Studiengänge am IPW

Vorlesung

Politikwissenschaft ist die Bezeichnung für die wissenschaftliche Analyse des "Strebens nach Machtanteil oder nach Beeinflussung der Machtverteilung" (Max Weber) und der verbindlichen Regelung gesellschaftlicher Konflikte über begehrte Werte und Güter in der Innenpolitik, der Außenpolitik und den internationalen Beziehungen. Das Fach befasst sich insbesondere mit der Ordnung und Funktionsweise politischer Institutionen und der zwischen Staat und Gesellschaft vermittelnden Einrichtungen und Prozesse, mit der politischen Gestaltung durch Staatstätigkeit, mit dem Austrag gesellschaftlicher Konflikten sowie mit den Beziehungen im internationalen System.

Als Wissenschaftsdisziplin ist die Politikwissenschaft in Deutschland in nennenswertem Umfang erst nach dem Zweiten Weltkrieg etabliert worden. Ein Teil ihrer Traditionslinien ist jedoch viel älter. Die philosophische Beschäftigung mit der Politik hat ihren Ursprung letztlich in der Staatslehre der Philosophen der griechischen Antike. Als Sozialwissenschaft ist sie heute eine moderne erfahrungswissenschaftliche Disziplin, deren Grundlegung vor allem in den USA in Westeuropa erfolgte.

Politikwissenschaft ist heute im Wesentlichen in folgende Kernbereiche gegliedert:

 

  • Politische Philosophie und Ideengeschichte, moderne Theorien der Politik
  • Das politische System der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union
  • Vergleichende Analyse politischer Systeme
  • Staatstätigkeitsforschung, Policy-Analyse
  • Außenpolitik und internationale Beziehungen
  • Konfliktforschung
  • Empirische Methoden der Politikwissenschaft

 

Bei den Fragestellungen des Faches ergeben sich zahlreiche Berührungspunkte mit dem geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächerumfeld, insbesondere Geschichte, Soziologie, Philosophie, Wirtschaftswissenschaft, Rechtswissenschaft und Psychologie.

 

Die Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Heidelberg verleiht den akademischen Grad „doctor rerum politicarum“ (Dr. rer. pol.) in den Fächern Politikwissenschaft, Soziologie und Wirtschaftswissenschaften. Im Zeitraum 2004 bis einschließlich 2015 haben im Fach Politikwissenschaft 120 Personen ihre Promotion abgeschlossen.

 

Durch die Promotion wird die Befähigung zur selbständigen wissenschaftlichen Arbeit nachgewiesen. Sie bildet daher die Grundlage für eine wissenschaftliche Laufbahn, sei es an einer Universität oder in der außeruniversitären Forschung. Voraussetzungen für eine Promotion sind ein sehr guter oder guter Hochschulabschluss sowie die Fähigkeit, eigenständige wissenschaftliche Interessen zu verfolgen und über einen längeren Zeitraum selbständig zu arbeiten.

 

Die Promotionsleistungen bestehen in der Anfertigung einer wissenschaftlichen Abhandlung aus dem Promotionsfach (Dissertation) und in einer mündlichen Prüfung (Disputation). An unserer Fakultät führt der Weg zum Doktortitel in der Regel über eine „Individualpromotion“. Bei der Individualpromotion wählt der/die Promovierende mit der Unterstützung eines Betreuers/einer Betreuerin („Doktorvater“/„Doktormutter“) ein Forschungsthema, das eigenständig und auf individueller Basis bearbeitet wird. Die Forschungsprofile der Professoren/innen im Fach Politikwissenschaft finden Sie hier: Lehrstühle

 

Weitergehende Informationen bietet die Informationsbroschüre Adobe der Graduiertenakademie Heidelberg.
 

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Letzte Änderung: 12.12.2018
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