Professur für Wirtschafts- und Sozialgeschichte | Profil

Forschungsschwerpunkte
Lehre

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Die Produktion des "Heidelberger Tegels" 1926,
(Heidelberger Druckmaschinen AG)
 

Die Heidelberger Wirtschafts- und Sozialgeschichte ist Teil des Historischen Seminars der Ruperto Carola. Sie beschäftigt sich mit ökonomischen und sozialen Wandlungsprozessen seit der Frühen Neuzeit, insbesondere aber seit der Industrialisierung. Ihren Schwerpunkt hat sie in der europäischen Geschichte, die ohne ihre globalen Bezüge nicht zu denken ist. Von England ausgehend veränderte die Industrialisierung nicht nur Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen an unterschiedlichen Orten der Erde. Sie hatte auch wesentlichen Anteil an der Etablierung der heutigen Weltwirtschaftsordnung mit ihren globalen Handelsbeziehungen. Wie die Gesellschaften unserer Gegenwart und ihre Wirtschaft entstanden, welche Krisen sie durchliefen, steht im Zentrum des Interesses.

Als Brückendisziplin verbindet die Wirtschaft- und Sozialgeschichte historisches mit ökonomischem und sozialwissenschaftlichem Denken. Dies geschieht theoriegeleitet. Ansätze der Neuen Institutionenökonomik und des Neo-Institutionalismus werden insbesondere mit Gender-, Krisen- und Diskurstheorien in einen fruchtbaren Austausch gebracht. Auf dieser Basis können nicht nur Strukturen, die Gesellschaft und Wirtschaft prägen, etwa Geschlechter- oder Wirtschaftsordnungen untersucht werden, sondern auch die Akteure und ihr Handeln, beispielsweise in Familie und Unternehmen.

Inhaltlich gruppieren sich die Forschungen an der Professur aktuell um vier Schwerpunkte: Arbeiten zur Wirtschaftskulturgeschichte, Untersuchungen zur Geschichte von Krisen und Katastrophen, Analysen des Verhältnisses von Arbeit und Produktion in historischer Perspektive sowie Projekte zur frühen Kindheit im 20. Jahrhundert. Dabei stehen insbesondere Entwicklungen des 20. Jahrhunderts im Zentrum des Interesses. Nähere Informationen zu den Forschungsschwerpunkten finden Sie hier.

 

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Die Erste Eisenbahn in Baden im Heidelberger
Bahnhof (zeno.org)
 

In der Lehre ist die Wirtschafts- und Sozialgeschichte Teil aller am Historischen Seminar angebotenen Studiengänge. In Übungen, Seminaren und Vorlesungen vermittelt die Wirtschafts- und Sozialgeschichte die Bedeutung wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklungen in der Geschichte und zeigt Wechselwirkungen mit politischen Entscheidungen und kulturellen Praktiken auf. Dabei erhalten die Studierenden Einblicke in aktuelle Forschungsvorhaben der Professur und bereichern diese. Überdies führt das Lehrangebot der Wirtschaft- und Sozialgeschichte in Theorien und Methoden des Faches ein. Diese bilden eine wichtige Grundlage des historischen Arbeitens. Darauf aufbauend ist es ein besonderes Anliegen der Professur fortgeschrittene Studierende für interdisziplinäres Forschen zu begeistern. Gemeinsame Lehrveranstaltungen mit Kolleginnen und Kollegen anderer Fächer motivieren den Austausch. Einblicke in die Arbeit anderer Historikerinnen und Historiker und Kontakte eröffnen Kooperationen in der Lehre und Vorträge. Prüfungsanforderungen, vor allem aber Abschlussarbeiten und Forschungsvorhaben, werden in Kolloquien diskutiert.

 

 

In einem Interview, das im Rahmen des Projekts Egogooglen gegeben wurde, stellt Prof. Katja Patzel-Mattern die Wirtschafts- und Sozialgeschichte in Heidelberg vor. Hier gelangen Sie zu dem Interview.

 

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 08.03.2024
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