Personalien Dezember 2020
Dezember 2020
EINEN RUF NACH HEIDELBERG HABEN ERHALTEN
Prof. Dr. Ünal Coskun, Institut für die Erforschung pankreatischer Inselzellen / Paul-Langerhans-Institut Dresden des Helmholtz Zentrums München –Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, auf die W3-Professur „Biochemie / Molekulare Zellbiologie“ (Medizinische Fakultät Heidelberg)
Dr. Björn Grüning, Universität Freiburg, auf die W1-Juniorprofessur „Bioinformatik-Infrastruktur“ (Fakultät für Biowissenschaften)
Prof. Dr. Thorsten Moos, Kirchliche Hochschule Wuppertal / Bethel, auf die W3-Professur „Systematische Theologie (Ethik)“ (Theologische Fakultät)
Prof. Dr. Axel Roers, Technische Universität Dresden, auf die W3-Professur „Allgemeine Immunologie“ (Medizinische Fakultät Heidelberg)
EINEN RUF NACH HEIDELBERG HABEN ANGENOMMEN
Dr. Moritz Gerstung, European Molecular Biology Laboratory – European Bioinformatics Institute (EMBL-EBI), Cambridge (Großbritannien), auf die W3-Professur „Künstliche Intelligenz in der Onkologie“ (Fakultät für Mathematik und Informatik, gemeinsame Berufung mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum)
Priv.-Doz. Dr. Julia Szendrödi, Deutsches Diabetes-Zentrum, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, auf die W3-Professur „Innere Medizin I, Schwerpunkt Endokrinologie und Stoffwechsel“ (Medizinische Fakultät Heidelberg)
Priv.-Doz. Dr. Michael Waltisberg, Universität Marburg, auf die W3-Professur „Semitistik“ (Philosophische Fakultät)
EINEN RUF NACH AUSWÄRTS HAT ANGENOMMEN
Prof. Dr. Babak Moradi, Universitätsklinikum Heidelberg, auf die W3-Professur „Orthopädie" (Universität zu Kiel)
DIE BEZEICHNUNG „AUSSERPLANMÄSSIGER PROFESSOR“ WURDE VERLIEHEN AN
(FÜR DIE DAUER DER LEHRBEFUGNIS)
Priv.-Doz. Dr. Philippe A. Federspil (Medizinische Fakultät Heidelberg)
Priv.-Doz. Dr. Jürgen G. Okun (Medizinische Fakultät Heidelberg)
EHRUNGEN – AUSZEICHNUNGEN – ERNENNUNGEN
Die Nachwuchswissenschaftlerinnen Dr. Aysel Ahadova und Dr. Dr. Sabine Heublein haben den Anita- und Friedrich-Reutner-Preis 2020 der Medizinischen Fakultät Heidelberg erhalten. Dr. Ahadova erforscht am Institut für Pathologie des Universitätsklinikums Heidelberg die häufigste Form von erblichem Darmkrebs und beschäftigt sich dabei mit Vorsorgemaßnahmen im Hinblick auf die Tumor-Prävention. An der Universitäts-Frauenklinik befasst sich Dr. Heublein mit der Analyse von Eierstock- und Brusttumoren und untersucht deren Interaktion mit bestimmten Wirkstoffen. Die Auszeichnung umfasst ein Preisgeld von insgesamt 10.000 Euro. Mit dem Preis unterstützen die Stifter Prof. Dr. Friedrich Reutner, Ehrensenator der Ruperto Carola, und seine Frau Anita Reutner Nachwuchswissenschaftlerinnen der Medizinischen Fakultät Heidelberg in ihren Forschungsvorhaben. Insbesondere werden solche Leistungen ausgezeichnet, die klinisch relevante Forschungsfragen aufgreifen. Die Preisverleihung fand am 10. Dezember 2020 in Heidelberg statt.
