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Verfasste StudierendenschaftMit Sylvia Plaths „Die Glasglocke“ erfolgreich im Wettbewerb „Eine Uni – ein Buch“

10. Juli 2023

Der Roman steht in den kommenden zwei Semestern im Mittelpunkt verschiedener Aktionen – Veranstaltung zur Eröffnung am 12. Juli

Ein Buch auszuwählen, das die Mitglieder einer Hochschule über verschiedene Aktionen miteinander ins Gespräch bringt – das ist die Idee des Projekts „Eine Uni – ein Buch“. Die Universität Heidelberg war im diesjährigen Wettbewerb gemeinsam mit acht weiteren Institutionen bundesweit erfolgreich. Auf Initiative der Verfassten Studierendenschaft und unter Beteiligung vieler Studierender wurde das Werk „Die Glasglocke“ der Autorin Sylvia Plath (1932 bis 1963) in den Mittelpunkt gerückt. In den kommenden zwei Semestern wird ein vielfältiges Programm aus Lesungen, Vorträgen und Diskussionsrunden zu dem Roman, einem Klassiker der feministischen Literatur, angeboten. Eine Veranstaltung zum Start des Projekts findet am 12. Juli 2023 in der Aula der Alten Universität statt; Beginn ist um 11 Uhr.

Mit dem Wettbewerb „Eine Uni – ein Buch“ werden Hochschulen in Deutschland dazu aufgerufen, ein Buch auszuwählen, über das alle Mitglieder – vom akademischen Personal über Studierende bis hin zu Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung – gemeinsam diskutieren und sich austauschen können. Das Genre des Buchs, die Art der Auseinandersetzung sowie die Veranstaltungsformate sind den Hochschulen freigestellt. Der Stifterverband und die Klaus Tschira Stiftung haben in Kooperation mit dem ZEIT Verlag den Wettbewerb zum siebten Mal ausgeschrieben. Sie zeichnen die besten Ideen und Aktionen für eine gelebte Campuskultur aus und fördern sie mit jeweils bis zu 10.000 Euro.

Das Kulturreferat der Verfassten Studierendenschaft hat unter Mitwirkung vieler Studentinnen und Studenten der Universität Heidelberg das Buch „Die Glasglocke“ ausgewählt – der einzige Roman der amerikanischen Schriftstellerin und Lyrikerin Sylvia Plath. Unter dem englischen Originaltitel „The Bell Jar“ erschienen, begleitet das Buch die Protagonistin durch den Sommer 1953 – von ihrem Volontariat bei einem New Yorker Modemagazin bis zu ihrer Behandlung in einer psychiatrischen Klinik nach einem Suizidversuch. Vor 50 Jahren erschien die amerikanische Erstausgabe; vier Wochen später nahm Plath sich das Leben. Ihr autobiographisch gefärbter, unter dem Pseudonym Victoria Lucas veröffentlichter Roman avancierte in den 1970er Jahren zu einem Kultbuch, einem Klassiker feministischer Literatur, „beschrieb er doch wie kein Buch zuvor die Stimmungslage junger Frauen, ihre Zerrissenheit angesichts gesellschaftlicher Anforderungen“, so das Kulturreferat. Das Werk sollte Sylvia Plath zu einer Ikone der Frauenbewegung machen.

In den kommenden zwei Semestern sind verschiedene Veranstaltungsformate wie Theater- und Kinoabende sowie Diskussions- und Lesekreise geplant, bei denen die Inhalte des Buchs – Depression und die Rolle der Frau – interdisziplinär aufgegriffen und diskutiert werden. „Die Glasglocke“ wird auch in der Originalsprache gelesen, um der Internationalität der Universitätsmitglieder der Ruperto Carola gerecht zu werden.

Die Auftaktveranstaltung am 12. Juli wird Prof. Dr. Marc-Philippe Weller, Prorektor für Internationales, mit seiner Begrüßung eröffnen. Es folgen Grußworte von Peter Abelmann, Vorsitzender der Verfassten Studierendenschaft, sowie von Wolfgang Erichson, Kulturbürgermeister der Stadt Heidelberg. Dr. Phillip Löffler vom Heidelberg Center for American Studies wird einen Festvortrag halten. Darin stellt er das Projekt vor und geht auf die in dem dafür ausgewählten Roman behandelten Themen ein. Moderiert wird die Veranstaltung zur Eröffnung der Aktion „Eine Uni – ein Buch“ von Kay Martin Schlosser, Referent für Kultur und Sport der Verfassten Studierendenschaft.