IPW >

Promotionsbetreuung Prof. Haus (Erstbegutachtung)

Laufende Promotionsprojekte (alphabetisch)


 

  • Aristotelis Agridopoulos
    Dissens – Herrschaftskritik – Emanzipation. Zu Leerstellen und Potentialen radikaldemokratischer (politischer) Bildung (Arbeitstitel)

Betreuer: Michael Haus (Universität Heidelberg) und Martin Nonhoff (Universität Bremen)

Das heterogene Feld der radikalen Demokratietheorie scheint – abgesehen von sehr wenigen Ausnahmen – kein Interesse an konzeptuellen Entwürfen einer Bildungstheorie zu haben, die mögliche Verwirklichungshorizonte für emanzipatorische Subjektivierungsweisen ausloten könnte. Im Projekt sollen diese Leerstellen, ausgehend von einer kritischen Auseinandersetzung mit drei politischen Theorien postmarxistischer Provenienz und im Dialog mit der kritischen politischen Bildung, den materialistischen und poststrukturalistischen orientierten Erziehungswissenschaften, gefüllt werden: Cornelius Castoriadis’ Theorie des Imaginären, Gesellschaftlich-Geschichtlichen und Autonomieentwurfs, Ernesto Laclaus und Chantal Mouffes diskursontologische Hegemonie- und Artikulationstheorie und Jacques Rancières an-archischer Demokratie- und Unrechtsbegriff, als auch seine Überlegungen zum universellen Unterricht sollen in einen kontrastiven und zugleich fruchtbaren Erkenntnisaustausch gebracht und nach ihren bildungsphilosophischen und praxisorientierten Potentialen befragt werden.

 

  • Anja Folberth
    Gesellschaftliche Folgen genetischen Wissens. Eine Betrachtung der Responsibilisierung durch prädiktive Diagnostik

Der Begriff der Verantwortung ist in den letzten Jahrzehnten im Alltagsvokabular immer präsenter geworden. Verantwortung kann man dabei in verschiedenen Ausprägungen und Feldern betrachten. Die Arbeit orientiert sich am Begriff der Responsibilisierung, der in den Gouvernementalitätsstudien geprägt wurde, und verhandelt die Kritik an einer übermäßigen Übertragung von Verantwortung als neoliberale Strategie. Die Thematik soll vertieft am Fall der prädiktiven genetischen Diagnostik betrachtet werden, da diese durch die Besonderheit genetischer Daten und die Produktion von „Zukunftswissen“ neue Dimensionen der Verantwortung aufwirft. Daran anschließend stellt sich die Frage, welche sozialen Normen sich mit neuen medizinischen Möglichkeiten und neuen Dimensionen einer genetischen Verantwortung herausbilden und welcher gesellschaftliche Umgang mit dem Thema Krankheit sich abzeichnet.

Die Arbeit umfasst drei Teile:
1. Die Erarbeitung der theoretischen Basis um die Begriffe Verantwortung und Responsibilisierung.
2. Die Zuspitzung der Responsibilisierung im medizinischen Feld am Fall der prädiktiven genetischen Diagnostik.
3. Einen kurzen Blick in den Diskurs rund um prädiktive genetische Diagnostik und Präventionsmedizin.

 

  • Luis Alfonso Gómez Arciniega
    Der „omnipotente Staat“ des 20. Jahrhunderts in Mexiko. Aufstieg, Blütezeit und Niedergang eines politischen Mythos

Ziel der Dissertation ist es, zu ergründen, wie das postrevolutionäre Regime in Mexiko ein mythisches Narrativ des „omnipotenten Staates“ gestalten konnte, das es ihr erlaubt hat, ihre Herrschaftspraxis außerhalb von Kooptation oder Repression zu legitimieren, alternative Diskurse an den Rand zu schieben, Widerstandsbewegungen zu entschärfen und ein diskursives Bild in das Zentrum der öffentlichen Diskussion zu stellen. Die permanente Inszenierung durch Rituale, baukulturelle Ensembles sowie Denkmäler und Mahnmale verlieh dem Staat fiktive Züge. Anhand seiner mythischen Konturen hat der mexikanische Staat der Revolution allerdings eine symbolische Welt konstituiert, die dem Leben vieler Mexikaner eine soziale Ordnung verlieh.

 

  • Matthias Heil
    Schule und Revolution

Die Arbeit soll an der Schnittstelle von Politischer Theorie und Pädagogik untersuchen, wie revolutionäre Theorien Schule und Bildung konzipieren, um dann in einem zweiten Schritt zu zeigen, welche Implikationen sich daraus für pädagogische Theorie und Praxis ableiten lassen. Die Arbeit soll somit das Verständnis von Revolution innerhalb der Politischen Theorie und ein politisches Verständnis der Schule fördern.

