Verlauf des Deutsch-Französischen Doktorandenprogrammes

Dauer des Doktoratsstudiums

Das Doktoratsstudium sieht in der Regel eine Studienzeit von drei Jahren vor. Die Tätigkeiten in Verbindung mit den Promotionsstellen und dem Publizieren hat zur Folge, dass sich die Promotionsphase auf (im Durchschnitt) vier bis fünf oder sechs Jahre verlängert. Die Studierenden sind verpflichtet, mindestens sechs Monate ihrer Promotionsphase im jeweiligen Partnerland zu verbringen. Dabei können sie selbst entscheiden, wann sie ins Ausland gehen. Während ihres Aufenthalts unterstützt die Deutsch-Französische Hochschule (DFH) sie mit einer Mobilitätsbeihilfe von 700€ im Monat. Spätestens drei Monate vor Beginn des Auslandsaufenthalts sollten die Promovierenden ihre Programmbeauftragten an der Heimatuniversität über ihre Abreise an die Partneruniversität informieren, damit diese die Mobilitätsbeihilfe bei der DFH beantragen können. Es handelt sich hierbei jedoch nicht um eine vollwertige Finanzierung der Promotionsphase, vielmehr soll das Geld die Doktoranden bei ihrem Auslandsaufenthalt finanziell unter die Arme greifen. Die Mobilitätsbeihilfe kann für maximal 18 Monate gewährt werden. Auch wenn die Promotionsstudierenden während ihres Aufenthalts an der Partneruniversität durch ein Stipendium oder eine Doktorandenstelle finanziert werden, besteht Anspruch auf die Mobilitätsbeihilfe. 

 

Recherchearbeit während des Doktoratsstudiums

Für die Recherchen des Dissertationsvorhabens stehen sowohl in Heidelberg als auch in Paris eine Vielzahl an Institutionen, Bibliotheken und Archiven zur Verfügung. 

 

Heidelberg

Bibliothek des Seminars für Alte Geschichte und Epigraphik

Bereichsbibliothek Altertumswissenschaften - Klassische Philologie

Universität Heidelberg Hauptbibliothek Altstadt

Institutionsbibliothek des Historischen Seminars

Universitätsarchiv Universität Heidelberg

Stadtarchiv Heidelberg

Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland

Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma

 

Paris

Humathèque Condorcet (früher: GED)

Bibliothèque Mazarine

Bibliothèque nationale de France

Bibliothèque Polonaise à Paris

Deutsches Historisches Institut Paris

La Bibliothèque de Sorbonne Université

Bibliothèque de l’Ecole nationale des Chartes

Bibliothèque Sainte-Geneviève

Bibliothèque de l’ENS

Archives nationales

Centre des Archives diplomatiques du ministère des Affaires étrangères

Les archives de la Préfecture de Police

 

Zwischenergebnisse des Doktoratsstudiums

Im Laufe der Promotionsphase haben die Promovierenden des Öfteren die Möglichkeit, den aktuellen Stand ihrer Dissertationsvorhaben zu präsentieren und im Plenum zu diskutieren. 

 

Atelier

Bei den Ateliers (Workshops) handelt es sich um Zusammenkünfte aller Studierenden des deutsch-französischen Masterprogramms (für diese verpflichtend), der Promotionsstudierenden (für diese ebenso obligatorisch) des Deutsch-Französischen PhD-Tracks und der Programmbeauftragten aus Frankreich und Deutschland. Dieses dient dem gemeinsamen wissenschaftlichen Austausch, der Vernetzung und dem Kennenlernen der jeweiligen Dozenten und Studierenden. Im Wintersemester findet es in der Regel Anfang oder Mitte Dezember in Heidelberg statt, im Sommersemester wird es in der Regel Anfang April in Paris ausgetragen. 

