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Hengstberger-SymposiumTagung: Wo die Elemente unseres Periodensystems entstehen

Pressemitteilung Nr. 97/2023
29. August 2023

Hengstberger-Symposium befasst sich mit dem Einfluss massereicher Sterne auf den Ursprung der Elemente

Mit dem Ursprung der chemischen Elemente beschäftigt sich ein Hengstberger-Symposium, das vom 4. bis 8. September 2023 im Internationalen Wissenschaftsforum der Universität Heidelberg (IWH) stattfindet. Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen der Astrophysik, der Geowissenschaften und der Kernphysik werden dabei insbesondere der Frage nachgehen, welchen Einfluss massereiche Sterne auf die Erzeugung und Verbreitung dieser Elemente haben. Veranstaltet wird die Tagung „Exploring the massive-star origin of our elements“ von Dr. Andreas Sander, Wissenschaftler am Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg (ZAH).

Die chemischen Elemente Kohlenstoff, Stickstoff, Silizium und Phosphor

„Die chemischen Elemente wurden einst in vielen Sternengenerationen produziert. Ohne die Existenz von Sternen bestünde unser Periodensystem heute nur aus Wasserstoff und Helium“, erläutert Dr. Sander. Für die Erzeugung aller weiteren Elemente spielen insbesondere Sterne, die ein Vielfaches der Masse unserer Sonne haben, eine Schlüsselrolle. Den Einfluss dieser sogenannten massereichen Sterne zu erforschen, ist von fundamentaler Bedeutung, so der Wissenschaftler, da die Herkunft der Elemente das Bild der Astrophysik auf allen Skalen prägt – vom Ursprung des Wassers in unserem Sonnensystem bis hin zur Bildung und Entwicklung ganzer Galaxien in unserem Universum.

Im Mittelpunkt der interdisziplinären Tagung steht das Zusammenspiel unterschiedlicher Vorgänge, die zur Erzeugung und Verbreitung chemischer Elemente beitragen, darunter Sternwinde heißer und kühler Sterne oder Supernovae-Explosionen. In diesem Zusammenhang werden die Teilnehmer auch der Frage nachgehen, wie diese Vorgänge sinnvoll und realistisch auf größeren Skalen abgebildet werden können, um beispielsweise die chemische Entwicklung ganzer Galaxien zu modellieren. „Das Symposium soll dazu beitragen, auch über traditionelle Forschungsfelder hinaus zu blicken und einen Grundstein für neue Kollaborationen zu legen mit dem Ziel, zu einem übergreifenden Verständnis des Ursprungs unserer Elemente zu gelangen“, betont Dr. Sander. Zum Hengstberger-Symposium werden rund 25 Forscherinnen und Forscher aus Europa, Asien und den USA erwartet. Ein besonderer Schwerpunkt des Symposiums liegt dabei auf der Einbindung einer großen Zahl von Nachwuchswissenschaftlern.

Andreas Sander leitet eine Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe zum Thema Sternatmosphären und Massenverlust heißer Sterne am Astronomischen Rechen-Institut, das Teil des ZAH ist. Er gehört zu den Hengstberger-Preisträgern des Jahres 2022. Der Klaus-Georg und Sigrid Hengstberger-Preis wird jährlich an drei Nachwuchswissenschaftler oder Wissenschaftlerteams der Universität Heidelberg vergeben. Mit der Preissumme von jeweils 12.500 Euro erhalten junge Forscherinnen und Forscher die Möglichkeit, allein oder als Team ein interdisziplinäres Symposium im IWH durchzuführen.