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Der Wald – zwischen Idylle und Verderben

Der Wald als Schauplatz, Kulisse oder gar als Protagonist stand im Mittelpunkt einer Film- und Vortragsreihe, die im Wintersemester 2022/2023 vom Institut für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg in Kooperation mit dem GLORIA-Filmkunsttheater ausgerichtet wurde. Die Reihe mit dem Titel „Der Wald – zwischen Idylle und Verderben“ kombinierte die Vorführung ausgewählter Filme mit jeweils einem einführenden Vortrag.

Aus unterschiedlichen Blickwinkeln gingen die Referentinnen und Referenten der Frage nach, welche Rolle der „Mythos Wald“ zu verschiedenen Zeiten in der Geschichte des Films gespielt hat. Die Vortragenden zeigten, wie der Wald im Medium Film immer wieder neue Interpretationen erfahren hat und nahmen dabei auch Fragestellungen aus den Kontexten der Jugendliteratur, der Theologie sowie der Filmpraxis in den Blick. Die Veranstaltungsreihe, die von Prof. Dr. Henry Keazor und Dr. Alexandra Vinzenz vom Institut für Europäische Kunstgeschichte organisiert wurde, richtete sich an ein wissenschaftliches Publikum sowie insbesondere auch an die breite Öffentlichkeit.

Im Auftaktvortrag spürte der Film- und Literaturkritiker Georg Seeßlen anhand von Hans Deppes „Schwarzwaldmädel“ (1950) dem Mythos des „deutschen Waldes“ und dessen Rolle bei der Schaffung eines vermeintlich neuen Heimatgefühls im Nachkriegsdeutschland nach. Johannes Litschel, Co-Geschäftsführer des Bundesverbands kommunale Filmarbeit, kommentierte Céline Sciammas Film „Petite Maman“ (2021). Zum Wald in der Kinder- und Jugendliteratur sprach Melanie Trolley vom Wissenschaftlichen Portal für Kindermedien und Jugendmedien. Ausgangspunkt war Tage Danielssons Verfilmung von „Ronja Räubertochter“ aus dem Jahr 1984. Unter dem Titel „Vom Garten Eden nach Harmageddon“ befasste sich Prof. Dr. Joachim Valentin von der Goethe Universität Frankfurt mit dem Film „Antichrist“ (2009) von Lars von Trier, in dem der Wald zunächst als Rückzugsort dient, dann jedoch zum Ort eines alptraumhaften Desasters mutiert. Den Abschluss der Reihe bildete ein dokumentarischer Blick auf die großflächigen Waldgebiete Deutschlands, die seit den 1970er Jahren mit drängenden ökologischen Fragen assoziiert sind. Der Dokumentarfilmer Jan Haft nahm die Zuschauerinnen und Zuschauer anhand seines Films „Das grüne Wunder – Unser Wald“ (2012) mit auf eine Reise in die Wildnis.

Bildergalerie

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    Bildausschnitt der Veranstaltungsreihe
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    „Schwarzwaldmädel“ (1950, Regie: Hans Deppe)
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    „Petite Maman“ (2021, Regie: Céline Sciamma)
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    „Ronja Räubertochter“ (1984, Regie: Tage Danielsson)
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    „Antichrist“ (2009, Regie: Lars von Trier)
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    „Das grüne Wunder – Unser Wald“ (2012, Regie: Jan Haft)