Das Programm des Ateliers sieht vor:

  • Die Präsentationen der Projekte der Masterstudierenden: Im Dezember tragen die M2-Studierenden vor, im April tragen die M1-Studierenden vor; der Vortrag sollte nicht länger als 15 Minuten dauern, anschließend folgt eine 15-minütige Diskussion über das Forschungsprojekt im Plenum
  • Die Präsentation der Projekte der Promovierenden: Der Vortrag der sollte nicht länger als 30 Minuten dauern, anschließend folgt eine 30-minütige Diskussion über das Forschungsprojekt im Plenum
  • Exkursion/Ausflug: Besuch von Ausstellungen, Vorträgen, Führungen zu einem bestimmten Thema, dieses wird im Vorfeld von den Programmbeauftragten und den Masterstudierenden festgelegt
  • Eine gemeinsame Präsentation der Masterstudierenden in Verbindung zum jeweiligen Thema, das für das Atelier festgelegt wurde

Die Berichte der vergangenen Ateliers finden sich hier.

 

Comité de thèse

Eine andere Möglichkeit, Rückmeldungen über den aktuellen Stand und die Fortschritte des Promotionsvorhabens zu bekommen, ist die comité de thèse, eine von der EHESS ins Leben gerufene Zusammenkunft der Promotionsstudierenden, ihrer Betreuer und zwei weiterer Dozenten. Einer dieser zwei zusätzlichen Dozenten sollte innerhalb von der EHESS sein, die andere Person sollte von außerhalb der EHESS kommen. Gleichzeitig sollte eine dieser Personen ausgewiesener Experte auf dem Gebiet des Dissertationsvorhabens ("spécialiste du sujet de thèse") sein, die Forschungsschwerpunkte der anderen Person sollten außerhalb des Gebiets des Dissertationsvorhabens liegen ("non spécialiste du sujet de thèse"). Die Grenze und die Abgrenzungen zwischen "spécialiste du sujet de thèse" und "non spécialiste du sujet de thèse" können von den Promovierenden nach Rücksprache mit den beiden Betreuern festgelegt werden. 

Die comité de thèse findet einmal im Jahr statt und beginnt bereits im ersten Jahr der Promotionsphase. Sie kann in Präsenz, aber auch durch eine Videokonferenz stattfinden. Der Termin der Zusammenkunft wird von den Mitgliedern der comité de thèse gemeinsam festgelegt. Eine erfolgreiche Zusammenkunft der Mitglieder und ihre (positive) Stellungnahme zur Fortsetzung des Doktoratsstudiums sind Voraussetzungen für die Rückmeldung der Promovierenden an der EHESS für das neue akademische Jahr, die hierfür notwendigen Dokumente müssen dementsprechend bis zum 29. September des jeweiligen Jahres vorliegen. 

Der Ablauf der Zusammenkunft sieht drei Phasen vor.

  • Zu Beginn der Zusammenkunft präsentieren die Promovierenden den Mitgliedern des Komitees den aktuellen Stand ihrer Dissertationsvorhaben.
  • Anschließend führen die Promovierenden in Abwesenheit ihrer Betreuer ein Gespräch mit den zwei zusätzlichen Mitgliedern des Komitees, in der sie ihre Herausforderungen und Probleme in Zusammenhang mit dem Promotionsvorhaben ansprechen können.
  • Danach besprechen sich diese zwei Mitglieder mit den Betreuern der Doktorarbeit.
  • Als Nächstes folgt (fakultativ) ein Gespräch unter den zwei Mitgliedern und den Betreuern der Doktorarbeit mit den Promotionsstudierenden.

Im Anschluss an die drei Phasen sind die folgenden Schritte vorgesehen:

  • Die Mitglieder des Komitees verfassen ein compte-rendu über die jeweiligen Gespräche. Die Mitglieder geben ihre Meinung über den Fortschritt der Promovierenden wieder und formulieren eine Stellungnahme zur Fortsetzung des Doktoratsstudiums. Dieses compte-rendu lädt die Promovierenden auf der Plattform Espace numérique du travail (ENT) unter der Rubrik suivi de thèse hoch. Das Dokument für das compte-rendu finden die Promovierenden unter folgendem Pfad auf der Plattform ENT: >Documentation administrative>Enseignement et vie étudiante>Doctorat>Comité de thèse
  • Sie setzen die Ecole doctorale über die Zusammenkunft der comité de thèse in Kenntnis. Hierfür laden sie auf der Plattform ENT in der Rubrik suivi de thèse eine Kopie der convention individuelle de formation (CIF) hoch. Das Dokument finden sie auf der Plattform unter folgendem Pfad: >Documentation administrative>Enseignement et vie étudiante>Doctorat 

