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Universität Botanischer Garten lädt zu seinem traditionellen Gartenfest ein

Pressemitteilung Nr. 70/2023
13. Juni 2023

Themenschwerpunkt ist die anstehende Generalsanierung der Anlage

Seit mehr als 100 Jahren befindet sich der Botanische Garten der Universität Heidelberg an seinem Standort auf dem Campus Im Neuenheimer Feld: Nun steht eine Generalsanierung an. Dabei sollen unter anderem auch die alten Schauhäuser saniert und die historische Grundstruktur der Anlage rekonstruiert werden. Über die geplanten Maßnahmen können sich interessierte Bürgerinnen und Bürger am Sonntag, 18. Juni 2023, informieren. An diesem Tag findet das traditionelle Gartenfest statt. In diesem Jahr steht es unter der Überschrift „Homo horticus“ – der gärtnernde Mensch: Von 11 bis 16 Uhr dürfen sich die Besucher wieder auf verschiedene Themenführungen, Informationsstände und eine Pflanzenbörse freuen.

Der Direktor des Botanischen Gartens, Prof. Dr. Marcus Koch, wird in einer Einführung über die Generalsanierung informieren. An einem Informationsstand sind zudem der Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg Amt Mannheim und Heidelberg, das Baudezernat der Universität Heidelberg und das zuständige Architekturbüro vertreten. Mit den Sanierungs- und Baumaßnahmen soll die gesamte Anlage eine deutliche Umgestaltung und Aufwertung erfahren. Wesentliches Ziel ist es, sie für die Erfordernisse einer modernen Forschungseinrichtung auch im Sinne der Nachhaltigkeitsziele zu rüsten, Synergien zwischen den Gebäuden herzustellen und sie energetisch zu optimieren. So soll der Botanische Garten einen neuen Schau- und Forschungsgewächshauskomplex erhalten. Neben der Teilrekonstruktion der früheren Baustruktur ist auch geplant, die ursprüngliche Nordfassade der aus dem Jahr 1915 stammenden Gewächshausanlage wieder freizulegen. Die Arbeiten werden noch in diesem Jahr starten.

Das diesjährige Gartenfest bietet darüber hinaus verschiedene Themenführungen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Botanischen Gartens werden über Bodenbearbeitung, das Reich der Riesenseerosen oder eine Mandel-OP mit der Gartenschere informieren und außerdem der Frage nachgehen, wie eigentlich ein Gewächshaus „evakuiert“ wird. Daneben gibt es Informationsstände zu verschiedenen gärtnerischen Themen und Gerätschaften. Die große Pflanzenbörse, unter anderem mit Orchideen, Bromelien und Sukkulenten, wird von den Auszubildenden des Botanischen Gartens betreut. Auch für das leibliche Wohl der Besucherinnen und Besucher ist gesorgt.

Der Botanische Garten der Universität Heidelberg wurde 1593 gegründet und ist damit einer der ältesten seiner Art in Deutschland. Sein Standort befand sich ursprünglich außerhalb der Stadtmauern Heidelbergs. In den Wirren des Dreißigjährigen Krieges zerstört, sollte er im Laufe der folgenden drei Jahrhunderte an sechs weitere Standorte ziehen, bevor er im Jahr 1915 an seiner heutigen Stelle im Neuenheimer Feld eröffnet wurde – ursprünglich als ein streng geometrisch angelegtes Gelände mit imposanten Schaugewächshäusern. Aktuell verfügt der Botanische Garten – eine Einrichtung am Centre for Organismal Studies der Universität Heidelberg – über Gewächshausflächen von insgesamt 4.800 Quadratmetern sowie über rund drei Hektar Freilandflächen. Mit seinen umfangreichen Sammlungen ist er ein Ort wissenschaftlicher Forschung und Lehre. Neben der Erforschung der pflanzlichen Biodiversität dient er zudem der akademischen Ausbildung von Studierenden der Biologie und der Medizin. Zugleich stellt der Botanische Garten auch einen wichtigen städtebaulichen Freiraum in einem immer dichter werdenden Campus dar.

Illustration zur Baustruktur des Botanischen Gartens nach der Generalsanierung