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Holzschnitt von
Michael Arantes Müller, Berlin

 

Heidelberg Public History - Profil

 

Kompetenzvermittlung im Zusammenspiel von Praxisbezug und Fachwissenschaft



Studierende der geschichtswissenschaftlichen Studiengänge erwerben die nötigen Kompetenzen in einer Vielzahl von praxisbezogenen Veranstaltungen, die auf eine Karriere in der außeruniversitären Öffentlichkeit vorbereiten: Erfahrene Experten aus den Arbeitsfeldern Verlagswesen, Medien- und Museumsarbeit, aber auch aus Wirtschaftsunternehmen und der Politik geben Einblicke in ihre jeweilige Tätigkeit. Gleichzeitig haben zukünftige „Public Historians“ auf diese Weise die Möglichkeit, erste Kontakte zu potentiellen Arbeitgebern aufzubauen.

Die Schulung im souveränen Umgang mit modernen Präsentationsmedien, stets ein besonderer Schwerpunkt der Heidelberger Zeitgeschichte, nimmt auch bei Heidelberg Public History eine exponierte Stellung ein. Das Reflektieren über den generellen Umgang mit Geschichte im „digitalen Zeitalter“ bildet die theoretische Grundlage für diese praxisorientierte Medienkompetenz.

Allgemein ist das Zusammenspiel von Praxisbezug und fachwissenschaftlicher Methodik ein besonderes Merkmal der Lehre von Heidelberg Public History. Das Wissen um die Rezeption von Geschichte, um Erinnerungskulturen und Geschichtspolitik ist der Hintergrund, vor dem Präsentationstechniken sowie Fertigkeiten für die erfolgreiche Planung und Durchführung öffentlichkeitsbezogener Projekte gezielt vermittelt werden können.



„Public History“ als Demokratiewissenschaft



Eine fortwährende Sensibilisierung für die ethischen Aspekte im Dialog von Geschichte und Öffentlichkeit ist ein zentrales Anliegen von Heidelberg Public History, der sich auch als Dienstleister für die Öffentlichkeit versteht. Kommerzielle Beratungstätigkeiten wie Drehbuchlektorate, „History Marketing“ oder das Verfassen von Gutachten bedingen eine verstärkte Selbstreflexion der Geschichtswissenschaft sowie einen hohen Anspruch an wissenschaftlicher Qualität. Sofern Sie Interesse an einer Gutachtertätigkeit haben, können Sie hier mit dem Team der Heidelberger Public History in Kontakt treten. 

„Öffentliche“ Geschichte kann auf diese Weise einen wertvollen Beitrag zur inneren Stärkung des ganzen Faches leisten. Gleichzeitig ist eine Geschichtswissenschaft, die den Schritt in die Öffentlichkeit wagt, in der Lage, in der und für die Gesellschaft zu wirken. Besonders die Zeitgeschichtsforschung kann das historische Bewusstsein einer Gesellschaft mitformen und im Sinne einer lebendigen Demokratie nutzbar machen. Eine kritische, innovative und „öffentliche“ Geschichtswissenschaft ist Demokratiewissenschaft.

 

Institutionalisierung: „Public History“ an der Universität Heidelberg

 

Im Sommer 2010 richtete der Lehrstuhl für Zeitgeschichte am Historischen Seminar der Universität Heidelberg den Arbeitsbereich „Public History“ ein. Seitdem konnten zahlreiche Projekte in die Wege geleitet und umgesetzt werden. Sie decken unter anderem die Bereiche der klassischen Forschung, der historischen Ausstellungen, der wissenschaftlichen Gutachtertätigkeit und Beratung sowie Publikationen in unterschiedlichsten Medien für eine historisch interessierte Öffentlichkeit ab.
Mittlerweile hat sich der Arbeitsbereich institutionell, thematisch und personell weiterentwickelt: Seit Oktober 2012 existiert in Heidelberg die deutschlandweit erste Professur für Angewandte Geschichtswissenschaft – Public History. Seitdem ist die Heidelberg Public History (HPH) das Label und Qualitätssiegel der Kooperation zwischen dem Lehrstuhl für Zeitgeschichte und der neu ins Leben gerufenen Professur. Durch diese einzigartige Konstellation wird eine fundierte, innovative und kontinuierliche Stärkung der Schnitt-stelle von Forschung, Lehre und Öffentlichkeit gewährleistet.
Die Klett-Stiftung fördert mit der Ernst-Klett-Dozentur die personelle Ausstattung der Heidelberg Public History. Das schafft die Voraussetzung für eine kontinuierliche Arbeit in den Bereichen Forschung, Lehre, wissenschaftlicher Vernetzung und Öffent-lichkeitsarbeit.
Bereits jetzt hat sich das Heidelberger Erfolgskonzept „Public History“ bewährt. In einer europaweiten Ausschreibung erhielt die Heidelberg Public History den Zuschlag für die wissenschaftliche Erarbeitung der NS-Dokumentation in der ehemaligen NS-„Ordensburg“ Vogelsang. Darüber hinaus werden mehrere kleinere Forschungsprojekte bearbeitet. Außerdem kam jüngst eine umfängliche Förderung der Manfred-Lautenschläger-Stiftung hinzu, mit deren Hilfe momentan der Arbeitsbereich für Minderheiten und Bürgerrechte in Europa aufgebaut wird. Dieser hat neben der wissenschaftlichen Forschungsarbeit auch dezidiert den Austausch mit der Öffentlichkeit und mit außeruniversitären Bildungseinrichtungen zum Ziel. Schließlich leistete die Expertise der Heidelberg Public History einen wichtigen Beitrag bei der Einwerbung des Projekts Geschichte der Landesministerien in Baden und Württemberg in der Zeit des Nationalsozialismus, das von der Landesstiftung Baden-Württemberg gefördert wird und in dem neben der erstmaligen Erforschung des Themas bewusst der Dialog mit der Öffentlichkeit gesucht wird. Weitere lokalgeschichtliche Projekte konnten mit regionalen Kooperationspartnern umgesetzt werden, beispielsweise zur Geschichte der Zwangsarbeit in Schwetzingen oder zu den 70er Jahren in Heidelberg.
Darüber hinaus wird im akademischen und außeruniversitären Austausch die Public History auch über Heidelberg hinaus weiterentwickelt, die sich unter anderem im Heidelberger Engagement in der 2012 gegründeten AG Angewandte Geschichte des Historikerverbands manifestiert.

 

 

 

Seitenbearbeiter: Martin Stallmann
Letzte Änderung: 16.03.2016
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