Projekte
Institutsübergreifende Projekte:
Workshop 'Markt Macht Kultur'
Kultur und Wirtschaft bedingen einander. Dieser einfache Sachverhalt lässt sich nicht erst mit dem Aufkommen der sogenannten Kulturwirtschaft feststellen, die seit einigen Jahren an ökonomischer und politischer Bedeutung gewinnt: Märkte sind soziale und rechtliche Institutionen. Sie ermöglichen den Zugang zu Materialien, die ihrerseits die Ausgestaltung von Kunst oder Musik bestimmen. Märkte sorgen für Einnahmequellen, die Künstler und Musiker unabhängig von Gönnern oder dem Staat machen, aber auch zugleich ihre Werke beeinflussen. Märkte begünstigen nicht nur die Produktion, sondern auch die Verbreitung von Kulturgegenständen und damit ihre Wahrnehmung.
Ziel des Workshops ist es, sich mit dieser Wechselbeziehung aus historisch-kulturwissenschaftlicher Perspektive auseinanderzusetzen. Als ein interdisziplinäres Forum dient er dem Austausch von Vertreterinnen und Vertreter der Fächer Kunstgeschichte, Geschichts- und Musikwissenschaften. Zugleich bildet der Workshop den Auftakt für das Projektvorhaben ‘Markt Macht Kultur’ des Zentrums für Europäische Geschichts- und Kulturwissenschaften der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.
Denkwerk-Projekt: Schüler erforschen das Mittelalter
Historiker der Universität Heidelberg führen in wissenschaftliches Arbeiten ein – die praktische Umsetzung erfolgt im Lobdengau-Museum in Ladenburg Junge Forscher tauchen ein in die Welt des Mittelalters: Mit dieser historischen Epoche beschäftigen sich derzeit Schülerinnen und Schüler des Kurfürst-Friedrich-Gymnasiums Heidelberg sowie des Carl-Benz-Gymnasiums Ladenburg, angeleitet von Wissenschaftlern der Universität Heidelberg. Die Jugendlichen (ab Klasse 9) werden in eigens entwickelten Seminaren an das wissenschaftliche Arbeiten herangeführt. Im Anschluss daran erarbeiten sie ein Ausstellungskonzept für das Lobdengau-Museum der Stadt Ladenburg. Das auf zwei Jahre angelegte Projekt „Denkwerk Mittelalter. Schüler erforschen im Museum gesellschaftlichen Wandel“ ist am Institut für Fränkisch-Pfälzische Geschichte und Landeskunde angesiedelt. Es wird unter der Leitung von Prof. Dr. Jörg Peltzer in Kooperation mit dem Institut für Europäische Kunstgeschichte durchgeführt und von der Robert Bosch Stiftung mit 42.300 Euro gefördert.
„Mit diesem Projekt wollen wir die drei Lernorte Schule, Universität und Museum zusammenbringen. Unser Anliegen ist es, den Schülern Einblicke in aktuelle geisteswissenschaftliche Fragestellungen und berufliche Arbeitsfelder in diesem Bereich zu bieten“, erläutert Prof. Peltzer. Die Beschäftigung mit den andersartigen Gesellschaften des Mittelalters, so der Historiker, soll außerdem dazu beitragen, „den Blick für die Vielfalt von Gesellschaftsformen und Wertevorstellungen zu schärfen.“ Zugleich werden die Schüler für die Geschichte ihrer Region sensibilisiert.
Grundlage für die Arbeit der Schüler stellen Objekte aus der Zeit zwischen 300 und 1500 dar. Unter der Überschrift „Von den Römern zu den Franken“ werden sie ein Ausstellungskonzept zum Thema „Ladenburg im frühen Mittelalter“ erarbeiten. Ein zweiter Themenbereich trägt den Titel „Zwischen Bischof und Pfalzgraf. Ladenburg im späten Mittelalter“. „Im Museums-Teil ermuntern wir die Schülerinnen und Schüler ausdrücklich, eine eigene Perspektive einzubringen. Geschichte soll so vermittelt werden, dass das Projekt auch Jugendliche, die nicht daran beteiligt sind, anspricht“, betont der Leiter des Lobdengau-Museums Dr. Andreas Hensen, der auch Lehrbeauftragter am Seminar für Alte Geschichte und Epigraphik der Ruperto Carola ist.
