Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

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Weiter rund 31 000 Studierende an der Universität

Gezählt: Zu Vorlesungsbeginn waren bereits mehr als 5100 Hochschüler neu eingeschrieben

Die Gesamtstudierendenzahl an der Universität Heidelberg wird wie im Vorjahr auch im laufenden Wintersemester rund 31 000 betragen. Schon zu Vorlesungsbeginn waren mehr als 30 100 Studierende an der Ruperto Carola eingeschrieben. Nach Angaben des Dezernats Studium und Lehre wird sich diese Zahl jedoch weiter erhöhen durch nicht abgeschlossene Einschreibverfahren, „Nachrücker“, Masterstudierende und internationale Bewerber.

Ebenso wie die Gesamtstudierendenzahl bewegt sich die Zahl der Studienanfänger zum jetzigen Zeitpunkt bereits auf hohem Niveau. So sind mehr als 5100 Neuimmatrikulierte registriert – darunter etwa 4100 sogenannte Erstimmatrikulierte, das heißt Studierende, die erstmalig an einer deutschen Hochschule eingeschrieben sind. Diese noch vorläufigen Werte entsprechen annähernd dem Level der Anfängerzahlen von 2009 und 2010. In den vergangenen Wintersemestern war die Anzahl der Studienanfänger zusätzlich zu den doppelten Abiturjahrgängen auch durch die Aussetzung der Wehrpflicht deutlich angewachsen und erreichte drei Jahre in Folge rund 6300. Soweit sich die Entwicklung überblicken lässt, werden diesmal fast 6000 junge Menschen ein Studium an der Heidelberger Universität aufnehmen.

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​Die neu Eingeschriebenen waren mit einer festlichen Veranstaltung zu Vorlesungsbeginn begrüßt worden (Foto: Universität). Der Rektor der Ruperto Carola, Prof. Dr. Bernhard Eitel, verband dabei mit seinen guten Wünschen zum Studienstart die Aufforderung, schon während des Studiums über den Tellerrand des eigenen Fachs hinauszuschauen. Mit ihrem außerordentlich breiten Fächerspektrum bei großer disziplinärer Stärke biete die Universität Heidelberg hierfür eine nahezu einmalige Chance. Die forschungsbasierte Lehre eröffne zudem die Möglichkeit, bereits frühzeitig im Studium in die Forschung eingebunden zu werden.

Grußworte während der Erstsemesterbegrüßung sprachen der Oberbürgermeister der Stadt Heidelberg, Dr. Eckart Würzner, als Vertreter des Studierendenrats Glenn Bauer sowie der stellvertretende Vorsitzende der Gesellschaft der Freunde Universität Heidelberg, Andreas Epple. Als Kooperationspartner war das Theater der Stadt mit Intendant Holger Schultze vertreten. Für musikalische Unterhaltung im Großen Hörsaal des Hörsaalzentrums Chemie sorgten das Universitätsorchester des Collegium Musicum, und die Capella Carolina, der Große Chor des Internationalen Studienzentrums der Ruperto Carola. Begleitet wurde die Begrüßung von einer Studienauftaktmesse, die im Foyer der Zentralmensa des Studierendenwerks Heidelberg stattfand. Dort präsentierten sich eine Vielzahl von Ansprechpartnern und Einrichtungen sowie eine Reihe von studentischen Initiativen.

www.uni-heidelberg.de/universitaet/statistik

„Für Exzellenz benötigen wir auch private Hilfe“

Gefeiert: Auftakt des Akademischen Jahres der Ruperto Carola mit dem 628. Jahrestag

Mit ihrer traditionellen Jahresfeier hat die Universität Heidelberg das Akademische Jahr 2014/15 eröffnet und den 628. Jahrestag ihres Bestehens begangen (Foto: Philipp Rothe). Zugleich setzte sie ihre Tradition fort, mit der Verleihung der Ehrensenatorwürde außerordentliches und nachhaltiges Engagement für die Universität auszuzeichnen: In den Kreis der Ehrensenatoren wurde der amerikanische Unternehmer Dr. Henry G. Jarecki aufgenommen. Die Würdigung gilt insbesondere seinen Verdiensten als langjähriger Förderer der Alumni-Vereinigung in den Vereinigten Staaten, Heidelberg Alumni USA (HAUS). Zudem hat er sich mit großzügigen Zuwendungen vor allem für medizinische Forschungsprojekte und die Anatomische Sammlung eingesetzt. In den 1950er-Jahren absolvierte Henry G. Jarecki ein Medizinstudium an der Universität Heidelberg.

