CALL FOR PARTICIPATION: Corpus Contest 2021 Europäische Religionsfrieden experimentell erforscht

 

Das InFoDiTex (Universität Heidelberg) veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Editionsprojekt Religiöse Friedenswahrung und Friedensstiftung in Europa (1500-1800) (ULB Darmstadt) und der Professur für Digital History an der Humboldt-Universität zu Berlin einen „Interdisziplinären Corpus Contest“ mit dem Ziel, Disziplinen zusammenzubringen, die mit „Text als Quelle“ arbeiten, und mit ihnen Kooperationspotentiale zwischen unterschiedlichen Fachkulturen auszuloten, die mit unterschiedlichen Projektideen und Methoden, aber demselben Corpus arbeiten.

 

Adobe Call for Participation (PDF)

 

Aufgabe und Ziel der Veranstaltung

Aufgabe der Teilnehmer:innen und Ziel der Veranstaltung ist die Entwicklung und Präsentation einer Projektskizze im Hinblick auf Kooperations- und Anschlussmöglichkeiten in anderen Schwerpunktbereichen anhand eines definierten und für alle Teilnehmer:innen einheitlichen Corpus. Der Schwerpunkt in diesem Jahr liegt dabei auf einem Data-First-Ansatz, d. h., dass das Corpus nicht (nur) als Text, sondern primär als Daten verstanden werden soll. Diese Perspektivierung ermöglicht gleichermaßen qualitative wie quantitative Forschungsdesigns, fordert aber zugleich zu einer kritischen Reflexion der zu analysierenden Daten und angewandten Methoden heraus.  
Eine fachkundige Jury, die sich aus Vertreter:innen der Schwerpunktbereiche konstituiert, wählt je ein Projekt aus ihrem Bereich aus, das im Rahmen der vDHd 2021 zur virtuellen öffentlichen Teilnahme per Zoom eingeladen wird. Dort wird dann das Sieger:innen-Projekt gekürt. Das Sieger:innenteam erhält die Möglichkeit zur Veröffentlichung des Projektes auf dem englischsprachigen InFoDiTex-Blog. Im Einzelnen dient die Veranstaltung des Corpus Contest folgenden Zielen:

 

  • Förderung der interdisziplinären Kooperationsmöglichkeiten im Bereich der DH
  • Demonstration des Ertrags von DH aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven anhand kreativer und innovativer Fragestellungen
  • Stärkung der interdisziplinären Kommunikationskompetenz
  • Stärkung der nationalen Vernetzung der Standorte
  • Stärkere Einbindung des Nachwuchses in die Digitalen Geisteswissenschaften

 

Zielgruppe

Der Call for Participation richtet sich an Masterstudierende und Doktorand:innen (einzeln oder als Gruppe) aus folgenden Fachbereichen/Schwerpunkten:

  • Schwerpunkt in einer kulturwissenschaftlichen oder sozialwissenschaftlichen Disziplin (z.B. Geschichte, Theologie, Soziologie, Ethnologie etc.)
  • Schwerpunkt in einer sprach- oder literaturwissenschaftlichen Disziplin (z.B. Linguistik, Editionswissenschaft etc. aus allen philologischen Fächern)
  • Schwerpunkt in einer Computerwissenschaft (z.B. Computerlinguistik, Informatik, Wissenschaftliches Rechnen etc.)

Bewerben können sich Einzelpersonen und/oder Projektteams. Eine fachkundige Jury, die sich aus Vertreter:innen der Schwerpunktbereiche konstituiert, wählt je ein Projekt aus ihrem Bereich aus, das zur Teilnahme am „Interdisziplinären Corpus Contest“ eingeladen wird.