 

  • Julian Tobias Klar
    Geschwister im Geiste? – Die Demokratietheorien Hannah Arendts und John Deweys im Vergleich

Mittels autorenspezifischer Forschung zum demokratietheoretischen Werk Hannah Arendts und John Deweys, einer begriffsgeschichtlichen Untersuchung der politiktheoretischen Konzepte beider und durch die systematische Gewinnung einer partizipativ-demokratischen und symbolisch-interaktionistischen Theorie des Politischen anhand der Werke Deweys und Arendts und im Anschluss an diese, soll durch diese Dissertation ein Beitrag zur zeitgenössischen Demokratietheorie geleistet und mehrere Forschungsdesiderata angegangen werden.

Es soll dabei erstens erforscht und eine Antwort auf die Frage gefunden werden, welcher gemeinsame demokratietheoretische Kern aus den Schriften Arendts und Deweys rekonstruiert werden kann und zweitens, inwiefern es möglich ist, Deweys und Arendts Prämissen und Argumente in eine integrierte symbolisch-interaktionistische Handlungstheorie des Politischen zu synthetisieren.

Das durch diesen zweiten Analyseschritt verfolgte Anliegen besteht darin, gleichsam mit Arendt und Dewey im Kontext aktueller demokratietheoretischer Debatten über sie selbst hinaus zu denken.

 

  • Hannah Klein
    Unser Umgang mit und Wissen von tierlichen Lebewesen – Reflexionen über eine körperbezogene Anerkennungstheorie tierlichen Lebens

Die Arbeit soll soziale Praktiken und Begegnungsräume mit tierlichen Lebewesen ausfindig machen und die darin herrschenden Formen der Wissensproduktion und –fortschreibung untersuchen. Daran anschließend soll analysiert werden, wie diese sozialen Praktiken zur Herausbildung und Geltung von normativen Ordnungen beitragen und damit die soziale (Un-)Sichtbarkeit und (Nicht-)Anerkennung tierlicher Lebewesen als moralisch zu Berücksichtigende strukturieren. Anknüpfend an politische Anerkennungstheorien sollen vor allem die soziale (Un-)Sichtbarkeit tierlicher verletzlicher Körper herausgearbeitet und Mechanismen der (Nicht-)Anerkennung, die durch politische und soziale Ordnungen produziert werden, in den Blick genommen werden.

 

  • Daeyoun Lee
    Can neo-republicanism be an alternative to the liberalism?

My dissertation aims to address the question whether the recently merging neo-republicanism can be an alternative to the liberalism. Focusing on the four fields: conception of person and its relation with society, conception of virtues and freedom, debate on justice and finally argument about democracy, this paper traces to make clear about how the communitarians and the neo-republicans criticize the liberalism and then make their own arguments, respectively, in the four fields.This paper is expected to suggest a way that conciliates two contemporary rival concepts of common good and individual right.

 

  • Hüsnü Yilmaz
    A new Turkish Diaspora Community in Germany? (Working Title)
This research seeks to understand the implications of a domestic political conflict in transnational context. It aims at studying the formation of a new diasporic community within a larger context and longer history of Turkish immigration in Germany. The study takes the Gülen Movement - a Turkey-oriented social movement - as a diaspora in the making, and explores how the movement makes sense of its change from a transnational social movement to a more politically mobilized diaspora community. In this regard, it aims to come up with new insights that would contribute to discussions on Turkish diaspora phenomenon in Germany.
 
 
 

Abgeschlossene Promotionen (Jahr des Abschlusses)


 

  • Ricardo Martinez Arias (2022): "City networks and the global agendas: The UCLG localization frame"
  • Marc Frick (2021): "Sozialtheoretische Erkenntnisse im Anschluss an Marcel Mauss und 'Die Gabe'"
  • Marilena Geugjes (2020): "Collective Identity and Cultural Heterogeneity: The Construction of the Self and the Other in Denmark and Sweden"
  • Reza Ghaboli-Rashti (2019): "Informationstechnologien als Teil einer (neuen) ‚Ordnung der Dinge‘?" (Universität Kassel)
  • Muhammad Ali Nasir (2018): "Human Rights as Governmentality"
  • Maria-Artemis Kolliniati (2018): "Positive obligations, Joseph Raz’s Philosophy of Rights and the European Court of Human Rights Health-related Case Law. Toward a more systematic approach"
  • Ance Kaleja (2016): "Economic and Social Rights in Authoritarian Regimes: Rights, Well-being and Strategies for Authoritarian Rule in Singapore, Jordan and Belarus"
  • Arturo Alejandro Moreno Fuica (2016): "Die politische Theorie Hannah Arendts. Methode, Politik, Leben"
  • Dannica Fleuß (2016): "Verfahrenslegitimation: Verfahren, Rechte, Demokratie. Das legitimatorische Potential von Verfahren für politische Systeme"
  • Marlon Barbehön (2015): "Die Europäisierung von Städten als diskursiver Prozess - Kollektive Europavorstellungen und die Möglichkeitsräume lokaler Feinstaubpolitik in Frankfurt/Main und Dortmund"
Webmaster: E-Mail
Letzte Änderung: 09.01.2024
zum Seitenanfang/up