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Qualitätssicherung und -entwicklungDas QM-System heiQUALITY

Mit der Etablierung des QM-Systems heiQUALITY sichert die Universität Heidelberg mittel- und langfristig ihren Erfolg in den zentralen universitären Leistungsbereichen – Studium und Lehre, Forschung und Nachwuchsförderung sowie Services und Administration – und entwickelt deren Qualität weiter. Es ist Ziel des Rektorats, kriteriengestütztes Qualitätsbewusstsein in alle universitären Leistungsbereiche zu integrieren und eine nachhaltige Qualitätskultur zu etablieren.

Grundsätze von heiQUALITY

Folgende Grundsätze kennzeichnen heiQUALITY:

  • Ausrichtung am Prinzip der Freiheit in Forschung und Lehre,
  • Sicherung einer Balance zwischen zentralen Interessen einer fortschrittsfähigen Wissenschaftseinrichtung, dezentralen Forschungs- und Lehrprofilen sowie strukturinnovativen Forschungszentren,
  • Stärkung der Autonomie der Universität bei der Beurteilung ihrer Leistungsfähigkeit,
  • Sicherung und Weiterentwicklung eines hohen Qualitätsbewusstseins und der ausgeprägten Selbstverantwortung der Mitglieder der Universität, gelebt in einer entsprechenden Qualitätskultur,
  • Vermeidung von Mechanismen bürokratischer und zentralistischer Kontrolle,
  • Berücksichtigung des Grundsatzes der Gleichberechtigung von Männern und Frauen und der Förderung von Vielfalt (diversity) in allen Leistungsbereichen der Universität sowie spezifisch auch in den Prozessen der Qualitätssicherung und -entwicklung selbst.

Charakteristika von heiQUALITY

Im kontinuierlichen Verbesserungsprozess setzt heiQUALITY auf die Förderung und Pflege einer Qualitätskultur durch Information und Kommunikation, Partizipation und Verantwortung, konstruktiv-kritischen Diskurs und Kontextualisierung sowie durch das Lernen von- und miteinander. Diese Charakteristika sind wesentlich, um Verbesserungspotenziale identifizieren und Strategien zu deren Nutzung entwickeln zu können. Der kontinuierliche Verbesserungsprozess von heiQUALITY wird unterstützt durch ein Kommunikationskonzept, welches in die Gesamtkommunikationsstrategie der Universität Heidelberg eingebunden ist.

Information und Kommunikation sind wesentliche Voraussetzungen für die Entwicklung und Förderung einer Qualitätskultur und die Grundlage dafür, dass alle Mitglieder der Universität entsprechend ihrer Verantwortlichkeiten aktiv zur Qualitätssicherung und -entwicklung beitragen können. Transparenz und konstruktiv-kritischem Diskurs kommen hierbei entscheidende Bedeutung zu: Nur wenn sich alle Beteiligten über Ziele, Kriterien, Instrumente und Prozesse sowie Umsetzungsschritte der Qualitätsentwicklung verständigen, kann ein gemeinsames Qualitätsverständnis und damit Qualitätskultur entstehen.

Partizipation und Verantwortung: Einbindung und aktive Beteiligung aller Mitglieder und verschiedener Gremien der Universität am Qualitätsmanagement entsprechend ihrer Zuständigkeiten, verbunden mit der Übernahme von Verantwortung für die jeweilige Aufgabe. In einer stark dezentral organisierten Universität wie Heidelberg bedeutet dies auch die Einbindung starker dezentraler Verantwortung in die Prozesse der Qualitätssicherung und -entwicklung.

Konstruktiv-kritischer Diskurs und Kontextualisierung: Der Austausch von Erfahrungen und Raum für kritische Selbstreflexion auf allen Ebenen zeichnet heiQUALITY aus. Für eine Volluniversität wie die Universität Heidelberg ist es dabei essentiell, dass hieran nicht nur die einzelnen Statusgruppen mitwirken, sondern dass auch die unterschiedlichen Fachkulturen explizit Berücksichtigung finden. Die Diversität ihrer Disziplinen ist eines der wertvollsten Güter einer Volluniversität, und die Nutzung der Potenziale dieser Fächervielfalt ist entscheidend für den Erfolg der ganzen Institution. Somit basiert die Qualitätskultur der Universität Heidelberg auch auf der Prämisse fachspezifischer Kontextualisierung und verzichtet auf eine rein datenbasierte Ableitung von Qualität: Qualitätsentwicklung an der Ruperto Carola berücksichtigt also immer den besonderen Charakter der einzelnen Fächer und betrachtet die dezentralen fächerspezifischen Forschungs- und Lehrprofile.

