Baden-Württemberg StiftungEliteförderung für drei Heidelberger Postdoktorandinnen
Pressemitteilung Nr. 33/2023
3. April 2023
Katharina Anders, Maria Bartosova und Julia Elrod werden von der Baden-Württemberg Stiftung auf dem Weg zur Professur unterstützt
Drei exzellente Nachwuchswissenschaftlerinnen der Universität Heidelberg sind von der Baden-Württemberg Stiftung in das Eliteprogramm für Postdoktorandinnen und Postdoktoranden aufgenommen worden. Die Geoinformatikerin Dr. Katharina Anders, die Biotechnologin Dr. Maria Bartosova und die Medizinerin Dr. Julia Elrod erhalten eine Förderung für ihre Forschungsprojekte, mit denen sie sich für eine Professur qualifizieren. Die Stiftung unterstützt die drei jungen Forscherinnen über einen Zeitraum von drei Jahren mit bis zu 150.000 Euro.
Landschaftsdynamiken an der Erdoberfläche besser charakterisieren zu können, ist das Ziel des Forschungsvorhabens von Katharina Anders. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Forschungsgruppe 3D-Geodatenverarbeitung, die am Geographischen Institut der Universität Heidelberg angesiedelt ist. Dr. Anders arbeitet an computerbasierten Methoden der 4D-Analyse zur Beobachtung von Veränderungen der Erdoberfläche, bei der die zeitliche Komponente einbezogen wird. Die Charakterisierung von Oberflächenaktivitäten innerhalb einer Landschaft – ob natürlich oder vom Menschen verursacht – ist wesentlich für ein besseres Verständnis der zugrundeliegenden Umweltprozesse und deren Zusammenspiel. So kann zum Beispiel die Wirksamkeit von Maßnahmen gegen Bodenerosion auf landwirtschaftlichen Flächen detaillierter nachvollzogen oder sogar besser vorhergesehen werden. Katharina Anders studierte in Heidelberg Geographie mit dem Schwerpunkt Geoinformatik. Ihre Doktorarbeit entstand am Geographischen Institut und am Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen mit Forschungsaufenthalten an der Technischen Universität Delft (Niederlande).
Kinder mit eingeschränkter Nierenfunktion weisen bereits im jungen Alter ein hohes Risiko auf, Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu entwickeln. Das Risiko steigt bei einer Dialysebehandlung weiter an und bleibt auch nach einer Nierentransplantation hoch. Effektive Therapien gibt es bisher noch nicht. Maria Bartosova erforscht die zugrundeliegenden molekularen Mechanismen der frühen Gefäßschädigung, die bei Kindern im Unterschied zu Erwachsenen nicht auf das Alter oder die Lebensweise zurückzuführen sind. Für ihre Forschungsarbeit baute sie eine internationale Biobank mit mehr als 500 Gewebeproben von Blutgefäßen auf. Die von ihr generierten Gefäß-Datensätze werden mit hochmodernen bildgebenden Verfahren kombiniert, um umfassende Einblicke in die vaskuläre Pathophysiologie zu erhalten und dadurch neue, früh ansetzende Therapiekonzepte zu entwickeln. Maria Bartosova absolvierte in Bratislava (Slowakei) ein Studium der Biotechnologie und wurde im Rahmen des europäischen Ausbildungs- und Forschungsprogramms zur Bauchfelldialyse an der Medizinischen Fakultät Heidelberg der Ruperto Carola promoviert. Sie hat Forschungsaufenthalte in Uppsala (Schweden), Wien (Österreich) und Larisa (Griechenland) absolviert. Aktuell ist Dr. Bartosova am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Heidelberg tätig.
Mit der Wundheilung bei Verbrennungen und Hauttransplantationen im Kontext von Wundinfektionen bei Kindern und Jugendlichen beschäftigt sich Julia Elrod, Fachärztin in der Kinderchirurgischen Klinik des Universitätsklinikums Mannheim. Im Rahmen des durch das Eliteprogramm geförderten Projekts an der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg untersucht sie den Einfluss von sogenannten Neutrophilen Extrazellulären Fallen (NETs) bei der Wundheilung. Sie werden von weißen Blutkörperchen produziert, wehren Krankheitserreger ab und wirken schützend bei infizierten Wunden, können jedoch auch eine schädigende Wirkung bei sterilen Wunden entwickeln. Mit ihrem Forschungsvorhaben will Dr. Elrod die Hypothese überprüfen, ob durch eine Reduktion der NETs die Anwachsrate von Hauttransplantaten verbessert werden kann. Julia Elrod studierte Medizin an der Universität Regensburg und wurde an der Universität Heidelberg promoviert. Vor ihrer Tätigkeit in Mannheim war sie in Hamburg und Zürich (Schweiz) ebenfalls auf dem Gebiet thermischer Verletzungen tätig.
Mit dem Eliteprogramm für „Postdocs“ fördert die Baden-Württemberg Stiftung exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die eine Professur anstreben. Mit der Förderung will die Stiftung es ihnen in der Zeit zwischen Promotion und Professur ermöglichen, finanzielle und organisatorische Herausforderungen besser zu bewältigen und sich auf ihre Forschung zu konzentrieren. Neben ihrer Förderung im Eliteprogramm wurden Dr. Bartosova und Dr. Elrod auch in das Olympia-Morata-Programm der Universität Heidelberg aufgenommen. Damit verfolgt die Universität das Ziel, verstärkt Frauen für eine Hochschul- und Wissenschaftskarriere zu gewinnen.