SCHEIN & SEIN
LIEBE LESERINNEN UND LESER DER RUPERTO CAROLA,
in allen Bereichen und Dimensionen unseres Lebens stehen wir vor der Herausforderung, zwischen Sein und Schein, zwischen Tatsache, Irrtum und Lüge unterscheiden zu müssen. In der Wissenschaft ist es fundamentale Aufgabe, den Dingen auf den Grund zu gehen, die Fakten und Erkenntnisse aus einer Fülle scheinbarer Optionen vom Unrichtigen und Falschen zu trennen. Wissenschaft darf jedoch nie die Wahrheit für sich beanspruchen, denn es ist gerade das Wesen der Wissenschaft, das Bestehende immer wieder zu hinterfragen. Auch in Zeiten von „alternative facts“ darf Wissenschaft nicht Politik ersetzen. Solches führte zu Scientokratie, zur Demontage des Wesens der Wissenschaft und der akademischen Freiheit.
Schein bedeutet aber nicht nur Illusion und Trug, Schein kann auch Sichtbarkeit, Glanz und Leuchten meinen. Mit allen diesen verschiedenen Facetten beschäftigen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unserer Universität in der elften Ausgabe des Forschungsmagazins zum Schwerpunktthema SCHEIN & SEIN.
Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern der neuen Ausgabe der RUPERTO CAROLA eine spannende, erkenntnisreiche Lektüre.
Prof. Dr. Dr. h.c. Bernhard Eitel, Rektor der Universität Heidelberg
- Interview mit Karin Schumacher und Reimut Zohlnhöfer: Wir können uns immer irren. Über Fakten und gefühlte Wahrheiten
- Philipp Stoellger: Zwischen Gott und Teufel. Vom Sinn und Sein des Scheins
- Karlheinz Meier: Vorbild Gehirn. Die Atome des Denkens
- Fabian Krüger: Wahrscheinlich. Prognosen auf dem Prüfstand
- Ludger Lieb: Von Gottes Glanz und Schrift. Flüchtige Texte als Zeichen des Ewigen
- Markus Pohlmann: Auf Abwegen. Der Abgasskandal der deutschen Autoindustrie
- Karin Tebben, Friederike Tebben: Leitmotiv Camouflage. Die Welt will betrogen sein
- Henry Keazor: Echt oder Falsch? Kunst der Täuschung und Täuschung in der Kunst