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Institut für Europäische KunstgeschichteDie Gästebücher des Kunstsammlers Franz Moufang

Pressemitteilung Nr. 63/2023
5. Juni 2023

Das Institut für Europäische Kunstgeschichte und der Heidelberger Kunstverein präsentieren Eintragungen und Kunstwerke von bekannten Persönlichkeiten sowie Künstlerinnen und Künstlern zwischen 1917 und 1980

Der Heidelberger Kulturakteur Franz Moufang (1893 bis 1984) pflegte vielfältige Beziehungen und Freundschaften zu zahlreichen auch international renommierten Künstlerinnen und Künstlern. Dokumentiert sind diese Kontakte in Gästebüchern, die neben Eintragungen und Unterschriften auch bislang unentdeckte eingezeichnete oder eingeklebte Original-Kunstwerke enthalten. Diese insgesamt 17 Bücher aus einem Zeitraum von mehr als sechs Jahrzehnten stehen im Zentrum der Ausstellung „The Social Network. Die Gästebücher des Kunstsammlers Franz Moufang“, mit der sich das Institut für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg in Kooperation mit dem Heidelberger Kunstverein an die interessierte Öffentlichkeit wendet. Kuratiert wurde die Ausstellung von Studierenden des Instituts in Begleitung der Kunsthistoriker Prof. Dr. Henry Keazor und Dr. Liane Wilhelmus. Sie wird am Freitag, 9. Juni 2023, eröffnet und bis Anfang August im Studio des Kunstvereins zu sehen sein.

Plakat Ausstellung: Die Gästebücher des Kunstsammlers Franz Moufang

Der Jurist Franz Moufang setzte von 1945 bis 1951 als Leiter des Kulturdezernats in Heidelberg wichtige Akzente im künstlerischen Leben der Stadt. Als Stellvertretender Leiter des Heidelberger Kunstvereins prägte er von 1955 bis 1965 das Profil des Vereins mit Ausstellungen und Leihgaben aus seiner hochkarätigen Sammlung. Diese Sammlung umfasste Werke vieler regionaler und internationaler Künstlerinnen und Künstler, mit denen Moufang enge Freundschaften pflegte. Die Gästebücher, die zwischen 1917 und 1980 bei gesellschaftlichen oder familiären Anlässen im Hause Moufang ausgelegt wurden, dokumentieren diese Beziehungen und enthalten auch Eintragungen und Unterschriften von Persönlichkeiten aus dem kulturpolitischen und gesellschaftlichen Leben jener Zeit. Sie zeigen das umfangreiche und weit verzweigte Netzwerk, das die Familie Moufang im Laufe der Zeit geknüpft hatte.

Dieses soziale Netzwerk wird anhand ausgewählter Beispiele nachgezeichnet und für die Besucherinnen und Besucher auch digital erfahrbar gemacht. Die Ausstellung führt zudem in das Thema des Gästebuches als Gattung ein, stellt Franz Moufang und seine Familie vor und veranschaulicht Moufangs Beziehungen und Freundschaften zu regionalen Künstlerinnen und Künstlern wie Willibald Kramm, Hanna Nagel und Marie Marcks, aber auch zu international bedeutenden Künstlerpersönlichkeiten wie Gerhard Marcks, Edwin Scharff und Josef Scharl. Flankiert wird die Präsentation der Gästebücher von Werken aus der Kunstsammlung Franz Moufangs, die unter seiner Ägide im Kunstverein gezeigt wurden und die nun für die Dauer der Ausstellung an diesen Ort zurückkehren. Erarbeitet wurde die Ausstellung auf der Grundlage eines Seminars, das unter der Leitung von Prof. Keazor und Dr. Wilhelmus vom Institut für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg im Wintersemester 2022/2023 durchgeführt wurde. Die Lehrveranstaltung fand im Rahmen des Forschungsprojekts „Die Gästebücher des Hauses Moufang“ statt, das von der Stadt-Heidelberg-Stiftung gefördert wird.

Zur Eröffnungsveranstaltung am 9. Juni sprechen Matthias Günther, Mitglied im Vorstand des Kunstvereins, der Direktor des Kunstvereins, Søren Grammel, sowie die Kuratorinnen und Kuratoren der Ausstellung. Der Komponist, DJ und Musikproduzent David Moufang, der Enkel Franz Moufangs, wird die um 18 Uhr beginnende Veranstaltung musikalisch begleiten.

Die Ausstellung „The Social Network. Die Gästebücher des Kunstsammlers Franz Moufang“ ist zwischen dem 10. Juni und dem 6. August 2023 im Heidelberger Kunstverein, Hauptstraße 97, zu sehen. Die Öffnungszeiten sind Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Begleitet wird die Ausstellung von einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm mit Führungen der Kuratorinnen und Kuratoren, Filmvorführungen und einem Vortrag.