Ruperto Carola RingvorlesungOtto Meyerhof, (Mit-) Begründer der modernen Biochemie
7. Juni 2021
Otto Meyerhof war weltweit einer der bedeutendsten Wissenschaftler des 20. Jahrhunderts. Er entdeckte „das Zahnradgetriebe chemischer Zyklen im Abbau der Nahrungsstoffe und die damit verbundene energetische Kopplung zur universellen Speicherung von chemischer Bindungsenergie in Form von Adenosintriphosphat (ATP), dem direkten Betriebsstoff für die verschiedenen Arbeitsleistungen aller Lebewesen“, wie es Hans-Hermann Weber formulierte, sein erster wissenschaftlicher Mitarbeiter. Die Auswirkungen seiner Entdeckungen auf die Forschungsarbeiten nachfolgender Generationen sind gewaltig. Sie sind nicht nur in allen Lehrbüchern der Biochemie unserer Zeit dokumentiert, sondern bilden auch in vielerlei Hinsicht Grundlagen für die heutige biomedizinische Forschung. Die Veränderung des Stoffwechsels in Tumorzellen und die sich daraus ergebenden Therapieansätze sind hierfür ein gutes Beispiel. Die Entdeckungen von Otto Meyerhof und ihre Auswirkungen auf die Forschung von heute lassen sich mit den Worten von Thomas Kuhn auf den Punkt bringen: „Es gab eine Biochemie vor und eine seit Meyerhof.“
Prof. Dr. Walter Nickel
Walter Nickel studierte an der Universität Göttingen, an der er auf dem Gebiet der Biochemie auch promoviert wurde. Als Postdoktorand wechselte der Wissenschaftler 1994 an die Universität Heidelberg und forschte am damaligen Institut für Biochemie I. Ein Forschungsaufenthalt in den USA führte ihn von 1997 bis 2000 an das Memorial Sloan-Kettering Cancer Center in New York. Anschließend leitete er eine unabhängige Forschungsgruppe am Biochemie-Zentrum der Universität Heidelberg (BZH) und habilitierte sich 2001 an der Ruperto Carola, ehe er 2004 auf eine Professur für Biochemie in Heidelberg berufen wurde. Prof. Nickel ist Sprecher des Sonderforschungsbereichs/Transregio „Molekulare Schalter in der Raum-Zeit-Kontrolle der zellulären Signaltransmission“ und aktuell Geschäftsführender Direktor des BZH.