Wie geht es weiter mit dem diakonischen Handeln in gemeindlichen Kontexten? (zusammen mit Dr. Ulf Harder)

Seit langem schon ist die 'diakonische Gemeinde' ein Ideal mit hoher Anziehungskraft - und mit einigen Hürden in der Praxis. Von beidem handelt dieser Vortrag und legt dabei einen Schwerpunkt auf die Situation in den ostdeutschen Bundesländern. 

Tobias Braune-Krickau ist Professor für Praktische Theologie an der Universität Greifswald. Schwerpunkte seiner Forschung liegen in der Diakoniewissenschaft und Kirchentheorie, in der Religionstheorie moderner Gesellschaften sowie in der historischen und empirischen Predigtforschung. Zu seinen jüngsten Veröffentlichungen zählt eine zweibändige Edition von Texten Henning Luthers.  

Wie geht es weiter mit der kirchlichen Kasualpraxis? 

Kaum ein kirchliches Praxisfeld ist derzeit konzeptionell wie auch in der Praxis selbst so in Bewegung wie das der Kasualien. Das Praxisfeld ist weit ausdifferenziert, es entstehen neue Formate zu den klassischen, lebensgeschichtlichen Anlässen wie auch zu neuen Anlässen, sei es zu weiteren lebensgeschichtlich besonderen Ereignissen oder auch zu solchen, die in der gesellschaftlichen Öffentlichkeit verortet sind, wie etwa öffentlichen Gedenkfeiern. Zuletzt zogen vor allem medial inszenierte Kasualevents wie Tauffeste, Pop-up-Hochzeitsfestivals, Jugendsegensfeiern oder andere Segensangebote die Aufmerksamkeit in und außerhalb der Kirche auf sich.  

Der als Doppelvortrag von Ursula Roth und Emilia Handke geplante Vortrag soll Gelegenheit geben, die in der Kasualpraxis beobachteten Transformationsprozesse praktisch-theologisch zu reflektieren und kasualtheoretisch zu interpretieren. Dabei wird es insbesondere um die kirchentheoretischen Implikationen gehen, die mit der Entwicklung der Kasualpraxis verbunden sind.

Dr. Emilia Handke ist Direktorin des Prediger- und Studienseminars der Nordkirche, hat über Kasualien für Konfessionslose promoviert und in Hamburg die Ritualagentur st. moment gegründet. Ihr aktuelles Buch „Dein Leben, dein Moment. Rituale neu entdecken und individuell gestalten“ (mit Meike Barnahl) versucht Kasualien für eine breitere Öffentlichkeit zugänglich zu machen. 

Wie geht es weiter mit dem diakonischen Handeln in gemeindlichen Kontexten? (zum gemeinsamen Abstract s. Prof. Dr. Tobias Braune-Krickau)

Dr. Ulf Harder ist seit 2023 Stiftsprobst im Stift Bethlehem in Ludwigslust und Theologischer Geschäftsführer der Diakonie Westmecklenburg Schwerin. Nach seinem Studium der Evangelischen Theologie in Rostock, Tübingen und Greifswald war er wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Praktischen Theologie an der Theologischen Fakultät der Universität Greifswald. Er hat in der Seelsorgelehre promoviert und ist Pastor der Nordkirche im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis.

Wie geht es weiter mit der Positionalität im schulischen Religionsunterricht? (zusammen mit Prof. Dr. Stefanie Lorenzen)

Basierend auf der verfassungsrechtlichen Verankerung, wird die Positionalität des evangelischen Religionsunterrichts durch seine Konfessionalität bestimmt. Diese bezieht sich vor allem auf seine Inhalte und die kirchliche Anbindung der Lehrkräfte. 

Der Vortrag zielt auf zweierlei:  

1. Wir wollen im Dialog zwischen Theorie und Praxis danach fragen, wie sich Positionalität bzw. Konfessionalität ganz konkret im alltäglichen Unterricht zeigt. 
2. Wir wollen gemeinsame Überlegungen dazu anstellen, inwiefern sich schon jetzt Tendenzen erkennen lassen (z.B. durch zunehmende Heterogenität der Schüler:innen, Lehrkräftemangel, kooperative Unterrichtsformen etc)., wie sich die Positionalität des Religionsunterrichts in Zukunft entwickeln wird. 

Dr. Henning Hupe ist Gymnasiallehrer am Hebel-Gymnasium Schwetzingen mit wissenschaftlichen Publikationen im Bereich des Neuen Testaments und der Religionspädagogik. 

Wie geht es weiter mit der Positionalität im schulischen Religionsunterricht? (zum gemeinsamen Abstract s. Dr. Henning Hupe)

Prof. Dr. Stefanie Lorenzen ist Inhaberin des Lehrstuhls für Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Die Frage von religiöser Entscheidung und Positionalität im Religionsunterricht gehört zu ihren Forschungsschwerpunkten. 

Wie geht es weiter mit der kirchlichen Kasualpraxis? (zum gemeinsamen Abstract s. Dr. Emilia Handke)

Prof. Dr. Ursula Roth ist Inhaberin des Lehrstuhls für Praktische Theologie am Fachbereich Theologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Themen der Kasualtheorie zählen zu einem ihrer Forschungsschwerpunkte. 

Prophetic discourse in a troubled world. A South African perspective 

“I shall look at the world through tears. Perhaps I shall see things that dry-eyed I could not see” Nicolas Wolterstorff wrote as part of a lament after the death of his son. At grass roots level in South Africa, many people look at the world through the emotion of anger and see what those without anger cannot see. One major cause for this experience of anger, is the reality of inequality as South Africa is the most unequal country in the world. This paper will explore how these angry voices use experience, senses and emotions to analise their context and based on that utter a prophetic discourse in a troubled country. If these angry voices indeed hold prophetic potential, what should the attitude and position of the traditional mainline churches, which are in general also the affluent churches in South Africa, be regarding these voices? In conversation with Old Testament Studies, Performance Theory and Homiletics, the potential of angry voices at grass roots level as potential forms of prophetic speech in an unequal society and the need for listening to these voices by mainline churches will be explored. Maybe in South Africa both poor and rich should “look at the world through the lens of anger”, but specifically the anger of the poor as it articulates something about the theology we need for the future. 

Cas Wepener is Professor of Practical Theology at the University of Stellenbosch. His research focuses on liturgy and worship as well as homiletics. In 2022 he published the "International Handbook of Practical Theology" with B. Weyel et al.