Michelle Watzig

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Michelle Watzig 
Historisches Seminar der Universität Heidelberg                       
Grabengasse 3-5
69117 Heidelberg

Tel: 06221/543934

michelle.watzig@zegk.uni-heidelberg.de

 

Sprechstunde (vor Ort oder digital): dienstags, 14:00-15:00 Uhr und nach Vereinbarung. 

Bitte melden Sie sich verbindlich für die Sprechstunden an: https://terminplaner6.dfn.de/de/p/194b4ad184179c54f0f431d70b93f3f5-345169 

 


Promotionsprojekt: „Maritime (Arbeits-)Migration im Deutschen Kaiserreich und in Großbritannien im ausgehenden 19. Jahrhundert und frühen 20. Jahrhundert“ (Arbeitstitel)

 

Dampfschiff
Plakat der Hamburg-Amerika Linie mit Schnelldampfer Deutschland, ca. 1900, Urheber: Hans Bohrdt

Das Promotionsprojekt untersucht anhand des deutschen wie auch des britischen Seehandels das Phänomen der Arbeitsmigration, vor allem hinsichtlich des Anwerbeprozesses von fremdländischen Arbeiten, vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis ins frühe 20. Jahrhundert. 


Betrachtet man sowohl den deutschen als auch den britischen Seehandel im viktorianischen Zeitalter, fällt auf, dass dieser ohne fremdländische Arbeiter nicht möglich gewesen wäre. Besonders der wachsende Einsatz von Dampfschiffen auf den Weltmeeren führte dazu, dass in den Kesselräumen die körperlich anspruchsvollen, gefährlichen und wenig attraktiv bezahlten Arbeiten der Schiffsheizer oder Kohlentrimmer vorrangig von ausländischen Arbeitern verrichtet wurden. Für deutsche wie auch für britische Reedereien war das Anheuern asiatischer oder afrikanischer Arbeiter demnach ein essenzieller Faktor für die Durchführbarkeit und für die wirtschaftliche Rentabilität von Seehandelsunternehmungen.

Auch auf politischer Ebene erkannte man die Notwendigkeit, ausländische Arbeitskräfte für den Einsatz auf Schiffen zu rekrutieren und entsprechende Gesetzte zu erlassen, da ökonomische Stärke als Stütze politischen Einflusses und weltpolitischer Autorität verstanden wurde. Aus diesem Grunde eignet sich für diese Arbeit der Blick auf das Deutsche Kaiserreich und Großbritannien, zwei industrialisierte und imperial eingebundene Großmächte des endenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts, deren politische Stärke sich nicht zuletzt aus wirtschaftlichen Ressourcen speiste. 

So wird in dem Promotionsprojekt untersucht, wie das Deutsche Kaiserreich und Großbritannien um migrantische Arbeitskräfte für den Einsatz auf Schiffen konkurrierten, welche Anreize zum Anheuern für Arbeiter durch entsprechende Reedereien, aber auch durch Gesetze geschaffen wurden, unter welchen Rahmenbedingungen und Verträgen fremdländische Arbeiter auf Schiffen tätig waren, wie mit ihnen nach Abmusterung verfahren wurde und wie – vor allem in Bezug auf Hans-Ulrich Wehlers Begriffs des „Sozialimperialismus“ – im Ankunftsland, besonders im Arbeiter-Milieu, auf fremdländische Arbeiter reagiert wurde.
 
In diesem Zusammenhang ist das Einbeziehen von sozio-ökonomischen und politischen Umbrüchen wie auch der Betrachtung der deutsch-britischen Beziehungen für die Analyse unerlässlich, um herauszufinden, wie beispielsweise Krisen Notwendigkeit, Ablauf und Bewertung von (Arbeits-)Migrationsprozessen prägten. Für das Dissertationsprojekt sollen unterschiedliche Quellen, von Parlamentsdebatten, Schiffsbüchern, Arbeitsverträgen, Zeitschriften bis hin zu Gewerkschaftsschriften, sowohl in Deutschland wie auch in Großbritannien gesichtet werden. 
 

Zur Person

 

Seit April 2023

Doktorandin in der Wirtschafts- und Sozialgeschichte bei Prof. Dr. Katja Patzel-Mattern, Promotionsprojekt: "Maritime (Arbeits-)Migration im Deutschen Kaiserreich und in Großbritannien im ausgehenden 19. Jahrhundert und frühen 20. Jahrhundert"

 

Seit März 2023

Mitarbeit im Projekt "Zwischen Unsichtbarkeit, Repression und lesbischer Emanzipation - Frauenliebende* Frauen im deutschen Südwesten 1945 bis 1980er Jahre" im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit 

 

Seit Oktober 2022

Wissenschaftliche Mitarbeiterin (im Oktober 2022 wissenschaftliche Hilfskraft) am Historischen Seminar der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Professur für Wirtschafts- und Sozialgeschichte (Prof. Dr. Katja Patzel-Mattern)

 

September 2022

Master of Arts, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Masterarbeit: „Emanuel Felke in Sobernheim. Zwischen Charisma und Pragmatismus. Warum die ‚Marke Felke‘ in Sobernheim wirkte (1915-1926)“

 

April 2021 bis September 2022

Studentische Hilfskraft und Tutorin am Historischen Seminar der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Professur für Wirtschafts- und Sozialgeschichte (Prof. Dr. Katja Patzel-Mattern)

 

Juni 2021 bis August 2021, Juni 2022 bis August 2022

Bilingual Assistant, German Summer Language School, Middlebury College, Middlebury VT (USA)

 

Oktober 2019 bis September 2022

Geschichtsstudium (M.A.) an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Schwerpunkte: Wirtschafts- und Sozialgeschichte und Neueste Geschichte

 

August 2019

Bachelor of Arts, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Bachelorarbeit: „Vom Elitensport zum Breitensport. Die Demokratisierung des Reitsports in Deutschland und der damit einhergehende Wandel der Mensch-Pferd-Beziehung seit dem 19. Jahrhundert“

 

August 2019

Licence de Sciences humaines et sociales, Mention histoire, Université de Strasbourg

 

September 2018 bis Januar 2019

Auslandssemester an der Université de Liège (Belgien)

 

September 2017 bis Juni 2018

Auslandsjahr an der Université de Strasbourg (Deutsch-Französischer Studiengang der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und der Université de Strasbourg, Deutsch-Französische Hochschule)

 

Oktober 2016 bis September 2019

Geschichtsstudium (B.A.) an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg


 
 


Lehrveranstaltungen 

 

Wintersemester 2023/24

  • Proseminar: Britannia rule the waves! Die Royal Navy im "langen 19. Jahrhundert"  

 

Sommersemester 2023
  • Proseminar: "Why look at animals?" Mensch-Tier Beziehungen seit dem 19. Jahrhundert 

 


Forschungsinteressen 

 

  • Maritime Geschichte (New Naval History)
  • Migrationsgeschichte, Global History 
  • Geschichte von Verkehr, Tourismus und Handel
  • Human-Animal Studies

 

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 11.09.2023
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