Bewegung und (Selbst-)Regulation im Kindergartenalltag ("BeR-Alltag")
Was ist BeR-Alltag?
Die Studie „BeR-Alltag“ untersucht den Zusammenhang zwischen Selbstregulation und körperlicher Aktivität bei 4-6 jährigen Kindern. Verschiedene Einflussfaktoren auf die körperliche Aktivität werden dabei auf drei Ebenen – Kind, Familie und Kindergarten – genauer betrachtet. Konkret sollen im Rahmen der BeR-Alltag Studie folgende Fragen beantwortet werden:
- Wie aktiv sind Vorschulkinder im Kindergarten und zu Hause?
- Welche Faktoren auf Individual-, Kindergarten- und Familienebene beeinflussen die durchschnittliche körperliche Aktivität der Kinder?
- Inwieweit können tägliche Schwankungen in der körperlichen Aktivität durch tägliche Ereignisse erklärt werden?
Warum wird BeR-Alltag durchgeführt?
Selbstregulation bedeutet, das eigene Verhalten, Denken und die eigenen Gefühle regulieren zu können. Beispiele für kindliche Selbstregulation sind abwarten zu können, bis man an der Reihe ist, oder keinen Wutanfall zu bekommen, wenn etwas nicht klappt. Selbstregulation stellt damit auch eine wesentliche Voraussetzung für späteren Schulerfolg dar.
Körperliche Aktivität ist für die gesunde Entwicklung von Kindern ebenso wichtig. Sie trägt nicht nur zu einer besseren physischen Entwicklung bei, sondern wirkt sich auch auf die psychische Entwicklung von Kindern positiv aus. Bisher gibt es in Deutschland noch kaum Forschung zum Zusammenhang zwischen Selbstregulation und körperlicher Aktivität bei Kindergartenkindern. Sollte sich ein Zusammenhang zeigen, könnten zukünftig darauf aufbauende, spielerische und bewegungsbasierte Fördermöglichkeiten für Kinder entwickelt werden, um so frühzeitig, noch vor Schuleintritt, die Selbstregulation von Vorschulkindern spielerisch zu verbessern. Daneben untersucht die Studie BeR-Alltag auch, welche Bedingungen die Selbstregulation und körperliche Aktivität der Kinder im Kindergartenalltag (z.B. Tagesstruktur, Bewegungsangebote, Umgebungsbedingungen) und zuhause (z.B. Erziehungsverhalten, Freizeitgestaltung) beeinflussen.
Wie läuft BeR-Alltag ab?
Zur Beantwortung der Fragestellungen werden Daten in zwei Phasen erhoben:
Basisphase:
Die selbstregulatorischen und motorischen Kompetenzen der Kinder werden vorab in den Räumlichkeiten des Kindergartens anhand von spielerischen Aufgaben getestet. Die Eltern beantworten Fragen zum alltäglichen Bewegungsverhalten, zu alltäglichen Routinen sowie zum eigenen Erziehungsverhalten. Zur Erfassung von Einflussfaktoren auf der Ebene des Kindergartens werden die pädagogischen Fachkräfte vor Ort zum pädagogischen Konzept sowie den physischen Umgebungsbedingungen befragt.
Intensivphase:
Die körperliche Aktivität der Vorschulkinder wird eine Woche lang täglich mit einem Bewegungssensor (Akzelerometer) objektiv gemessen, der nicht größer als eine Armbanduhr ist und den normalen Bewegungsablauf nicht stört. Während dieser Woche schätzen die Eltern in kurzen abendlichen telefonischen Interviews die Stimmung und Selbstregulation ihres Kindes am jeweiligen Tag ein. Auf der Ebene des Kindergartens werden während dieser Woche täglich äußere Bedingungen wie Wetter und Temperatur erfasst, der Tagesablauf sowie besondere Geschehnisse im Kindergarten.
Alle teilnehmenden Eltern erhalten nach Abschluss der „Bewegungssensor-Woche“ ein individuelles Bewegungsprofil Ihres Kindes: Beispiel-Bewegungsprofil.
Wie können Sie an BeR-Alltag teilnehmen?
Die Plätze für die teilnehmenden Kindergärten sind bereits belegt. Sie können nur an BeR-Alltag teilnehmen, wenn Sie ein Infoschreiben sowie eine Einladung durch Ihren Kindergarten erhalten haben. Sollten Sie und Ihr Kind Interesse an Forschung zu Bewegung und Selbstregulation im Vorschulalter haben, möchten wir Sie auf das neu gestartete Projekt „Kiki-BeR Club“ hinweisen.
