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Philosophisches Seminar Vortrag von Omri Boehm: Humanismus als Herausforderung

Pressemitteilung Nr. 7/2024
18. Januar 2024

Zum Auftakt des „Kant-Jahres“ spricht der deutsch-israelische Philosoph am Philosophischen Seminar der Universität Heidelberg

Der Geburtstag des Königsberger Philosophen Immanuel Kant jährt sich 2024 zum 300. Mal. Das Philosophische Seminar der Universität Heidelberg nimmt dieses Jubiläum zum Anlass, über akademische Debatten hinaus zu fragen: Was hat uns Kant heute noch zu sagen? Zum Auftakt des „Kant-Jahres“ spricht der deutsch-israelische Philosoph Prof. Dr. Omri Boehm, der den diesjährigen Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung erhält, in einem öffentlichen Vortrag über „Humanismus als Herausforderung“. Die englischsprachige Veranstaltung findet am 25. Januar 2024 in Hörsaal 14 der Neuen Universität statt und beginnt um 18 Uhr. Sie wird von der Stiftung Universität Heidelberg unterstützt.

Porträt: Omri Boehm

Das Philosophische Seminar der Universität Heidelberg hat eine lange Tradition in der Kant-Forschung und feiert 2024 auch das 200. Geburtsjahr des Kant-Interpreten Kuno Fischer (1824 bis 1907), der mehr als drei Jahrzehnte in Heidelberg lehrte. Die Bedeutung Kants für die Gegenwart wird Omri Boehm in seinem Vortrag erläutern. Der Referent verteidigt den kantischen Universalismus, der jeden Einzelnen dazu auffordere, über seine individuelle Perspektive hinauszugehen und nach der universellen und zeitlosen Gültigkeit von Gesetzen und Regeln zu suchen. Dieser Ansatz könne dazu beitragen, die zunehmende Polarisierung und Verhärtung von Standpunkten in öffentlichen Debatten zu überwinden, so der Referent. Im Rahmen einer Seminarreihe haben Studierende der Philosophie an der Universität Heidelberg mit ihm über den kantischen Universalismus diskutiert und gemeinsam Inhalte des Vortrags – Prof. Boehm wird ihn in englischer Sprache halten – erarbeitet. Die anschließende Diskussion findet auf Deutsch und Englisch statt.

Omri Boehm hat an den Universitäten Tel Aviv (Israel), Yale (USA) und Heidelberg studiert und wurde 2009 an der Yale University promoviert. Als Postdoktorand forschte er an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit 2010 ist er Associate Professor für Philosophie an der New School for Social Research in New York (USA). Seine Forschung konzentriert sich neben Fragen der Religionsphilosophie auf Kant und die Philosophie der Frühen Neuzeit, insbesondere der Philosophen Baruch de Spinoza und René Descartes. Zudem schreibt er über politische Theorie, mit Fokus auf Erinnerung, Staatsbürgerschaft und Selbstbestimmung in Israel. Mit politisch-philosophischen Essays ist Prof. Boehm regelmäßig in Medien wie Die Zeit, The New York Times, The Washington Post und Haaretz vertreten. Für sein Buch „Radikaler Universalismus. Jenseits von Identität“ erhält er den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung, der im März 2024 verliehen wird.