Förderung  Spitzenforschung von Frauen

26. Juni 2025

Drei Wissenschaftlerinnen erhalten Förderung im Olympia-Morata-Programm

Drei junge promovierte Wissenschaftlerinnen mit herausragenden Qualifizierungsvorhaben werden im Rahmen des Olympia-Morata-Programms der Universität Heidelberg gefördert. Nach erfolgreicher Begutachtung ihrer Anträge wurden Dr. Nina Prokoph von der Medizinischen Fakultät Heidelberg sowie Dr. Warda Darwisch und Dr. Alena Michel-Kröhler von der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg ausgewählt. Ziel des Programms ist es, mehr Frauen für eine Karriere in Wissenschaft und Hochschullehre zu gewinnen und ihren Anteil an Führungspositionen innerhalb und außerhalb der Universität nachhaltig zu erhöhen.

Am Universitätsklinikum Heidelberg sowie am Deutschen Krebsforschungszentrum untersucht Dr. Prokoph die Mikroumgebung von Tumoren, die im Knochenmark eine Nische zum Überleben finden. Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Frage, wie die patientenspezifische Tumormikroumgebung die Wirksamkeit von Immuntherapien beeinflusst. Mit ihrer Forschung will die Wissenschaftlerin die personalisierte Krebstherapie in diesem Bereich weiterentwickeln: Medizinischem Fachpersonal soll künftig ein daten- und evidenzbasiertes Unterstützungssystem zur Verfügung stehen, das bei der Entscheidungsfindung hilft und eine gezielte Auswahl von Immuntherapien ermöglicht.

Porträt Nina Prokoph

Das Screening von frühgeborenen Kindern auf eine Retinopathie steht im Fokus des Forschungsprojekts von Dr. Darwisch. Damit soll die frühzeitige Diagnostik dieser potenziell schwerwiegenden Erkrankung der Netzhaut verbessert werden. Die Wissenschaftlerin arbeitet an innovativen Methoden der retinalen Bildgebung – einem Verfahren, mit dem die Netzhaut sichtbar gemacht und untersucht werden kann. Ziel des Projekts ist es, evidenzbasierte Richtlinien für eine Fotodokumentation sowie entsprechende Trainingsmodule zu entwickeln. Damit will Warda Darwisch den Aufbau eines telemedizinischen Netzwerks unterstützen, um so die augenärztliche Versorgung von Risikokindern langfristig zu sichern und zu verbessern. Angesiedelt ist das Projekt in der Augenklinik der Universitätsmedizin Mannheim.

Porträt Warda Darwisch

Dr. Michel-Kröhler befasst sich im Kontext des Sports mit dem psychologischen Phänomen der Rumination – verstanden als sich wiederholende negative Gedanken. Dieses Grübeln reicht von alltäglichen Gedankenschleifen, etwa vor dem Einschlafen, bis hin zu klinisch relevanten Mustern, die mit der Entstehung von Depressionen in Verbindung stehen. In drei Studien mit unterschiedlichen methodischen Ansätzen untersucht die Wissenschaftlerin, ob es verschiedene Ruminationstypen gibt und inwieweit dieses Grübeln als Risikofaktor für die psychische Gesundheit von Athletinnen und Athleten zu bewerten ist. Alena Michel-Kröhler forscht zu diesen Fragen am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim.

Porträt Alena Michel-Kröhler

Das Olympia-Morata-Programm unterstützt Postdoktorandinnen mit herausragenden Qualifizierungsvorhaben. Für ihre weitere Hochschulkarriere erhalten sie Stellen, die für einen Zeitraum von zwei Jahren im Rahmen des Gleichstellungskonzepts der Universität Heidelberg vergeben werden. Hinzu kommen Weiterbildungs- und Karrierefördermaßnahmen. Das Förderprogramm erinnert an Olympia Morata, eine italienische Dichterin und humanistische Gelehrte, die 1555 in Heidelberg starb.