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DFG-FördermittelUniversität Heidelberg mit zwei Förderanträgen für Sonderforschungsbereiche erfolgreich

27. Mai 2022

DFG-Fördermittel von rund 27 Millionen Euro – Heidelberger Beteiligung an drei weiteren Verbünden

Mit zwei Anträgen – dem Antrag für einen neuen und dem Fortsetzungsantrag für einen bestehenden Sonderforschungsbereich – ist die Universität Heidelberg in der jüngsten Bewilligungsrunde der Deutschen Forschungsgemeinschaft erfolgreich. Neu eingerichtet wird der SFB 1550 „Molekulare Schaltkreise von Herzerkrankungen“, der an der Medizinischen Fakultät Heidelberg koordiniert wird. Ebenfalls dort angesiedelt ist der SFB 1129 „Integrative Analyse der Replikation und Ausbreitung pathogener Erreger“. Der Sonderforschungsbereich geht in seine dritte Förderperiode und wird damit die Förderhöchstdauer von zwölf Jahren erreichen. Für die beiden SFBs wurden Mittel in Höhe von insgesamt rund 27 Millionen Euro für eine jeweils vierjährige Förderphase bewilligt. Darüber hinaus sind Wissenschaftler der Ruperto Carola an drei weiteren Forschungsverbünden beteiligt – zwei Sonderforschungsbereichen und einem SFB/Transregio.

Der SFB 1550 „Molekulare Schaltkreise von Herzerkrankungen“ widmet sich der Fragestellung, wie angeborene und erworbene Ursachen – zum Beispiel Genmutationen oder Stoffwechsel-Volksleiden infolge von ungesunder Ernährung oder mangelnder Bewegung – zur Entstehung von Erkrankungen des Herzens führen. Die Arbeit an dem neuen, an der Medizinischen Fakultät Heidelberg angesiedelten Sonderforschungsbereich basiert auf aktuellen Erkenntnissen, nach denen Funktionsstörungen des Herzens durch Veränderungen der Genexpression auf verschiedenen Ebenen verursacht werden. Um die Regulationsmechanismen in diesem Prozess vom Gen zum Genprodukt zu verstehen, nutzen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am SFB 1550 epigenetische, RNA-biologische und biochemische Methoden und kombinieren sie mit Stoffwechselforschung, komplexen patienten-orientierten Modellsystemen sowie mit computergestützten Analysen der Daten. Sie wollen damit herausfinden, welche spezifischen oder gemeinsamen molekularen Schalter als neue Zielstrukturen für maßgeschneiderte Therapien dienen können. Die Sprecherfunktion im Sonderforschungsbereich übernimmt Prof. Dr. Johannes Backs. Er ist Direktor des 2018 gegründeten Instituts für Experimentelle Kardiologie, einer Abteilung des Zentrums für Innere Medizin des Universitätsklinikums Heidelberg. Für die Forschungsarbeiten, in die auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, des European Molecular Biology Laboratory und des Deutschen Krebsforschungszentrums eingebunden sind, stehen Fördermittel in Höhe von rund 14 Millionen Euro zur Verfügung.

Prof. Dr. Johannes Backs

Im SFB 1129 „Integrative Analyse der Replikation und Ausbreitung pathogener Erreger“ untersuchen die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, auf welchen Wegen sich Viren und Parasiten im Körper verbreiten und wie die Krankheitserreger vom Körper abgewehrt werden können. Erforscht werden mit einem integrativen Ansatz die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen Erreger und Wirt, die zur Ausbreitung oder zur Hemmung einer Infektion führen. Die Forscher konzentrieren sich auf weltweit verbreitete Krankheitserreger mit hoher Krankheitslast, die zum Beispiel AIDS, Malaria, Hepatitis und Influenza verursachen. Die von ihnen untersuchten Mechanismen und Prinzipien lassen sich auch auf andere Erreger übertragen, wie in der laufenden Förderperiode für SARS-CoV-2 gezeigt. Die Sprecherfunktion liegt auch in der dritten Förderperiode bei Prof. Dr. Hans-Georg Kräusslich, Vorstand des Zentrums für Infektiologie und Direktor des Center for Integrative Infectious Disease Research am Universitätsklinikum Heidelberg. Der SFB 1129, der an der Medizinischen Fakultät Heidelberg angesiedelt ist, wird mit rund 12,9 Millionen Euro gefördert. Eingebunden sind Forscherinnen und Forscher aus insgesamt fünf Fakultäten der Universität Heidelberg, aus dem European Molecular Biology Laboratory, dem Deutschen Krebsforschungszentrum und mehreren Max-Planck-Instituten.

Prof. Dr. Hans-Georg Kräusslich

Zu den drei Forschungsverbünden mit Beteiligung der Universität Heidelberg gehören der neu eingerichtete SFB 1531 „Schadenskontrolle durch das Stroma-vaskuläre Kompartiment“ an der Universität Frankfurt/Main und der verlängerte SFB 1328 „Adeninnukleotide in Immunität und Entzündung“ an der Universität Hamburg. Hier wirken Forscher aus der Medizinischen Fakultät Heidelberg mit, ebenso wie an dem Sonderforschungsbereich/Transregio „Steuerung der Körperhomöostase durch TRP-Kanal-Module“ (SFB/TRR 152), dessen Verlängerungsantrag ebenfalls erfolgreich war. Sprecherhochschule des transregionalen Verbundes ist die Ludwig-Maximilians-Universität München.