Mit ihren Denkwerk-Projekten fördert die Robert Bosch Stiftung Kooperationen zwischen Wissenschaftlern, Lehrern und Schülern. Damit soll den Jugendlichen nicht zuletzt Hilfestellung bei der Wahl eines geeigneten Studienfachs geboten werden. Neben Prof. Peltzer sind auf Seiten der Universität Prof. Dr. Bernd Schneidmüller vom Institut für Fränkisch-Pfälzische Geschichte und Landeskunde sowie Prof. Dr. Matthias Untermann vom Institut für Europäische Kunstgeschichte beteiligt. Die Betreuung in den Schulen liegt bei den Geschichtslehrern Frederik May (Kurfürst-Friedrich-Gymnasium) und Sandra Barthel (Carl-Benz-Gymnasium).
European Liberal Arts Network (ELAN)
Interdisziplinärer Studien- und Forschungsverbund im Bereich der Geisteswissenschaften mit 12 europäischen Partnerhochschulen zur Förderung der internationalen Studierenden- und Dozentenmobilität, ein Projekt im Rahmen des "Baden-Württemberg-STIPENDIUMs für Studierende - BWS plus", einem Programm der Baden-Württemberg Stiftung.
--> Weitere InformationenEuropa als transkultureller Prozess: Demarkation und Transformation
Lehrveranstaltungen der im ZEGK vertretenen Fächer zielen im Wintersemester 2013/14 darauf, Europa als Raum transkultureller Prozesse, als Raum des Austausches, als Spannungsfeld von Demarkation und Transformation in den Blick zu nehmen. Anschließend an Forschungen, die sich Auseinandersetzungen zwischen europäischen und außereuropäischen Kulturen widmen, wird in innerkontinentaler Perspektive nach den Einflüssen bei der Herausbildung vermeintlich nationaler oder regionaler Identitäten und europäischer Selbstbestimmungen gefragt.
--> Hier geht es zu den LehrveranstaltungenCluster of Excellence: Asia and Europe in a Global Context
Im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder haben Wissenschaftsrat und Deutsche Forschungsgemeinschaft 2007 für zunächst fünf Jahre rund 40 Millionen Euro für einen kulturwissenschaftlichen Forschungsverbund zur Verfügung gestellt. Er erforscht Asymmetrien kultureller Austauschprozesse zwischen Asien und Europa in Geschichte und Gegenwart. Mit dem Prinzip der Volluniversität als zentralem Bestandteil ihres Zukunftskonzepts hat sich die Universität Heidelberg 2012 mit dem Fortsetzungsantrag erneut erfolgreich dem Exzellenzwettbewerb gestellt. Das ZEGK ist mit einer Reihe eigener Projekte am Exzellenzcluster beteiligt.
--> Weitere InformationenKooperationsvertrag zwischen ZEGK und Kloster Lorsch
Auf Initiative des Instituts für Fränkisch-Pfälzische Geschichte und Landeskunde (FPI) wurde 2005 ein Kooperationsvertrages zwischen dem ZEGK, vertreten durch das FPI und das Institut für Europäische Kunstgeschichte, und dem Kloster Lorsch geschlossen. Das Kloster Lorsch ist seit 1991 auf der UNESCO-Welterbeliste und innovativer Träger der regionalen Geschichts- und Kulturvermittlung. Die Kooperation setzt neue Impulse in Forschung und Lehre. Durch sie werden insbesondere Schlüsselqualifikationen kulturwissenschaftlicher Praxis vermittelt, frühzeitig wissenschaftliche Kompetenzen der Studierenden geweckt und gefördert. Mit Hilfe von Praktika außerhalb der Universität erfahren sie die Relevanz historischen Arbeitens im Kontext der Öffentlichkeit und lernen potenzielle Berufsfelder noch während des Studiums kennen.