 

Zusammensetzung der Jury

Im Schwerpunkt Digitale Geschichtswissenschaften:

Prof. Dr. Torsten Hiltmann
(Professur für Digital History, Humboldt-Universität zu Berlin)

Prof. Dr. Silke Schwandt
(Digital History und Geschichte des Mittelalters, Universität Bielefeld)

Prof. Dr. Thomas Stäcker
(Leiter des Editionsprojekts Religiöse Friedenswahrung und Friedensstiftung in Europa (1500-1800), ULB Darmstadt)

 

Im Schwerpunkt Sprache/Literatur:

Prof. Dr. Evelyn Gius
(Professur für Digital Philology am Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft, Technische Universität Darmstadt)

Dr. Jürgen Hermes
(Institut für Digital Humanities, Universität zu Köln)

Prof. Dr. Alexander Lasch
(Germanistische Linguistik und Sprachgeschichte, Technische Universität Dresden)

 

Im Schwerpunkt Computerwissenschaften:

Jun.-Prof. Dr. Manuel Burghardt
(Computational Humanities, Universität Leipzig)

Prof. Dr. Katja Markert
(Institut für Computerlinguistik, Universität Heidelberg)

Prof. Dr. Michael Piotrowski
(Professur für Digital Humanities am Department of Language and Information Sciences, Universität Lausanne)

 

Unabhängig vom gewählten Schwerpunkt werden alle Beiträge zusätzlich von „klassischen“ Fachvertreter:innen bewertet. Dieser Kreis setzt sich aus den folgenden Personen zusammen:

Prof. Dr. Judith Becker
(Professur für Neuere Christentumsgeschichte an der Theologischen Fakultät, Humboldt-Universität zu Berlin)

Prof. Dr. Matthias Pohlig
(Europäische Geschichte der Frühen Neuzeit, Humboldt-Universität zu Berlin)

Prof. Dr. Sita Steckel
(Geschichte des Hoch- und Spätmittelalters, Westfälische Wilhelms-Universität Münster)


Ablauf des Corpus Contest

14. September 2021 (Dienstag),
14:00-14:15 Uhr:     Begrüßung durch Veranstalter:innen
14:15-15:00 Uhr:     Vorstellung Projekt 1
15:15-16:00 Uhr:     Vorstellung Projekt 2
16:15-17:00 Uhr:     Vorstellung Projekt 3
17:00-17:15 Uhr:     Abstimmung
17:15-17:30 Uhr:     Siegerehrung und Abschluss

Im Anschluss Ausklang via Kumo oder wonder.me

 

Die von der Jury ausgewählten finalen Projektteams werden gebeten, für den Corpus Contest eine 30-minütige Präsentation zu erstellen, in der sie erste Ergebnisse vor Publikum vorstellen. 15 Minuten sind jeweils für Rückfragen aus dem Plenum vorgesehen.

 

Kriterien zum Gewinnen

Die Gewinner:innen des Corpus Contest werden vom Publikum und einer fachkundigen Jury ausgewählt.

Die Wahl des Publikums erfolgt über eine Umfrage. Jede:r Zuhörer:in wird gebeten, sich zu Beginn der Veranstaltung einem Schwerpunkt zuzuordnen und vergibt für das Projekt ihres:seines eigenen Schwerpunktes Punkte für die fachwissenschaftliche Herangehensweise (Relevanz der Fragestellung, Methodik etc.) und für die anderen beiden Projekte Punkte für Kooperationsmöglichkeiten, Anschlussfähigkeit und Kommunikationsfähigkeit. Hierbei ist besonders wichtig, dass auch die kreative und innovative Nutzung bestehender Werkzeuge ein gewichtiger Punkt sein kann. Dies ist mit Blick auf die FAIR-Prinzipien ohnehin ein nicht zu vernachlässigender Punkt.

Die Jury entscheidet unabhängig von und ohne Kenntnis des Ergebnisses des Publikumsvotings nach denselben Kritierien (s.o.). Das Ergebnis wird aus den Durchschnittswerten der Publikums mit den Werten der Jury verrechnet und im Verhältnis 1:2 (disziplinäre Kompetenzen : kommunikative Kompetenzen/kooperative Potentiale) verrechnet.
 

