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FörderungKickoff des nächsten beLAB2122 Projekts

24. April 2024
veröffentlicht von hei_INNOVATION

Im Rahmen der beLAB2122 BRIDGE hat als Förderung an der Universität Heidelberg das Projekt von PD Dr. Wolfgang Merkt, Wissenschaftler an der Medizinischen Fakultät Heidelberg und Oberarzt am Universitätsklinikum Heidelberg, begonnen. Seit Januar entwickelt er in Zusammenarbeit mit der Biotechnologie Firma EVOTEC und der Pharmafirma Bristol-Myers Squibb, die beide ebenfalls Partner im belab2122 sind, einen innovativen therapeutischen Ansatz für fortschreitende Lungenfibrose. In der ersten Phase wird das Projekt mit ca. 300.000 € gefördert.

Fibrotische Organschäden sind eine der Hauptursachen für Morbidität und Mortalität bei vielen systemischen und chronischen Erkrankungen. Die fibrotische Lungenbeteiligung ist besonders nachteilig für Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. Folglich ist der medizinische Bedarf an neuen therapeutischen Strategien in diesem Bereich außerordentlich hoch. In den letzten 10-20 Jahren wurde die Pathophysiologie fibrotischer Lungenerkrankungen besser verstanden und pathogene Zelltypen, bestimmte Fibroblastenarten, identifiziert. Dennoch befinden sich Fibroblasten-basierte therapeutischen Strategien noch in den Kinderschuhen. 

Dr. Wolfgang Merkt

Mit seinem beLAB2122 Projekt möchte Dr. Merkt diese Lücke schließen. Sein akademisches Labor entwickelt nun gemeinsam mit der Biotechnologie Firma EVOTEC und die Pharmafirma BMS – beide ebenfalls Partner im belab2122 – neue Medikamente, welche die Kontrolle von pathologischen Fibroblasten durch das körpereigene Immunsystem wiederherstellen sollen. Mit diesen Wirkstoffen soll es gelingen, die bisher als irreversibel angesehenen fibrotischen Lungenschäden zu beseitigen.

„Die beLAB2122 Förderung ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, Experten aus der Medikamenten- und Wirkstoff-Entwicklung und Experten aus der krankheitsbezogenen Grundlagenforschung zusammen zu führen. Die kombinierte Expertise auf industrieller und akademischer Seite ist notwendig für diese sogenannte „translationale“ Forschung. Evotec besitzt Expertise in der Medikamentenentwicklung inklusive der hierfür sehr aufwändigen apparativen Robotik, unser Labor Wissen über die klinischen Notwendigkeiten sowie die biologischen Grundlagen und Modelle. Auch der Austausch mit Kollegen, welche ähnliche Projekte betreuen, ist für meine eigenen Projektvorhaben sehr gewinnbringend,“ berichtet Dr. Merkt.

Die Idee, wie erste Wirkstoffe molekular aussehen sollen, ist bereits entwickelt. Nächsten Schritte beinhalten die Erzeugung der Moleküle bei EVOTEC und die anschließende Testung im biologischen Modell im akademischen Labor. 

Das beLAB2122 ist ein Kooperationsmodell – Industrie und Akademie – an dem als Translationsbrücke in der Rhein-Main-Neckar-Region neben der Universität Heidelberg als weitere wissenschaftliche Institutionen die Universitäten Frankfurt und Tübingen, sowie das DKFZ und das EMBL beteiligt sind. Als Industriepartner fungieren Evotec und Bristol Myers Squibb, die auch die Fördermittel bereitstellen. Es bietet ein ambitioniertes Umfeld, um akademische Projekte aus den Lebenswissenschaften voranzubringen. Wissenschaftliche Projekte mit großem Innovationspotential werden auf dem Weg in die Anwendung gefördert. Dabei steht die Validierung auf dem Weg zur Marktreife im Vordergrund.