Weitere Informationen zur comité de thèse finden sich auf den folgenden Internetseiten der EHESS:

Comité de thèse fichiers

Comité de thèse structure

Parcours doctoral EHESS

Pendant le doctorat à l’EHESS

 

Abschluss des Doktoratsstudiums

Der Abschluss des Doktoratsstudiums besteht aus zwei Teilen: der Fertigstellung der Doktorarbeit und der Verteidigung der Dissertation. Die Doktorarbeit wird nach ihrer Fertigstellung sowohl an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg als auch an der EHESS Paris eingereicht. Die Betreuer erstellen ein Gutachten zur Dissertation der Promotionsstudierenden. Nachdem das Gutachten vorliegt, verteidigen die Promovierenden ihre Promotionsarbeit an ihrer Heimatuniversität vor einer Jury, bestehend aus Vertretern der Universität Heidelberg und der EHESS Paris. Die Doktorarbeit wird sowohl auf Deutsch als auch auf Französisch verteidigt. 

Die Philosophische Fakultät der Universität Heidelberg sieht dazu das folgende Verfahren vor:

  • Die Promovierenden müssen die Online-Promotionsakte vervollständigen, bevor sie die Dissertation einreichen.
  • Die Dissertation wird in zwei Exemplaren beim Dekanat abgegeben. Zusätzlich reichen die Promotionsstudierenden sie in elektronischer Form beim Dekanat ein.
  • Des Weiteren müssen die folgenden Dokumente ausgefüllt beim Dekanat eingereicht werden: Antrag auf Zulassung zur Promotionsprüfung (mit Lebenslauf und Nachweis über nötige Sprachkenntnisse, S. 1); Bescheinigung zur Vorlage beim Dekanat (S. 2); Eidesstattliche Versicherung (S. 3); Belehrung zur Eidesstattlichen Versicherung (S. 4). Die Dokumente können hier heruntergeladen werden. 
  • Die Promotionsstudierenden sollten nach der erfolgreichen Einreichung ihrer Arbeiten die Dissertation innerhalb der darauffolgenden zwei Jahre veröffentlichen. Nach der Publikation der Dissertation dürfen sie den Doktorgrad führen. 
  • Anmerkung: Da es sich beim Deutsch-Französischen Doktorandenprogramm um eine binationale Promotion/Cotutelle de thèse handelt, kann das Verfahren von dem Promotionsverlauf an der Philosophischen Fakultät abweichen. Die Promovierenden werden darum gebeten, sich bei ihren Betreuern und den Programmkoordinatoren dementsprechend zu informieren.

Die EHESS Paris sieht dazu das folgende Verfahren vor:

  • Die Verteidigung der Dissertation erfolgt nach der Genehmigung durch die Präsidentschaft der EHESS Paris nach Stellungnahme des Betreuers der Doktorarbeit. Die genaueren Einzelheiten können auf ENT nachgeschaut werden. Hier finden die Promovierenden: la fiche de procédure, la liste des spécialités définissant le diplôme de doctorat à l’EHESS, la feuille de style et les couvertures pour les thèses préparées à l’EHESS, la fiche de dépôt de thèse en vue de la soutenance, elle est à rendre obligatoirement deux mois avant la date prévue de soutenance und les dispositions prévues par l’EHESS pour la prise en charge des déplacements de membres du jury de thèse
  • Die Promovierenden der EHESS Paris haben die Möglichkeit, ihre Doktorarbeiten auf theses.fr und auf HAL-EHESS-Thèses online zugänglich zu machen, wenn sie dies wünschen.

 

 

 

 
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Letzte Änderung: 22.04.2024
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