In den Mittelpunkt der Begrüßungsansprache stellte Rektor Prof. Dr. Bernhard Eitel die Frage nach der Notwendigkeit privater Förderung für die Ruperto Carola. Dazu präsentierte er in seiner Rede vielfältige Beispiele erfolgreich realisierter „Public Private Partnership“-Projekte. Neben „Industry on Campus“-Vorhaben gelte die private Unterstützung auch Bauprojekten und der Verbesserung der Infrastruktur ebenso wie der Förderung „für Köpfe“. Prof. Eitel kündigte an, dass in den kommenden Jahren die Initiativen im Bereich Fundraising weiter ausgebaut würden, um mit „freiem Geld“ neue Handlungsspielräume zu schaffen. Ziel sei es dabei nicht, die Defizite der Staatsfinanzierung auszugleichen: „Spitzenforschung und Spitzenlehre bilden die Einheit für eine exzellente Universität. Die Breite garantiert der Staat – für Exzellenz benötigen wir auch private Hilfe.“

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​Mit der Frage „Wie viel privates Engagement braucht die Universität von morgen?“ war passend dazu das von FAZ-Redakteurin Heike Schmoll moderierte Wissenschaftsgespräch überschrieben. Wie Prof. Dr. Christiane von Stutterheim vom Institut für Deutsch als Fremdsprachenphilologie deutlich machte, profitierten auch die Geisteswissenschaften von privater Förderung; so seien an ihrem Institut erhebliche Stiftungsmittel eingeworben worden für Vorhaben, die im Bereich Sprachförderung und Spracherwerb angesiedelt sind. Über die Förderpraxis seiner Stiftung berichtete Dr. h.c. Manfred Lautenschläger: Bei der Auswahl der Förderprojekte setze er auf das persönliche Gespräch. Eine Förderung „ohne Wenn und Aber“ müsse dem Wissenschaftler auch die Möglichkeit bieten, „verrückte Ideen“ anzugehen, so der Ehrensenator der Ruperto Carola, der grundsätzlich für mehr Transparenz bei der Fördervergabe warb. Auf die Bedeutung des „Friendraising“ – noch vor dem „Fundraising“ – verwies Prof. Dr. Robert E. Norton von der privaten University of Notre Dame (USA) und Research Alumnus der Universität Heidelberg. Dazu müssten die Universitäten ein Ethos schaffen, sodass sich die Ehemaligen dauerhaft mit ihrer Hochschule identifizieren könnten.

Im Anschluss an das Wissenschaftsgespräch wurde der Klaus-Georg und Sigrid Hengstberger-Preis 2014 für den wissenschaftlichen Nachwuchs verliehen. Die drei mit jeweils 12 500 Euro dotierten Auszeichnungen gingen an Dr. Guido Grossmann und Dr. Sebastian Wolf (Biowissenschaften), an Dr. Daniele Alessandrini, Dr. Gye-Seon Lee und Dr. Ana Peón-Nieto (Mathematik) sowie an das interdisziplinäre Team von Dr. Peter Dürsch (Wirtschaftswissenschaften), Dr. Daniel Holt (Psychologie) und Dr. Christian Kirches (Mathematik). Sie erhalten damit die Möglichkeit, ein eigenes Symposium im Internationalen Wissenschaftsforum Heidelberg (IWH) auszurichten. Die Laudationes in Anwesenheit des Preisstifters Dr. Klaus-Georg Hengstberger hielt IWH-Direktor Prof. Dr. Peter Comba. Für den musikalischen Rahmen der Jahresfeier sorgten die Capella Carolina und das Collegium Musicum. Die Moderation der Veranstaltung hatte Prof. Dr. Peter Meusburger übernommen.

Bakterien klonen und neue Mikroskopietechniken

Gesponsert: Jaishri Atri studiert mit dem Scholarship von HAUS an der Universität Biowissenschaften

Das Scholarship von Heidelberg Alumni USA (HAUS), der Alumni-Vereinigung der Universität in den Vereinigten Staaten, hat in diesem Jahr Jaishri Atri erhalten; die Urkunde überreichte ihr jüngst Rektor Prof. Dr. Bernhard Eitel persönlich (Foto: Universität). Atri, Masterstudentin der Molekularbiologie an der George Washington University in Washington D.C., ist im Wintersemester an der Ruperto Carola im Masterprogramm der Biowissenschaften eingeschrieben und arbeitet im Labor von Prof. Dr. Ilka Bischofs am Zentrum für Molekulare Biologie der Universität Heidelberg (ZMBH) mit. Für ihren Aufenthalt erhält die Amerikanerin 5000 Dollar aus dem 2012 erstmals vergebenen HAUS-Stipendium.

