Anfang der 70er Jahre studierte Stephanie in Sacramento Spanisch und Englisch. Sie wohnte mit einer Deutschstudentin zusammen, die sie zu Treffen mitnahm, bei denen Deutsch gesprochen wurde, so dass sie sich für die Sprache zu interessieren begann und beschloss, diese zu lernen und zu studieren. Über das International Program ihrer Universität kam sie nach Heidelberg und studierte von 1973 bis 1974 Deutsch als Fremdsprachenphilologie an der Ruperto Carola.
Nach ihrer Rückkehr in die USA schloss Stephanie ihr Studium ab, arbeitete elf Jahre als Lehrerin und beschloss dann, noch einmal etwas ganz anderes zu machen: Sie begann, Jura zu studieren. Bereits während ihres Jurastudiums arbeitete sie als Assistentin in einer Anwaltskanzlei und beschäftigte sich dabei vor allem mit der Todesstrafe. Nachdem sie ihre Anwaltslizenz bekommen hatte, eröffnete sie 1995 eine Praxis in Sacramento. Privat engagiert sie sich in der griechischen Gemeinde und reist zusammen mit ihrer Mutter, die zur ersten amerikanischen Generation einer griechischen Familie gehört, nach Griechenland. „Ich bin sehr familienorientiert und unternehme viel mit meiner griechischen Familie“, erklärt Kappos. Daher entschloss sie sich auch, vom Familiennamen ihres Vaters – Frogue – zum Familiennamen ihrer Mutter – Kappos – zu wechseln.
Nicht nur der Unterricht an der Universität hat mich geprägt, sondern das ganze Studentenleben in Heidelberg. Und außerdem sieht man während eines Auslandsjahrs auch sein eigenes Land aus der Perspektive anderer.
Stephanie Kappos
Ihre Zeit in Heidelberg beschreibt Stephanie Kappos als prägenden Abschnitt ihres Lebens: „Es war eine wichtige Erfahrung, von zu Hause wegzugehen. Nicht nur der Unterricht an der Universität hat mich geprägt, sondern das ganze Studentenleben in Heidelberg. Und außerdem sieht man während eines Auslandsjahrs auch sein eigenes Land aus der Perspektive anderer“, erklärt sie. Nach 37 Jahren hat sie immer noch Kontakt zu einer Freundin aus der damaligen Zeit. Als sie jetzt wieder nach Heidelberg zurückkam, war es für Stephanie, als wäre die Zeit stehen geblieben: „Im Stadtbild hat sich wenig geändert – allerdings habe ich den Eindruck, dass die Menschen hier jetzt entspannter und freundlicher sind als damals!“ (2011)