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AuszeichnungCopernicus-Preis 2024 für den Astrophysiker Joachim Wambsganß

Pressemitteilung Nr. 50/2024
22. Mai 2024

Deutsche Forschungsgemeinschaft und Stiftung für die polnische Wissenschaft zeichnen den Heidelberger Wissenschaftler gemeinsam mit seinem Forscherkollegen Andrzej Udalski aus Warschau aus

Für seine Verdienste um die deutsch-polnische Zusammenarbeit in der Astrophysik wird Prof. Dr. Joachim Wambsganß, Wissenschaftler am Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg (ZAH), mit dem Copernicus-Preis 2024 ausgezeichnet. Gemeinsam mit ihm wird sein Forscherkollege Prof. Dr. Andrzej Udalski von der Universität Warschau (Polen) geehrt. Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre gemeinsam von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Stiftung für die polnische Wissenschaft (FNP) an zwei Forscherpersönlichkeiten aus Deutschland und Polen verliehen. Sie ist mit einem Preisgeld von 200.000 Euro dotiert.

Porträt Joachim Wambsganß

In ihrer Begründung für die Vergabe des Preises an Prof. Wambsganß und Prof. Udalski hob die Jury insbesondere die mehr als zwei Jahrzehnte andauernde grenzüberschreitende Kooperation der beiden Wissenschaftler hervor, ebenso wie ihre gemeinsamen Erfolge bei der Suche nach und der Charakterisierung von Exoplaneten. Durch ihre Forschungsarbeiten in internationalen Kooperationen sei es ihnen gelungen, erstmals einen besonders massearmen Planeten außerhalb unseres Sonnensystems zu entdecken, so die DFG. Weiter fanden sie heraus, dass nahezu jeder Stern im Bereich der Milchstraße von einem Planeten umkreist wird. Damit, so die Jury, hätten Joachim Wambsganß und Andrzej Udalski maßgebliche Beiträge zur Erforschung und zum Verständnis von Planetensystemen geleistet. Die Ergebnisse ihrer Forschungen fanden weltweite Beachtung, auch außerhalb der Astrophysik. Zahlreiche Vorträge der Forscher im jeweils anderen Land und die Einbeziehung ihrer Doktorandinnen und Doktoranden sowie Postdocs haben außerdem dazu beigetragen, die wissenschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Polen weiter zu vertiefen, wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft hervorhebt.

Joachim Wambsganß studierte Physik und Astronomie an der Universität Heidelberg sowie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, an der er 1990 promoviert wurde. Nach wissenschaftlichen Stationen an der Princeton University in New Jersey (USA), am Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching, am Leibniz-Institut für Astrophysik in Potsdam sowie an der Universität Potsdam folgte er 2004 einem Ruf an die Universität Heidelberg. Dort übernahm er die Leitung des Astronomischen Rechen-Instituts (ARI). Von 2005 bis 2015 war er zudem Direktor des Zentrums für Astronomie, zu dem das ARI gehört. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen neben extrasolaren Planeten unter anderem der Gravitationslinseneffekt, Dunkle Materie und Galaxienhaufen.

Der Copernicus-Preis wird seit 2006 alle zwei Jahre an jeweils eine Forscherpersönlichkeit aus Deutschland und aus Polen vergeben. Er ist nach dem Astronomen Nikolaus Kopernikus (1473 bis 1543) benannt und soll ein Zeichen der engen Forschungszusammenarbeit zwischen den beiden Ländern setzen. Die Veranstaltung zur Verleihung des Copernicus-Preises 2024 mit DFG-Präsidentin Prof. Dr. Katja Becker und FNP-Präsident Prof. Dr. Maciej Żylicz findet am 24. Oktober in Berlin statt.