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Olympia-Morata-ProgrammAuf dem Weg zur Hochschulkarriere

23. Mai 2023

Vier junge Wissenschaftlerinnen werden im Rahmen des Olympia-Morata-Programms der Universität Heidelberg gefördert

Vier junge Wissenschaftlerinnen, die an ihrer Habilitation oder einer vergleichbaren wissenschaftlichen Qualifikation arbeiten, werden im Rahmen des Olympia-Morata-Programms der Universität Heidelberg gefördert. Ausgewählt wurden – nach einer erfolgreichen Begutachtung ihrer Anträge – Dr. Sophie Warken vom Institut für Geowissenschaften, Dr. Louise Benning und Dr. Hoa Thi Nguyen von der Medizinischen Fakultät Heidelberg sowie Dr. Miriam Ratliff von der Medizinischen Fakultät Mannheim. Ziel der Universität ist es, verstärkt Frauen für eine Hochschul- und Wissenschaftskarriere zu gewinnen.

Am Institut für Geowissenschaften beschäftigt sich Dr. Warken mit der Rekonstruktion des Klimas über einen Zeitraum von mehreren Tausend Jahren. Anliegen ihres Habilitationsprojekts ist es, Schwankungen des Klimas und Extremereignisse wie tropische Stürme, Dürren oder Vulkanausbrüche zu quantifizieren. In diesem Zusammenhang entwickelt die Geowissenschaftlerin neue Methoden zur Datierung und zur chemischen Analyse von Tropfsteinen und Korallen, die Rückschlüsse auf Klimaveränderungen ermöglichen. Hauptarbeitsgebiete der Forscherin sind der karibische Raum, darunter Mexiko und Puerto Rico, sowie Europa.

Porträt: Dr. Sophie Warken

Im Rahmen verschiedener Forschungsprojekte am Nierenzentrum des Universitätsklinikums Heidelberg befasst sich Dr. Benning insbesondere mit der Optimierung der Nachsorge im Anschluss an eine Nierentransplantation. Eines dieser Projekte widmet sich der Etablierung eines Immunmonitorings der betroffenen Patientinnen und Patienten. Ziel hierbei ist es, die notwendige immunsuppressive Therapie nach einer Transplantation individueller steuern zu können, um einerseits das Infektrisiko zu minimieren und andererseits eine Abstoßungsreaktion des transplantierten Organs zu verhindern. Dabei sollen neue Biomarker wie zum Beispiel die donor-spezifische zell-freie DNA zum Einsatz kommen.

Porträt: Dr. Louise Benning

An dem zum Universitätsklinikum gehörenden Heidelberger Institut für Global Health beschäftigt sich Dr. Nguyen aus ökonomischer Perspektive mit dem Gesundheitssystem in Burkina Faso und Kamerun. In ihrer Habilitation nimmt sie eine wirtschaftliche Bewertung von Gebührenbefreiungen bei der Gesundheitsversorgung von Müttern und Kindern in den beiden afrikanischen Staaten vor und untersucht dabei das Kosten-Nutzen-Verhältnis. Nach den Worten der Wissenschaftlerin hat sich die Befreiung von Gebühren als wichtiges politisches Instrument erwiesen, um in den Ländern südlich der Sahara den allgemeinen Zugang zu grundlegenden Gesundheitsdiensten zu verbessern.

Porträt: Dr. Hoa Thi Nguyen

Mit grundlagenwissenschaftlichen, aber auch klinisch relevanten Fragestellungen zur medikamentösen und operativen Behandlung von Gliomen – das sind Tumore, die vom Hirngewebe selbst ausgehen – befasst sich Dr. Ratliff. Der wissenschaftliche Schwerpunkt der Neuroonkologin liegt in der Analyse von Tumorzell-Netzwerken der Gliome. Im klinischen Schwerpunkt geht es um die operative Entfernung von Gehirntumoren, die aufgrund ihrer Nähe zum Sprachzentrum besonderer Operationsverfahren bedürfen. Dr. Ratliff ist an der Neurochirurgischen Klinik des Universitätsklinikums Mannheim tätig.

Porträt: Dr. Miriam Ratliff

Die Förderung im Olympia-Morata-Programm setzt voraus, dass die Wissenschaftlerinnen nach der Promotion bereits selbständige Forschungsleistungen erbracht haben. Für ihre weitere Hochschulkarriere erhalten sie Stellen, die für einen Zeitraum von zwei Jahren im Rahmen des Gleichstellungskonzepts der Universität Heidelberg vergeben werden. Das Förderprogramm erinnert an Olympia Morata, eine italienische Dichterin und humanistische Gelehrte, die 1555 in Heidelberg starb.