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Zentrum für Molekulare BiologieLocarno Film Festival: Wissenschaft trifft Film

1. August 2023

Heidelberger Nachwuchsforscher wollen im Austausch mit Akteuren aus Kunst und Kultur neue Ideen für die Wissenschaftskommunikation entwickeln

Wie kann das Medium Film dazu beitragen, Wissenschaft und Forschung einem breiten Publikum zugänglich zu machen? Dieser Frage gehen eine Doktorandin, ein Doktorand und ein Postdoktorand der Ruperto Carola beim diesjährigen Locarno Film Festival in der Schweiz nach. Die drei jungen Wissenschaftler sind Mitglieder der Forschungsgruppe „Biophysical Engineering“ von Prof. Dr. Kerstin Göpfrich, die am Zentrum für Molekulare Biologie der Universität Heidelberg (ZMBH) angesiedelt ist. Sie wurden für zehn Tage nach Locarno eingeladen, um sich im Rahmen des Projekts „Art of Molecule“ vom 2. bis 12. August 2023 mit Filmemacherinnen und Filmemachern des Festivals auszutauschen. Ziel ist es, neue Ideen für die Wissenschaftskommunikation zu entwickeln.

Das Projekt „Art of Molecule“ ist am National Centre of Competence in Research Molecular Systems Engineering angesiedelt. An dem nationalen Zentrum in der Schweiz wird interdisziplinär zu molekularen Fabriken und zellulären Systemen mit neuen Eigenschaften geforscht. Ein wichtiger Teil der Arbeit ist dabei auch die Wissenschaftskommunikation, um Kommunikationsbrücken und Plattformen zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit zu schaffen und dabei insbesondere ethische Aspekte mit einzubeziehen. 2019 entstand eine Kooperation mit dem Locarno Film Festival. Sie bietet jungen Forscherinnen und Forschern in der Doktoranden- oder Postdoktorandenphase die Möglichkeit, „ArtSci“-Projekte in der kreativen Interaktion von Wissenschaft und Kunst zu entwickeln und sich mit Künstlerinnen und Künstlern aus der ganzen Welt zu vernetzen. Zugleich erhalten sie die Möglichkeit, eigene Fähigkeiten in der Wissenschaftskommunikation auf- und auszubauen.

Zu der 76. Ausgabe des Festivals wurden Tobias Abele, Maja Illig und Dr. Erik Poppleton als „Engineering Life Ambassadors“ – als Botschafter des Engineering-Forschungsbereichs – nach Locarno eingeladen. Sie nehmen an einem sogenannten BaseCamp teil, um sich gemeinsam mit anderen jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit rund 200 Filmemacherinnen und Filmemachern vor Ort auszutauschen. Das „BaseCamp“ zielt darauf ab, ein Netzwerk für aufstrebende Talente aus den Bereichen Film, Fotografie, Musik, Design, Kunst und Wissenschaft im Alter zwischen 18 und 30 Jahren zu schaffen. Es soll dazu beitragen, kreative Ideen interdisziplinär umzusetzen.

Die Forschungsgruppe „Biophysical Engineering“ von Prof. Göpfrich befasst sich mit der Evolution von künstlichen Zellen. Ziel der Forschungsarbeiten ist es, einen Prototyp einer synthetischen Zelle herzustellen, die über ein wesentliches Merkmal von Leben verfügt – die Fähigkeit, sich weiterzuentwickeln.