Preisverleihung Heinz Maier-Leibnitz-Preis für Mediziner der Universität Heidelberg

4. Juni 2025

Wichtigste Auszeichnung für den wissenschaftlichen Nachwuchs in Deutschland geht an Privatdozent Dr. Dr. Lukas Bunse

Den diesjährigen Heinz Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat Privatdozent Dr. Dr. Lukas Bunse erhalten. Ausgezeichnet wurde der Mediziner für seine Forschung zur Entwicklung und klinischen Umsetzung von immuntherapeutischen Strategien für Patienten mit sogenannten höhergradigen Gliomen. Der mit jeweils 200.000 Euro dotierte Preis ist Deutschlands wichtigste Auszeichnung für Forscherinnen und Forscher in der Aufbauphase ihrer Karriere. Lukas Bunse forscht an der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg und am Deutschen Krebsforschungszentrum. Zudem ist er als Arzt in der Neurologie am Universitätsklinikum Mannheim tätig.

m250604 Heinz Maier-Leibnitz-Preis für Mediziner der Universität Heidelberg

Während der Preisverleihung würdigte Prof. Dr. Esther von Stebut-Borschitz, Direktorin der Klinik für Dermatologie und Venerologie am Universitätsklinikum Köln, die Forschungsarbeit von Lukas Bunse: Er sei „Clinician Scientist im besten Sinne“, der sowohl als Wissenschaftler als auch als Arzt herausragende Leistungen erbringt. Mit seiner Arbeit gebe er Hoffnung – nicht durch seine hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen aktuell und in der Zukunft, sondern insbesondere auch mit Blick auf Menschen, die an einer bestimmten Art von Hirntumoren erkrankt seien. Die Auszeichnung überreichte DFG-Generalsekretärin Dr. Heide Ahrens.

Im Mittelpunkt der Forschung von Lukas Bunse stehen höhergradige Gliome, die durch Mutationen von Zellen des Gehirns oder Rückenmarks entstehen und äußerst schwierig zu behandeln sind. Mit seinen Arbeiten will der Wissenschaftler dazu beitragen, Hirntumore besser zu verstehen und mithilfe dieser Erkenntnisse wirksame Immuntherapien zu entwickeln. Solche Therapien funktionieren, indem körpereigene Immunzellen gentechnisch so verändert werden, dass sie gezielt gegen Tumorzellen vorgehen. Lukas Bunses Forschungsergebnisse haben „das Potenzial, die derzeit angewandten Therapien zukünftig durch eine schonendere Behandlungsform zu ergänzen oder sogar zu ersetzen. Darüber hinaus besteht die Aussicht, dass die Ansätze künftig auch auf andere Hirntumore oder andere Krebsarten übertragen werden können“, heißt es in der Würdigung der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Lukas Bunse studierte Medizin an der Universität Heidelberg und am University College London (Großbritannien). Seine Doktorarbeit befasste sich mit bestimmten spontanen Immunantworten bei Gliom-Patienten. 2020 schloss er eine weitere Doktorarbeit im Fach Biologie ab. Er ist klinischer Wissenschaftler an der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg und zudem Oberarzt in der Neurologie. Darüber hinaus forscht er als selbstständiger Teamleiter in der Klinischen Kooperationseinheit Neuroimmunologie und Hirntumorimmunologie am Deutschen Krebsforschungszentrum. Nach dem Ruprecht-Karls-Preis 2018 und dem mit 100.000 Euro dotierten Hella-Bühler-Preis 2019 der Universität Heidelberg wurde er 2023 mit dem Novartis-Preis für therapierelevante immunologische Forschung der Deutschen Gesellschaft für Immunologie ausgezeichnet.

Der Heinz Maier-Leibnitz-Preis wird seit 1977 jährlich verliehen. Das Preisgeld kann über einen Zeitraum von bis zu drei Jahren für die weitere Forschungsarbeit verwendet werden. Lukas Bunse gehört zu den insgesamt zehn Preisträgern – vier Wissenschaftlerinnen und sechs Wissenschaftler – des Jahres 2025. Die Preisverleihung fand am 3. Juni 2025 in Berlin statt.