Mit der Heidelberger Neurobiologin Prof. Dr. Hannah Monyer erhält eine international renommierte Expertin auf dem Gebiet der Hirnforschung den Lautenschläger-Forschungspreis 2020. Mit der Auszeichnung ist ein Preisgeld von 250.000 Euro verbunden. Der Schwerpunkt von Prof. Monyers Forschung liegt auf den molekularen Mechanismen, die zu synchronen neuronalen Netzwerkaktivitäten führen und somit auch kognitive Prozesse wie Lernen und Erinnern ermöglichen. Die Wissenschaftlerin war federführend an mehreren bahnbrechenden und international weithin sichtbaren Entdeckungen beteiligt, insbesondere zu den sogenannten hemmenden Inter- und Projektionsneuronen – den „Taktgebern“ des Gehirns. In jüngerer Zeit gilt ihr Forschungsinteresse insbesondere der Funktion spezifischer hemmender Interneurone in neuronalen „Schaltkreisen“, die bis hin zur Verhaltensebene Wirkung entfalten. Hannah Monyer ist seit 1999 Ärztliche Direktorin der Abteilung für Klinische Neurobiologie am Universitätsklinikum Heidelberg – einer Brückenabteilung, die an der Medizinischen Fakultät Heidelberg, der Universität Heidelberg und dem Deutschen Krebsforschungszentrum angesiedelt ist. Der Lautenschläger-Forschungspreis, der höchstdotierte Forschungspreis eines privaten Stifters in Deutschland, wird alle zwei Jahren verliehen. Preisstifter Dr. h.c. Manfred Lautenschläger, der Ehrensenator der Ruperto Carola ist, vergibt außerdem einen Preis für herausragende Nachwuchsforscher. Diese mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung geht an Juniorprofessor Dr. Felix Joos, der am Institut für Informatik der Universität Heidelberg forscht. Der 2018 erstmals ausgelobte Preis gilt einem produktiven jungen Forscher, der mit Kreativität, Eigenständigkeit und technischer Flexibilität maßgebliche Fragen der Theoretischen Informatik an der Schnittstelle zur diskreten Mathematik, zur Graphentheorie und zur Kombinatorik bearbeitet. Die festliche Verleihung der Preise, die für Anfang Dezember 2020 vorgesehen war, muss aufgrund der Corona-Bestimmungen verschoben werden und wird im Mai dieses Jahres stattfinden.
Zwei herausragende junge Wissenschaftler der Universität Heidelberg – die Neurobiologin Dr. Ana Oliveira und der Biochemiker Dr. Stefan Pfeffer – sind von der Chica und Heinz Schaller Stiftung ausgezeichnet worden: Sie haben den nach den Stiftern benannten Förderpreis für biomedizinische Forschung erhalten. Damit verbunden sind Mittel für ihre Forschung in Höhe von jeweils 100.000 Euro. Dr. Oliveira erhielt die Auszeichnung für ihre Arbeiten zu epigenetischen Mechanismen bei Lern- und Gedächtnisprozessen. Sie liefern grundlegende Erkenntnisse über die Genregulation innerhalb neuronaler Netzwerke und deren Funktion bei der Aufrechterhaltung unterschiedlicher Erinnerungen. Die Wissenschaftlerin leitet eine Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe am Interdisziplinären Zentrum für Neurowissenschaften. Dr. Pfeffer ist Nachwuchsgruppenleiter am Zentrum für Molekulare Biologie der Universität Heidelberg. Der Preis würdigt seine wegweisenden Untersuchungen zur Funktion von Ribosomen und zu Prozessen der Proteinsynthese. Um ihre strukturellen Grundlagen mithilfe direkter Abbildungen aufzuklären, nutzt er moderne Methoden der Kryo-Elektronenmikroskopie. Die daraus generierten Daten können zu einem besseren Verständnis pathologischer zellulärer Prozesse führen, beispielsweise der Proteinaggregation, wie sie im Rahmen neurodegenerativer Erkrankungen auftritt. Die von den Wissenschaftlern Prof. Dr. Chica Schaller und Prof. Dr. Heinz Schaller gegründete Stiftung fördert seit 2000 die biomedizinische Grundlagenforschung in Heidelberg. Dazu zählt auch der nach den beiden Stiftern benannte Forschungspreis, der seit 2005 jährlich an herausragende junge Heidelberger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vergeben wird. Die Preisverleihung fand am 4. Dezember 2020 als Online-Veranstaltung statt.
