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Bereichsbild

Klassische Archäologie

Studienabschluss: Magister (auslaufend ab WS 07/08) Erw. Prüfung Lehramt an Gymn.
Bewerbungspflichtig: Nein Nein
Studienbeginn: WS u. SS WS u. SS
Regelstudienzeit: 9 3
Sprachnachweise: Latinum und Graecum oder gleichwertige Zeugnisse Englisch sowie eine der drei folgenden Sprachen: Italienisch, Französisch, Neugriechisch
Lehrsprache: Deutsch

Philosophische Fakultät

 

Inhalt des Studiums

Der Begriff Archäologie kommt von dem griechischen Wort archaiologia, das »Erörtern oder die Erörterung vergangener Dinge«, »Kunde von den alten Dingen«, bedeutet.

Heute versteht man unter Archäologie jene Wissenschaft, der sich mit den materiellen Hinterlassenschaften der Menschen vergangener Zeiten beschäftigt. Die grundsätzliche Aufgabe der Archäologie ist es, diese materiellen Hinterlassenschaften mit hierzu entwickelten Methoden zu ordnen und im Rahmen des gesamten kulturellen Spektrums der jeweiligen Epoche zu interpretieren. Das Ziel ist also stets historische Erkenntnis.

Es gibt verschiedene Archäologien, die sich aus Gründen der notwendigen Arbeitsteilung auf verschiedene geografische Räume und Kulturen spezialisiert haben, aber mit ganz ähnlichen Methoden arbeiten – neben der Klassischen Archäologie z.B. Ägyptische Archäologie (innerhalb der Ägyptologie), Vorderasiatische Archäologie, Christliche Archäologie, Ur- und Frühgeschichte (um die z.Zt. an der Universität Heidelberg angebotenen Archäologien zu nennen).

Die Klassische Archäologie ist die Wissenschaft von der materiellen Hinterlassenschaft der griechischen und römischen Kultur einschließlich ihrer Vorstufen und Nachwirkungen sowie ihrer Beziehungen zu den benachbarten, von anderen Archäologien erforschten Kulturen. Da Griechen und Römer in den verschiedenen Epochen im engen Austausch mit den benachbarten mediterranen Kulturen standen, sind die Grenzen des Faches offen. Der flexible geografische Rahmen entspricht der Ausbreitung der griechischen und römischen Kultur in den verschiedenen Epochen. Er umfasst in erster Linie Griechenland, Kleinasien und Italien, darüber hinaus aber auch den gesamten Mittelmeerraum sowie für die römische Kaiserzeit die Provinzen des Römischen Reiches.

Die Zeitspanne, mit der sich das Fach beschäftigt, beginnt in Griechenland mit den ersten Hochkulturen der Bronzezeit (2. Jtsd. v.Chr.) Im griechischen Kulturraum, der schon früh über die eigentlichen Grenzen Griechenlands hinaus nach Süditalien und Sizilien, zum Schwarzen Meer, nach Kleinasien und Zypern reichte sowie enge Verbindungen zur Levante und zu Ägypten unterhielt, führt sie über die geometrische, archaische, klassische und hellenistische Epoche sodann über die Eingliederung Griechenlands in das Römische Weltreich bis zu dessen Ende. In Italien setzt sie mit der Errichtung griechischer Kolonien in Süditalien und Sizilien in der Eisenzeit ein, behandelt die verschiedenen sogenannten italischen Kulturen des ersten vorchristlichen Jahrtausend, darunter vor allem die etruskische, sowie die römische Republik, die Kaiserzeit (mit dem Römischen Weltreich in seiner gesamten Ausdehnung) und die Spätantike.

In Gestalt der Rezeptionsgeschichte überschneidet sich das Fach mit einem Themengebiet der Kunstgeschichte. In letzter Zeit hat die Beschäftigung mit der Forschungsgeschichte eine immer größere Bedeutung für die kritische Selbstbestimmung des Faches gewonnen.

Gegenstände

Die klassische Archäologie erforscht die sichtbaren Zeugnisse der griechischen und römischen Kultur im oben definierten weiten Sinn in ihrer ganzen Breite, d.h. archäologische Kontexte, insbesondere Ausgrabungsbefunde und Ausgrabungsfunde jeglicher Art:

  • Siedlungen, Gebäude, Gräber und ihre Ausstattungen;
  • Gegenstände des täglichen Lebens und Kultes;
  • Bildende Kunst.

Während die Klassische Archäologie im 18. Jahrhundert als antike Kunstgeschichte begonnen hat, wendet sie sich in neuerer Zeit mehr und mehr auch allgemeinen kulturhistorischen Fragen zu.

Methoden und Fragestellungen

Zu den Grundlagen des Fachs zählen:

Die Methoden der Ausgrabung, der Dokumentation und Bestimmung sowie der Konservierung und Restaurierung antiker Funde und Befunde. Neben traditionellen archäologischen Methoden (s.u.) werden auch naturwissenschaftliche Analysen zur Datierung der Denkmäler heranzogen, die in der Regel von Spezialisten durchgeführt werden.

Die Klassifizierung der Befunde und Denkmäler. Sie wird je nach Objekt und Fragestellung durch vergleichende Verfahren, insbesondere vergleichendes Sehen vorgenommen. Zu nennen sind vor allem Typologie, Form- und Stilanalyse sowie Ikonograohie.