Die Stipendiatin, die schon seit September in Heidelberg ist, zeigte sich begeistert von den Arbeitsbedingungen sowie den Kolleginnen und Kollegen an der Ruperto Carola. Besonders beeindruckt war sie davon, dass der diesjährige Chemie-Nobelpreisträger Stefan Hell sein Labor auf dem gleichen Flur hat wie sie. „Ich habe bereits viel gelernt, zum Beispiel Bakterien zu klonen und neue Mikroskopietechniken anzuwenden“, betonte sie.

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​Die Auswahlkommission von HAUS war nicht nur von Jaishri Atris akademischen Leistungen angetan sondern auch von ihrer Art, in Eigeninitiative zu handeln. So hat sie von sich aus Kontakt zu Wissenschaftlern und dem Auslandsamt aufgenommen, um ihren Aufenthalt in Heidelberg vorzubereiten. „Wir freuen uns auch, dass wir zum ersten Mal eine Masterstudentin unterstützen können“, erklärte HAUS-Präsidentin Kathleen Lance.

HAUS hat einen Stipendienfonds eingerichtet, über den amerikanische Alumni gezielt für das Scholarship spenden können, das 2012 und 2013 an zwei Bachelorstudierende vergeben wurde. Bewerben können sich Studentinnen und Studenten, die ihren Wohnsitz in den USA haben und die entweder für einen Austausch oder für ihr gesamtes Studium an die Universität Heidelberg gehen wollen. Für Hochschüler in Bachelor-Studiengängen beträgt die finanzielle Förderung 3000 Dollar, Masterstudierende erhalten 5000 Dollar.

www.haus.uni-hd.de/stipendium.html

Stadt will Kneipen in der Kernaltstadt früher schließen

Gestört: Anwohnerbeschwerden könnten zu verlängerten Sperrzeiten in der Heidelberger Altstadt führen

In der Heidelberger Altstadt könnte es noch ruhiger werden. Grund ist der anhaltende Konflikt mit Anwohnerinnen und Anwohnern, die sich durch den Kneipen- und Besucherlärm in ihrer Nachtruhe gestört fühlen. Als eine der Hauptursachen für die nächtlichen Störungen gilt – insbesondere bei übermäßigem Alkoholkonsum – der Lärm durch größere Menschengruppen. Nicht wenige Kommunen und der Städtetag fordern deshalb sogar ein zeitlich und örtlich begrenztes Alkoholverbot im öffentlichen Raum. Die baden-württembergische Landesregierung hält dieses Instrument jedoch für nicht notwendig und durchsetzbar.

Der Vorschlag der Stadtverwaltung sieht nun vor, eine neue Sperrzeitenverordnung mit folgender Regelung zu erlassen: Die Gaststätten in einem Teil der Heidelberger Altstadt müssten unter der Woche bereits um 1 Uhr statt wie bisher um 2 Uhr schließen. In den Nächten auf Samstag und auf Sonntag bliebe es bei 3 Uhr. Aus der Politik wurde eine 1-3-5-Regelung als Kompromissvorschlag eingebracht: In der Nacht auf Freitag wäre um 3 Uhr, in den Nächten auf Samstag und Sonntag um 5 Uhr und ansonsten um 1 Uhr Schluss. Der Geltungsbereich dieser Verordnung soll ein Gebiet umfassen, das laut einem kürzlich erstellten Lärmgutachten problematisch ist.

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​Begrenzt wäre das fragliche Areal im Norden durch den Neckar, im Westen durch die Bauamtsgasse, die Hauptstraße und die Friedrichstraße, im Süden durch die Plöck, die Seminarstraße, die Kettengasse, die Zwingerstraße, den Burgweg und die Karlstraße sowie im Osten durch die Kisselgasse, die Hauptstraße und die Jakobsgasse (immer jeweils Straßenmitte). Damit fiele auch die Untere Straße der verlängerten Sperrzeit zum Opfer (Foto: Philipp Rothe, Heidelberg Marketing GmbH). Außerhalb des begrenzten Gebiets würde die allgemeine Sperrzeit der Gaststättenverordnung gelten: Gaststätten dürfen bis 3 Uhr, in den Nächten auf Samstag und Sonntag bis 5 Uhr öffnen. Unklar ist bislang, wie mit den bisherigen Ausnahmeregelungen für die drei Clubs in der Kernaltstadt verfahren werden soll.

Darüber hinaus will die Heidelberger Stadtverwaltung das Team des Kommunalen Ordnungsdienstes von acht auf mindestens zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vergrößern, um Ruhestörern Einhalt zu gebieten. Die Beratung in den politischen Gremien startet am Donnerstag, 27. November, im Bezirksbeirat Altstadt. Anschließend tagt am Mittwoch, 3. Dezember, der Haupt- und Finanzausschuss zu dem Thema. Am Donnerstag, 18. Dezember, entscheidet dann der Heidelberger Gemeinderat, ob und wie sich die Sperrzeit in der Altstadt ändern wird.