Main Research Area4.7 Cognitive Science
Abstract
Ein zentrales Ziel jeder Form von Kognition ist es, die Umwelt zu erfassen und verstehbar zu machen. Als Menschen wollen wir etwa verstehen, wie sich unsere Umwelt verändert oder nicht verändert, verstehen wie wir den Gang der Dinge erfolgreich beeinflussen können, verstehen was als nächstes passieren wird, verstehen wie sich unerwünschte Konsequenzen vermeiden lassen, ... . Basale kognitive Fähigkeiten ermöglichen es uns Menschen, diesem Ziel einen Schritt näher zu kommen. Wir nutzen sie zum Beispiel, um unsere Aufmerksamkeit selektiv auf die gerade wichtigen Dinge zu lenken und Unwichtiges vorübergehend auszublenden oder auch, um zunächst einmal uneindeutige Situationen und Reize in der Umwelt zu disambiguieren und eindeutig zu interpretieren. Darauf aufbauend spielen auch kognitive Fähigkeiten höherer Ordnung, wie das Verstehen und Interpretieren von Sprache oder logisches Schlussfolgern, eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, die Umwelt verstehbar zu machen.
Ziel der interdisziplinären Main Research Area (MRA) Cognitive Science ist es, Erkenntnisse aus den verschiedenen beteiligten Disziplinen, die sich mit menschlicher, tierischer und auch künstlicher Kognition beschäftigen, zusammenzuführen und so synergetisch neue kognitionswissenschaftliche Erkenntnisse zu generieren. An dieser MRA sind Forschende aus allen vier Fields of Focus der Universität Heidelberg beteiligt und durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit am gemeinsamen Thema Kognition werden hier neue Brücken zwischen Geistes-, Verhaltens-, Lebens- und Computerwissenschaften geschlagen. Explizit wird auch ein Methodenpluralismus in dieser MRA forciert. Ein Schwerpunkt liegt auf der quantitativen Erfassung und Modellierung kognitiver Prozesse mit Hilfe von Verhaltensbeobachtungen und (neuro-)physiologischen Messungen. Aber auch qualitative und theoretische Ansätze werden genutzt.
Die Vision dieser Initiative ist es, einen Schwerpunkt Kognitionswissenschaften in Forschung und Lehre an der Universität Heidelberg zu etablieren, in dem sich – in der besten Tradition der Universität Heidelberg – transdisziplinäre Breite mit fachlicher Exzellenz vereint.