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Nationale Forschungsdateninfrastruktur Digitale Sicherung des kulturellen Erbes

3. Juli 2020

Universität Heidelberg an Konsortium der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur beteiligt

Am Aufbau einer von Bund und Ländern geförderten Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) für den Bereich Geisteswissenschaften wirkt die Universität Heidelberg als Co-Antragstellerin mit: Über eine von der Universitätsbibliothek betriebene digitale Plattform für Kunstgeschichte und Kunstwissenschaften – den Fachinformationsdienst arthistoricum.net – ist die Ruperto Carola Teil von NFDI4Culture. Dieses „Konsortium für Forschungsdaten zu materiellen und immateriellen Kulturgütern“ unter der Federführung der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz will standardisierte Daten des kulturellen Erbes zentral verfügbar machen und nachhaltig sichern. Es ist eines von insgesamt neun Konsortien, die von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz bewilligt wurden.

Die Kulturdatensammlungen des Konsortiums NFDI4Culture werden zum Beispiel digitale Repräsentationen von Kulturgütern wie Handschriften und Gemälden, aber auch von Denkmälern, Gebäuden und Skulpturen umfassen. „Diese Daten, die aus computergenerierten zwei- und dreidimensionalen Vorlagen stammen können, sollen standardisiert und global verfügbar gemacht werden für den Transfer zwischen Forschung, Kulturpolitik, Kulturwirtschaft und Zivilgesellschaft“, erläutert Bibliotheksdirektor Dr. Veit Probst. Im Rahmen des Konsortiums ist die Universitätsbibliothek Heidelberg gemeinsam mit der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden für die Publikation und die Bereitstellung der Daten verantwortlich.

„Damit knüpfen wir an die Arbeit des Fachinformationsdienstes arthistoricum.net an. Dort entwickeln wir innovative digitale Werkzeuge für die Veröffentlichung von Forschungsergebnissen“, so die dafür verantwortliche Fachreferentin und Co-Sprecherin im Konsortium, Dr. Maria Effinger. Geplant ist auch die Einrichtung eines Expertenforums für Datenpublikation und Langzeitverfügbarkeit. „Gerade die langfristige Sicherung ist ein Schlüsselfaktor in der Arbeit von NFDI4Culture“, betont Dr. Effinger von der Universitätsbibliothek Heidelberg. So soll sichergestellt werden, dass auch zukünftige Computersysteme Forschungsergebnisse in Form von digitalen Daten bewahren und für die Forschung zur Verfügung stellen können.“

An „NFDI4Culture“ sind neun Trägerinstitutionen, elf Fachgesellschaften und 52 weitere Partner in ganz Deutschland beteiligt. Das Konsortium umfasst die Fachdisziplinen Architektur und Kunstgeschichte sowie Theater-, Tanz-, Film- und Medienwissenschaften. Im Mittelpunkt stehen dabei materielle Kulturgüter in Form von 2D- und 3D-Digitalisaten. Hinzu kommen im immateriellen Bereich audiovisuelle Daten von Musik-, Film- und Bühnenaufführungen. Auf einer übergeordneten Ebene verfolgt das Konsortium das Ziel, bestehende nationale und internationale Projekte und Plattformen zu sichten, um ihre Potentiale für die Nationale Forschungsdateninfrastruktur zu analysieren und nutzbar zu machen. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit sind datenrechtliche und datenethische Aspekte.