Für hervorragende Lehrkonzepte sowie für besonderes Engagement bei der Entwicklung und Anwendung neuer Lehrformate hat die Universität Heidelberg einen Preis für digitale Lehre vergeben. Ausgezeichnet wurden damit sechs Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Wissenschaftler-Teams für ihre Aktivitäten im Sommersemester 2020. Zu den Preisträgern für besonders gelungene Konzepte in der Lehre gehören Dr. Kilian Schultes und Ruby Ellis vom Historischen Seminar, die den Preis für ihre Übung „Cymru / Wales: England’s Oldest Colony?“ erhielten. Dr. Nicole Aeschbach wurde für ihr Seminar „KlimaWandelWissen“ am Geographischen Institut ausgezeichnet. Dort angesiedelt war auch das Seminar „Geoscripting with Python – Automation of Geographic Analyses“ von Katharina Anders, das ebenfalls mit dem Preis für digitale Lehre bedacht wurde. In der zweiten Kategorie wurde Steve Bahn vom Internationalen Studienzentrum der Ruperto Carola ausgezeichnet. Er erhielt den Preis für seine Schulungen von Kolleginnen und Kollegen zur Nutzung verschiedener digitaler Tools sowie für die Erstellung eines digitalen Archivs mit Anleitungen und Tutorials. Für die Organisation und Durchführung der Veranstaltung „E-Learning Challenge“ – im Mittelpunkt stand die Erarbeitung virtueller Lernmethoden – wurden Prof. Dr. Ullrich Köthe vom Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen und Dr. Denis Vogel vom Mathematischen Institut gewürdigt. Preisträger sind außerdem Dr. Stefan Karcher und Christopher Nunn von der Theologischen Fakultät der Universität Heidelberg. Sie haben mithilfe digitaler Dienste für eine langfristige Verbesserung der Kommunikation mit den Studierenden gesorgt. Die Auszeichnungen sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert, das Preisgeld soll zur Bereicherung der zukünftigen Lehre eingesetzt werden. Die Preisträgerinnen und Preisträger haben die Urkunden für ihre Auszeichnungen im Dezember 2020 erhalten.
Für ihre Forschungen zur sogenannten Dunklen Materie ist Dr. Jenny Wagner, Postdoktorandin am Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg (ZAH) mit dem „Preis für mutige Wissenschaft“ des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet worden. Der mit 30.000 Euro dotierte Preis wird alle zwei Jahre an exzellente Forscherinnen und Forscher vergeben, die ausgetretene Wege verlassen und ihre Forschungsarbeit mit besonderem Wagnis vorangetrieben haben. Dr. Wagner forscht am Astronomischen Rechen-Institut, das zum ZAH gehört, und untersucht anhand der Beobachtung von Gravitationslinseneffekten in Galaxien oder Galaxienhaufen die Natur der Dunklen Materie. Bei der Datenanalyse arbeitet sie nicht mit modellbasierten Ansätzen, sondern nutzt die Charakterisierung von Gravitationslinsen. Um die Fachgemeinschaft vom Nutzen ihrer Methode zu überzeugen, arbeitete sie die Vorteile der lokalen Linsencharakterisierung im Vergleich mit gängigen Modellrekonstruktionen heraus. Mit der Vergabe der Auszeichnung würdigt das baden-württembergische Wissenschaftsministerium zugleich Jenny Wagners „Sprung zwischen den wissenschaftlichen Feldern“ – vom Start ihrer akademischen Karriere in der Teilchenphysik zur Promotion in den Lebenswissenschaften bis zu ihrer Arbeit als Quereinsteigerin in der Kosmologie. Das Ministerium hat die Preisträgerin im Dezember 2020 bekanntgegeben.
Die Radiochemikerin Prof. Dr. Carmen Wängler, Arbeitsgruppenleiterin an der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin an der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, hat den Claudia von Schilling Preis 2020 erhalten. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und würdigt einen von Prof. Wängler entwickelten neuen Ansatz zur Brustkrebsdiagnostik mittels Radiodiagnostika. Dabei werden radiomarkierte Substanzen eingesetzt, die an die für den Tumor spezifischen Zielstrukturen binden und das entartete Gewebe gezielt darstellen. Die von Prof. Wängler entwickelten radiochemischen Verbindungen, die dabei zum Einsatz kommen, sind nicht nur wie sonst üblich auf eine einzelne Zielstruktur gerichtet, sondern gleich auf zwei unterschiedliche. In der dem Preis zugrundeliegenden Arbeit konnte Carmen Wängler erstmals die Tragfähigkeit des neuen Ansatzes demonstrieren. Der Preis wird jährlich von der Claudia von Schilling Foundation for Breast Cancer Research für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Brustkrebsheilkunde und der damit verbundenen onkologischen Grundlagenforschung vergeben. Mit dem Preisgeld soll die weitere Arbeit an dem wissenschaftlichen Ansatz unterstützt werden.