icon-symbol-logout-darkest-grey

Wandgemälde mit historischen Endzeitvisionen und aktuellen Diskursen

Im Rahmen einer Kooperation des Käte Hamburger Kollegs für Apokalyptische und Postapokalyptische Studien (CAPAS) an der Universität Heidelberg und dem Metropolink Festival 2022 ist ein von dem mexikanischen Streetart-Künstler Saner gestaltetes Wandgemälde an der Turnhallen-Fassade der Heidelberger Julius-Springer-Schule entstanden. Den Anstoß zu dieser Aktion lieferte das Forschungsprojekt des Kunsthistorikers und Anthropologen Prof. Dr. Adolfo Mantilla Osornio, der im akademischen Jahr 2021/2022 als Fellow am Käte Hamburger Kolleg für Apokalyptische und Postapokalyptische Studien zu Gast war.

Während seines Aufenthaltes am CAPAS beschäftigte er sich mit Darstellungen der Apokalypse und der Postapokalypse in der Kunst Mexikos, ausgehend vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Prof. Mantilla Osornio, der seit 2017 akademischer Leiter der Kunstakademie Mexiko ist, hat auch die Ausstellung mit Einzelmotiven aus dem Wandgemälde mit den zugehörigen historischen und wissenschaftlichen Hintergründen kuratiert, die auf dem Festival-Gelände im Patrick-Henry-Village zu sehen war.

Das Wandgemälde „Postapokalyptische Visionen des 12. Buches“ basiert auf einer Erzählung über die Zerstörung von Gesellschaften, die in einem auf Nahuatl – einer indigenen Sprache – verfassten Text aus der Mitte des 16. Jahrhunderts überliefert ist. Beschrieben werden acht Untergangs-Omen, die Umbrüche in der Ordnung des individuellen und kollektiven Lebens ankündigen. Ursprünglich durch die indigene Perspektive geprägt, sind die Omen, auf die hier Bezug genommen wird, jedoch das Produkt einer transkulturellen Vision, die auch Bezüge zu Endzeitvorstellungen in Europa herstellt. Der Illustrator, Grafikdesigner und Streetart-Künstler Saner, mit bürgerlichem Namen Edgar Flores, greift in seinem Wandgemälde darüber hinaus Motive aktueller sozialer und politischer Diskurse auf, um damit einen zeitgenössischen Zugang zu den Weltanschauungen, Mythen und Narrativen des historischen Textes zu ermöglichen.

Das Metropolink Urban Art Festival zielt darauf ab, neue Perspektiven auf die Stadt und darüber hinaus zu schaffen. Künstlerische Interventionen im öffentlichen Raum eröffnen Möglichkeiten, diese Orte für die Gemeinschaft wiederzugewinnen, so seit 2018 das Patrick-Henry-Village (PHV), die ehemalige Wohnstadt der US-Army in Heidelberg. Kunst und Urbanität bilden den thematischen Kern von Metropolink, das mit dem Schulterschluss zu den Themen Kultur und moderne Stadtentwicklung eine zentrale Rolle bei der Entwicklung von PHV als neuem, 16. Stadtteil Heidelbergs spielt. An dem Festivalprogramm 2022 beteiligte sich das Käte Hamburger Kolleg mit zahlreichen Beiträgen, die einen vielfältigen Austausch zwischen Kunst, Wissenschaft und Öffentlichkeit ermöglichten. Neben dem Wandgemälde umfassten die Aktionen unter anderem auch eine Open-Air-Filmreihe, Gesprächsrunden mit den CAPAS-Fellows, eine interaktive Kunstinstallation sowie eine Kinderbuchlesung.

Bildergalerie

  • Zum Vollbildmodus wechseln

    Wandgemälde Metropolink
  • Zum Vollbildmodus wechseln

    Metropolink Ausstellung
  • Zum Vollbildmodus wechseln

    Wandgemälde Metropolink
  • Zum Vollbildmodus wechseln

    Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des CAPAS kamen in Workshoprunden mit dem Publikum ins Gespräch.
  • Zum Vollbildmodus wechseln

    Metropolink Street Art
  • Zum Vollbildmodus wechseln

    Kinderbuchlesung
  • Zum Vollbildmodus wechseln

    Metropolink Endzeitvisionen
  • Zum Vollbildmodus wechseln

    Metropolink Ausstellung
  • Zum Vollbildmodus wechseln

    Wandgemälde Metropolink