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HAInews 2023/02Neue Alumni-Gruppen starten mit vielen Aktivitäten

Nach der Corona-bedingten längeren „Ruhephase“ tut sich zurzeit Einiges bei unseren Alumni-Gruppen im Netzwerk: Seit dem Frühjahr 2023 sind die neue Fachgruppe Soziologie sowie die neue internationale Gruppe Heidelberg Alumni Ukraine (HAUA) aktiv.

Auf Initiative von Stefan Beljean, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Weber-Institut für Soziologie (MWI), hat sich die neue Fachgruppe „MWI Alumni“ gegründet. Als er vor zwei Jahren seine Stelle antrat, bei der er auch studentische Abschlussarbeiten betreut, stellte er fest, dass die frühere aktive Alumni-Arbeit des Instituts mittlerweile eingeschlafen war und auch keine Soziologie-Gruppe im HAI-Netzwerk existierte, so dass es für Absolvent:innen keine institutionalisierte Möglichkeit für weiteren Kontakt nach dem Studium gab. Das hat sich nun geändert und seit März ist die neue Gruppe im Aufbau – die auch gleich eine Veranstaltung organisiert hat und weitere plant: Am 23. Mai berichteten im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Berufsperspektive“, die HAI gemeinsam mit dem CareerService der Universität für Studierende organisiert, vier Soziologie-Alumni aus unterschiedlichen Berufsfeldern über ihren beruflichen Alltag und Werdegang. Zwei weitere Events des Instituts im Sommersemester richte(te)n sich auch an Ehemalige: Das Sommerfest der Fakultät am 22. Juni und das von der Fachschaft organisierte legendäre Institutsgrillen am 26. Juli. Explizit für Alumnae und Alumni plant die neue Gruppe eine „Reunion“ im Herbst.

Voller Hörsaal bei Veranstaltung

„Noch ist unser Netzwerk mit rund 30 Mitgliedern sehr überschaubar, aber das soll sich bald ändern: Wir hoffen, dass es bis Ende des Jahres auf einige 100 Mitglieder wachsen wird“, erklärt Stefan Beljean. Um das zu erreichen, ist eine Mitgliederwerbeaktion geplant, zudem sollen neue Absolvent:innen künftig direkt zum Studienabschluss auf die MWI-Alumni-Gruppe aufmerksam gemacht werden. Das Alumni-Netzwerk mit seiner kostenlosen Mitgliedschaft biete sowohl den Ehemaligen als auch dem Institut viele Vorteile, betont Stefan Beljean: „Absolvent:innen können mit ihren Kommiliton:innen in Kontakt bleiben und ihre beruflichen Netzwerke pflegen, während das Institut bei seinen Lehrveranstaltungen auf die Expertise von Ehemaligen zurückgreifen kann.“

Für Alumni und Alumnae mit Bezug zur Ukraine gibt es jetzt mit Heidelberg Alumni Ukraine (HAUA) eine eigene HAI-Gruppe: Ukrainische Studierende, Wissenschaftler:innen und Absolvent:innen sind herzlich eingeladen, beim Aufbau von HAUA mitzuwirken, Ideen und Erfahrungen auszutauschen und Botschafter:innen für ukrainische Kultur im Alumni-Netzwerk und vor Ort in Heidelberg zu sein. Neben der digitalen Vernetzung sind in der Region Heidelberg Stammtisch-Abende, informelles Mentoring, berufliches und akademisches Netzwerken sowie Kulturveranstaltungen geplant. Im Frühjahr 2023 gegründet, startete die neue Gruppe mit einem ersten Treffen im April. Es folgten am 13. Mai ein literarischer Abend mit der ukrainischen Schriftstellerin und Illustratorin Hanna Osadko und am 3. Juni ein gemeinsamer Besuch der Ausstellung „Im Osten geht die Sonne auf“ der ukrainischen Künstlerin Fevronia Soudia im Haus Cajeth in der Heidelberger Altstadt.

Die Autorin Hanna Osadko wohnte im Frühjahr als Preisträgerin des Hilde-Domin-Preises in einer Künstlerresidenz in der Heidelberger Altstadt, wo auch die von Lena Botezatu und dem HAUA-Core-Team organisierte Lesung mit einer Auswahl an Kurzgeschichten und Gedichten aus ihrem 2017 – also vor dem Krieg – erschienenen Buch „Einfach leben“ stattfand. Zu der Veranstaltung kamen Ukrainer:innen, die schon lange in Heidelberg leben, und auch Landsleute, die aktuell vor dem Krieg geflüchtet sind. „Was alle Werke in Hanna Osadkos Buch verbindet, ist eine Leichtigkeit und aus jetziger Perspektive die Abwesenheit des großen Kriegs, der seit dem 24. Februar 2022 das Leben aller Ukrainer:innen dominiert“, erklärt Lena Botezatu. „Wir haben diese Zeitreise in das friedliche Leben, aber auch vor allem Hanna Osadkos schauspielerisches Talent, mit dem sie ihre Werke vorgetragen hat, sehr genossen.“ Am bewegendsten sei Hanna Osakdos Gedicht über Penelope gewesen – die Frauenfigur aus der griechischen Mythologie, die 20 Jahre auf die Heimkehr ihres Mannes Odysseus wartet: Denn der Lebensweg der Dichterin selbst nahm in dieser Hinsicht einen anderen Verlauf als bei Penelope und Odysseus, da ihr Mann Oleksandr im Sommer 2022 an der Front starb. Ihm ist ihr neues Buch gewidmet, das sie in Heidelberg geschrieben hat und das den Titel „Sieben Pralinen aus Heidelberg“ trägt.

Hana Osadko bei der Lesung

Neben diesen kulturellen Veranstaltungen organisierte HAUA zudem mit dem ukrainischen Studenten Mykhailo Kostur am 31. Mai eine Infoveranstaltung für studieninteressierte junge Ukrainer:innen, die in Heidelberg Deutsch lernen wollen. Mykhailo Kostur, der in Heidelberg Medizin studiert und in den Jahren 2020 und 2021 Stipendiat des von HAI vergebenen Amirana-Stipendiums war, stellte die studienvorbereitenden Deutschkurse am Internationalen Studienzentrum vor, vor allem das Studienkolleg, das er selbst durchlaufen hat. Zu der Veranstaltung in der Neuen Universität kamen rund 70 Personen – etwa 30 junge Studieninteressierte mit Familienangehörigen. Ihnen konnte der Referent praktische aktuelle Erfahrungen aus erster Hand vermitteln und zugleich Vorbild und Hoffnungsträger für die jungen Ukrainer:innen sein. HAI begrüßte die Teilnehmer:innen und informierte mit einem Info-Stand über das Netzwerk und die neue Gruppe.

Weitere HAUA-Aktivitäten sind in Planung – wenn Sie daran teilnehmen wollen oder auch aktiv das Programm mitgestalten wollen, melden Sie sich in der Gruppe an!