Das eigentliche Ziel aber ist die Interpretation der Befunde und Denkmäler in ihrem historischen, d.h. sozial-, kultur- und geistesgeschichtlichen Kontext. Dafür werden Schriftquellen (soweit vorhanden) sowie Methoden der Semiotik, der Soziologie und der Kulturanthropologie herangezogen.

Studierende der Klassischen Archäologie müssen folglich über das engere Fachgebiet hinaus Grundkenntnisse der Alten Geschichte (incl. Wirtschafts- und Sozialgeschichte), der griechischen und römischen Schriftquellen, der Religionsgeschichte und Mythologie sowie der Semiotik und Kulturanthropologie erwerben.

Voraussetzungen

Allgemeine Voraussetzung zum Studium der klassischen Archäologie sind Bereitschaft und Fähigkeit zum wissenschaftlichen Denken sowie eine Begabung zum Erfassen visueller Sachverhalte und ein gutes visuelles Gedächtnis.

Für das Hauptfachstudium sind Kenntnisse der lateinischen und altgriechischen Sprache erforderlich (Latinum und Graecum). Für das Nebenfachstudium ist das Latinum notwendig. Sind diese Voraussetzungen bei Beginn des Studiums nicht gegeben, so müssen sie während des ersten Studienabschnittes nachgeholt und spätestens bei der Zwischenprüfung nachgewiesen werden.

Zum Verständnis der internationalen Fachliteratur sind Kenntnisse der englischen, französischen und italienischen, für Hauptfachstudierende auch der neugriechischen Sprache notwendig. Soweit Kenntnisse in diesen Sprachen zu Beginn nicht vorhanden sind, ist es nötig, sie so bald wie möglich zu erwerben.

 

Aufbau des Studiums

Das Studium gliedert sich in das Grund- und das Hauptstudium; daran kann ein Aufbaustudium angeschlossen werden. Grund- und Hauptstudium dauern in der Regel je vier Semester. Das Grundstudium wird mit der Zwischenprüfung, das Hauptstudium mit der Magisterprüfung abgeschlossen. Die Promotion kann in einem Aufbaustudium nach der Magisterprüfung oder grundständig, d.h. ohne vorherige Ablegung der Magisterprüfung, angestrebt werden. Klassische Archäologie ist als erstes Hauptfach, als zweites Hauptfach, sowie als Nebenfach wählbar.

Eigenstudium: Ein wesentlicher Bestandteil der Ausbildung ist vom Beginn des Studiums an ein intensives und systematisches Eigenstudium, durch das die Studierenden sich im Laufe des Studiums zusätzlich zu den Lehrveranstaltungen einen Überblick über das gesamte Fachgebiet sowie Grundkenntnisse in Geschichte, Kultur, Literatur, Religion und Mythologie des Altertums erwerben sollen. Zu dieser eigenverantwortlichen Arbeit zählt auch der Erwerb von notwendigen praktischen Fähigkeiten, die an der Universität nicht zu vermitteln sind, in erster Linie Ausgrabungstechniken und Tätigkeiten im Museum. Es wird daher dringend empfohlen, dass die Studierenden sich frühzeitig im Studium um die Teilnahme an wissenschaftlichen Ausgrabungen und Museumspraktika oder auch andere relevante Praktika (etwa Medien, Journalismus etc.) bemühen; das Institut ist bei der Vermittlung behilflich. Für Eigenstudium wie Praktika ist die vorlesungsfreie Zeit vorgesehen.

 

Formalia

Zulassung

Es besteht keine Zulassungsbeschränkung; Informationen zur Immatrikulation finden Sie hier.
Für ausländische Studienbewerber gelten besondere Regelungen. Informationen erhalten Sie beim Akademischen Auslandsamt der Universität Heidelberg (Seminarstraße 2).

Fächerkombinationen

Die möglichen Fächerkombinationen ergeben sich aus dem Fächerkatalog

Studien- und Prüfungsordnung

Zwischenprüfungsordnung: Magister
Prüfungsordnung: Magister
Lehramtsprüfungsordnung (LPO)
Prüfungsordnung: Bachelor
Prüfungsordnung: Master
Griechisch-Römische Archäologie: Prüfungs- und Studienordnung Lehramt

Prüfungsausschuss

Zuständig für Anrechnungs-, Anerkennungs- und Prüfungsfragen ist der jeweilige Prüfungsausschuss, bzw. das Prüfungsamt. Nähere Informationen erhalten Sie bei der betreffenden Fachstudienberatung.

Studiengebühren

Die allgemeinen Studiengebühren betragen 500,00 € pro Semester. Zusätzlich ist ein Beitrag für das Studentenwerk und ein Verwaltungskostenbeitrag zu bezahlen.

 

Fachstudienberatung

Dr. Kai M. Töpfer
Institut für Klassische Archäologie
Marstallhof 4
69117 Heidelberg

Tel. +49-(0)6221-542530
E-Mail: kai.toepfer@zaw.uni-heidelberg.de

 

Kontakt

Seminar für Klassische Archäologie
Marstallhof 4
D-69117 Heidelberg

Sekretariat: Carolin Wystup
Tel.: +49 (0)6221-54-2512
Fax: +49 (0)6221-54-3385
E-Mail: carolin.wystup@zaw.uni-heidelberg.de
Internet: www.klassische-archaeologie.uni-hd.de
Lageplan

Fachschaft:
E-Mail: fs.klass.archaeologie@gmx.de
Internet: www.fs-klass-arch.uni-hd.de

E-Mail: Seitenbearbeiter
Letzte Änderung: 28.06.2012