Bewerbungsverfahren

Aufgabenstellung

Entwickeln Sie anhand des angegebenen Corpus (oder einer Auswahl daraus) aus Ihrer disziplinären Perspektive ein Konzept für ein beispielhaftes Digital-Humanities-Projekt. Orientieren Sie sich dabei an einer konkreten disziplinären Fragestellung nach eigener Wahl in einem der o.g. Schwerpunktbereiche und präsentieren Sie mögliche Herangehensweisen mit Methoden der Digital Humanities.

Verstehen Sie das Corpus vor allem als historische Daten und berücksichtigen Sie die damit zusammenhängenden Besonderheiten und Herausforderungen (Ambivalenz, Vagheit, Unvollständigkeit, ...). Schöpfen Sie die Möglichkeiten aus, die sich durch die unterschiedlichen Repräsentationsformen einer digitalen Edition ergeben (Text, Bild, Annotationen, ...). Nehmen Sie dabei eine bewusst kritisch-reflektierende Perspektive ein: zu den Daten an sich, den eingesetzten Methoden, aber auch Ihren fachspezifischen Vorannahmen. Skizzieren Sie darüber hinaus Kooperationsmöglichkeiten mit mindestens einer Disziplin aus einem anderen Schwerpunktbereich und stellen Sie heraus, warum diese Kooperation für die Durchführung Ihres Projektes zwingend erforderlich ist. 

 

Corpus

Religiöse Friedenswahrung und Friedensstiftung in Europa (1500-1800). Digitale Quellenedition frühneuzeitlicher Religionsfrieden, ULB Darmstadt
http://exist.ulb.tu-darmstadt.de:8080/exist/apps/edoc/start.html?ed=religionsfrieden
Die Quellenauswahl ist frei (Gesamtcorpus oder sinnvolle Auswahl, z.B. Epoche, Thema, Autoren). Eine Möglichkeit mittels Python-Skript an das gesamte Corpus zu gelangen, finden Sie hier: https://kurzelinks.de/i43d

 

Bewerbungsunterlagen:

  1. CV
  2. Wissenschaftliches Abstract der Projektskizze (max. 3600 Zeichen, ca. 2 Seiten) mit:
  • Disziplinspezifischem Erkenntnisinteresse (Ziel des Konzepts im Hinblick auf die Aufgabenstellung, s.o., – Was kann durch das Projekt aus dem Corpus für das eigene Fach gewonnen werden?)
  • Begründung für die Auswahl; Beschreibung des verwendeten Corpus.
  • DH spezifische Methodik (Was könnte funktionieren, um das Projekt zu bearbeiten?)
  • Potentiale für und Kooperationsmöglichkeiten mit Disziplinen der anderen Schwerpunktbereiche.
  1. Darstellung des Projektes als Blogbeitrag (900-1200 Wörter) gerichtet an eine interessierte Öffentlichkeit, ggf. mit Quellen, Links, Visualisierungen. Die Beiträge der Gewinnerprojekte können im InFoDiTex-Blog veröffentlicht werden

Auswahlkriterien der Jury

Die Jury wählt die Gewinnerprojekte innerhalb der Schwerpunkte nach einem Punktesystem. Die Gesamtpunktzahl bestimmt das Gewinnerprojekt, bei Punktgleichheit entscheidet das Los. Die Punktevergabe erfolgt nach folgendem Schema:

  • Fachspezifische Dimension im Abstract: Innovativität, Relevanz und Machbarkeit (Aufwand) des Ansatzes innerhalb des Schwerpunktbereichs und konkreter Bezug zum Korpus (max. 5 Punkte)
  • Öffentlichkeitswirksame Dimension im Blogbeitrag: Kreative und überzeugende Darstellung (Kommunikationskompetenz) (max. 5 Punkte)
  • Generell: Anschluss- und Kooperationspotential (Blogbeitrag + Abstract je max. 5 Punkte)


Planung und Fristen

Fragen und Bewerbungen richten Sie bitte bis 15.07.2021 an
corpus-contest.ifg@hu-berlin.de. Bitte reichen Sie Ihre Projektskizze in einer PDF-Datei ein.

 

Die Mitteilung der Gewinnerprojekte erfolgt bis zum 15.08.2021.

Webmaster: E-Mail
Letzte Änderung: 29.05.2021
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