Globaler Wettbewerb Heidelberger Studierende erfolgreich im Innovationswettbewerb zum Thema Nachhaltigkeit
20. November 2025
SDG Olympiad 2025: Helen Harig und Tony Alnasri erhalten Goldmedaille für innovativen Ansatz zur Insulinversorgung in Krisenregionen
Zwei Studierende der Universität Heidelberg zählen zu den Gewinnerinnen und Gewinnern der SDG Olympiad 2025 – einem studentischen Innovationswettbewerb zum Thema Nachhaltigkeit: Helen Harig (Geographie) und Tony Alnasri (Medizin) konnten gemeinsam mit einem Studierenden-Team der Universität Kopenhagen die internationale Jury von ihrem Ansatz zur Insulinversorgung in Krisenregionen überzeugen. Ein zweiphasiges Modell soll dabei sicherstellen, dass Kinder mit Typ-1-Diabetes auch im Notfall versorgt werden können. Dieser Aktionsplan wurde bei dem internationalen Wettbewerb mit der Goldmedaille ausgezeichnet.

Die SDG Olympiad wird seit 2024 von zwölf Partneruniversitäten ausgerichtet. Sie wollen mit diesem Wettbewerb Studierende dabei unterstützen, innovative Ansätze für die Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele zu entwickeln. Diese 17 Sustainable Development Goals, kurz SDGs, sind politische Zielsetzungen der Vereinten Nationen, die weltweit der Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene dienen sollen.
Das mit Gold ausgezeichnete Projekt „Community-Based Action Plan for T1D Children“ umfasst einen Aktionsplan, der Familien, Mitarbeiter des Roten Kreuzes und sichere Lagerstätten im Libanon verbindet, um die Versorgung mit Insulin auch in Notfällen sicherzustellen. „Unser Ziel war eine Lösung, die direkt vor Ort funktioniert. Sie soll die Familien in die Lage versetzen, in Krisensituationen selbst aktiv zu werden“, erklären Helen Harig und Tony Alnasri. „Die Betroffenen wissen, wo Insulin aufbewahrt wird und wie sie in Notfällen darauf zugreifen können.“ Als besonders innovativ lobte die Jury die lokale Verankerung des Projekts: Es setze auf bestehende Strukturen, um schnell und effektiv zu reagieren, und könne so auch in anderen Regionen mit ähnlichen Herausforderungen übernommen werden. Der Aktionsplan wurde mit Unterstützung des Dänischen Roten Kreuzes entwickelt und soll nun in Zusammenarbeit mit diesem umgesetzt werden.
Helen Harig studiert seit 2023 Geographie im Bachelor an der Universität Heidelberg und hat im Rahmen ihres Studiums von der Ausschreibung der SDG Olympiad erfahren: „Generell ist die Beschäftigung mit den UN-Nachhaltigkeitszielen ein wachsender und wertvoller Teil des Geographiestudiums, vor allem in der Humangeographie.“ Tony Alnasri studiert im neunten Semester Medizin an der Universität Heidelberg. An der SDG Olympiad hat er teilgenommen, weil er sich insbesondere für Fragestellungen aus dem Bereich Global Health interessiert. Bei Krankenhauspraktika und seiner Famulatur lernte er die Gesundheitssysteme in Taiwan und Ecuador näher kennen. „Diese Erfahrungen haben mich für Notlagen der medizinischen Versorgung sensibilisiert, die hier in Deutschland gar nicht existieren.“
Die Teilnahme der Heidelberger Studierenden an der SDG Olympiad 2025 wurde durch ein Mobilitätsstipendium der europäischen Hochschulallianz 4EU+ mit Mitteln des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) ermöglicht. Mit dieser Förderung traten Helen Harig und Tony Alnasri bereits im August 2025 erfolgreich beim Wettbewerb „Global Health Solutions“ der Universität Kopenhagen an. Sie qualifizierten sich so für das Finale der SDG Olympiad, das vom 10. bis 14. Oktober 2025 an der Universität Genf stattfand. Insgesamt hatten an der Olympiade weltweit über 700 Studierende teilgenommen. In Genf präsentierten 14 ausgewählte Finalteams einer internationalen Expertenjury ihre Lösungsansätze zu Themen wie Gesundheit, Umwelt, Bildung oder soziale Gerechtigkeit.
In der 4EU+ European University Alliance haben sich die acht Universitäten Prag, Heidelberg, Paris-Panthéon-Assas, Sorbonne/Paris, Kopenhagen, Genf, Mailand und Warschau zusammengeschlossen. Der Verbund der Partneruniversitäten gehört zu den Universitätsallianzen, die im Rahmen der Erasmus+-Ausschreibung „Europäische Hochschulen“ gefördert werden. Mit der Unterstützung strategischer Hochschulpartnerschaften und dem Aufbau eines integrierten Hochschulsystems verfolgt die Europäische Kommission das Ziel, Forschung, Lehre und Innovation in Europa in neuen Strukturen zu bündeln und damit den europäischen Bildungsraum zu modernisieren und zu stärken.