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Institut für Europäische KunstgeschichtePrivate Schenkung: Reproduktionen historischer Handschriften

12. Januar 2024

Institut für Europäische Kunstgeschichte erhält 69 wertvolle Faksimiles

Über originalgetreue Nachbildungen von spätantiken, mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Handschriften freut sich das Institut für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg: Ein Ehepaar aus Mannheim hat dem Institut insgesamt 69 Faksimiles als private Schenkung überlassen. Zum Bestand gehört auch eine Reproduktion des sogenannten „Lorscher Evangeliars“ aus dem 9. Jahrhundert, dessen kunsthistorische Bedeutung vor allem auf seinen eindrucksvollen Buchmalereien beruht. „Die wertvollen Facsimilia bieten hervorragendes Anschauungsmaterial für Forschung und Lehre“, betont die Kunsthistorikerin Prof. Dr. Rebecca Müller.

Reproduktionen historischer Handschriften

Der reiche Bestand zeuge von der großen Sammelleidenschaft des Ehepaars, die ursprünglich auf eine Begegnung mit dem in Dublin aufbewahrten frühmittelalterlichen „Book of Kells“ zurückgeht, so Prof. Müller. Die dem Institut jetzt anvertrauten Bände wurden überaus aufwendig produziert: Nicht nur sind die einzelnen Seiten einschließlich ihrer Goldauflagen und Altersspuren exakt wiedergegeben, auch die kostbaren, mit Elfenbein und Metallauflagen geschmückten Einbände wurden präzise nachgebildet, so die Wissenschaftlerin, die als Professorin für Mittelalterliche Kunstgeschichte an der Universität Heidelberg lehrt und forscht.

Die Reproduktion des „Lorscher Evangeliars“ bietet dabei den Zugang zu dem kompletten Buch, dessen Handschriften und Buchdeckel im Original heute über mehrere Bibliotheken in verschiedenen Ländern verteilt sind. „Anders als Digitalisate lassen originalgetreue Facsimilia etwa die Präsenz eines schweren, großen Codex samt seines Buchkastens anschaulich werden oder die Intimität des Betrachtens und der Lektüre eines nur wenige Zentimeter kleinen Stundenbuchs. Tragen, Aufschlagen, Umblättern, Sehen und Lesen – der Gebrauch von Handschriften wird mit ihnen nachvollziehbar“, erläutert die Heidelberger Kunsthistorikerin.