heiQUALITY als lernendes System: Qualität wird nicht als statisch, sondern als sich beständig entwickelnd verstanden. Zwar können die verschiedenen Qualitätsmerkmale zu einem bestimmten Zeitpunkt im Querschnitt betrachtet werden, entscheidend sind jedoch der zeitliche Längsschnitt und damit die Betrachtung der Qualitätsentwicklung. Daher ist der Begriff des Qualitätsmanagements primär im Sinne einer kontinuierlichen Qualitätssicherung und -entwicklung zu verstehen. Diese Prämisse gilt dabei gleichermaßen für heiQUALITY als dynamisch lernendes System, für die Beurteilung von Qualitätsmerkmalen in den einzelnen Leistungsbereichen und für die Mitglieder der Universität, die sich durch ein Lernen von- und miteinander weiterentwickeln.

PDCA-Zyklus

Um den Hauptzweck von heiQUALITY – die Weiterentwicklung der Universität Heidelberg zu einer weltweit führenden Institution in Forschung und forschungsbasierter Lehre – zu erfüllen, bedarf es einer klaren Qualitätspolitik und normativer Setzungen, strategischer Konzepte und vielfältiger Methoden und Instrumente bei der operativen Umsetzung. Deshalb werden in heiQUALITY die Ergebnisse der leistungsbereichsspezifischen Methoden und Instrumente in Qualitätsregelkreise auf unterschiedlichen Akteurs-Ebenen eingespeist, die die Basis für die Etablierung einer Qualitätskultur darstellen. Die Qualitätsregelkreise folgen hierbei dem klassischen Plan-Do-Check-Act (PDCA)-Zyklus, der einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess beschreibt:

Tabelle

P
(plan)
Analyse der IST-Situation auf Basis der Ergebnisse aus den Evaluationsinstrumenten, Festlegen von Zielen (SOLL-Situation) und Maßnahmen zur Zielerreichung;
D
(do)
Umsetzen der geplanten Maßnahmen;
C
(check)
Überprüfen, inwieweit die Maßnahmen erfolgreich waren und die Ziele erreicht wurden, Bewertung der Ergebnisse;
A
(act)
Überarbeitung der Ziel- oder Maßnahmenplanungen, Anpassungen an Veränderungen der Situation, Verstetigung erreichter Qualitätsstandards.

Weiterentwicklung des Systems

heiQUALITY wird systematisch evaluiert und weiterentwickelt, woran universitätsinterne wie -externe Akteur*innen beteiligt sind. Wichtige externe Impulse zur Weiterentwicklung des Systems kommen vor allem aus dem heiQUALITY-Beirat auf strategischer Ebene, aus der von der Landesrektorenkonferenz eingesetzten baden-württembergischen AG Qualitätsentwicklung und Strategisches Controlling Baden-Württemberg (QESC) und dem bundesweiten Austauschforum systemakkreditierter Hochschulen auf operativer Ebene.

Intern sind an der kontinuierlichen Weiterentwicklung von heiQUALITY und im Spezifischen des Q+Ampel-Verfahrens verschiedene Akteur*innen substanziell beteiligt: Die SBQE, die Fachvertreter*innen und die QM-Beauftragten der Fakultäten geben kontinuierlich Feedback im Anschluss an die einzelnen Verfahren im Rahmen sogenannter Metaevaluationssitzungen. Für die SBQE sind diese in die jährlichen SBQE-Konferenzen integriert. Für die Fächer und QM-Beauftragten finden die Metaevaluationssitzungen gemeinsam mit dem heiQUALITY-Büro und dem Prorektorat für Qualitätsentwicklung einmal pro Semester statt, wobei jeweils nur diejenigen Fächer und QM-Beauftragten teilnehmen, die im vorangegangenen Semester eine Klausursitzung hatten. Das Prorektorat für Qualitätsentwicklung berichtet über die Ergebnisse der Sitzungen im Rektorat. Viele Optimierungsvorschläge sind operativer Art, sodass sie direkt vom heiQUALITY-Büro umgesetzt werden können, weil sie keine substanziellen Änderungen des Verfahrens bedeuten. Weitreichendere Änderungen des Verfahrens werden zur Bearbeitung an die AG QM Studium und Lehre weitergegeben. Die von der AG erarbeiteten Lösungen werden, nach Beratung im heiQUALITY-Beirat, im Rektorat verabschiedet und dem Senat zur Kenntnis gegeben.