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Maximilian Kraemer M.A.

Forschungsvorhaben

„Die Rathausentwürfe Roland Ostertags für Kaiserslautern
und Mannheim“

Betreuer: Prof. Dr. Henry Keazor

„Mit dem Rathaus und seiner Umgebung wird nicht nur das unmittelbare Gebäude, sondern das Stadtzentrum, die gesamte Stadt zur Diskussion gestellt.“ Roland Ostertag, 1968

Es gibt nicht viele Architekten, die ihre berufliche Laufbahn mit großen öffentlichen Aufträgen beginnen können. Zu ihnen gehört Roland Ostertag (1931-2018), der nur wenige Jahre nach seinem Diplom zu einem der gefragtesten Planer von Verwaltungsbauten avancieren sollte. Exemplarisch hierfür stehen die Rathäuser in Bad Friedrichshall und Kaiserslautern sowie die nicht ausgeführte Planung für Mannheim, die alle 1960/61 aus Bauwettbewerben hervorgingen. Selbst etablierte Kollegen wie Egon Eiermann konnten sich in diesen Konkurrenzen nicht gegen Roland Ostertag durchsetzen. Doch was machte Ostertag zu einem so erfolgreichen Experten im Rathausbau? Seine Bauten waren für ihn weit mehr als Verwaltungsgebäude. Sie sollten Impulse für die Entwicklung der Städte geben, in denen sie entstanden. Dazu plante Ostertag umfangreiche ergänzende Einrichtungen der Bildung, der Erholung und des Konsums. Dieser Ansatz war von der zeitgenössischen Architekturtheorie Kenzo Tanges inspiriert, dessen Bauten Ostertag auf Reisen kennengelernt hatte. Seine Rathäuser wurden zu Vorbildern in der Bundesrepublik, ohne die Großkomplexe wie die Rathäuser von Essen, Göttingen oder Offenbach undenkbar gewesen wären. In seiner Zeit als Hochschullehrer folgten zahlreiche Artikel, Aufsätze und Fachbücher zur Architekturtheorie und -praxis, insbesondere zum Rathausbau. Trotz der Bedeutung Roland Ostertags für die Architekturgeschichte der Nachkriegszeit fehlt bislang eine wissenschaftliche Untersuchung seiner Werke. Diese Arbeit stellt erstmals ausgewählte Entwürfe Ostertags im Kontext seines Frühwerks vor. Dabei werden die Genese der Rathäuser erläutert, die individuelle Bedeutung der Entwürfe für die jeweilige Stadt und ihre Entwicklung nachvollzogen sowie die wegweisende architekturtheoretische Idee an den Bauten aufgezeigt. Zudem werden die vorgestellten Bauwerke im Kontext der Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts verortet. So ist es möglich, neue Erkenntnisse über die architektonische Praxis der Nachkriegszeit zu gewinnen. Zugleich wird ein bislang zu Unrecht vernachlässigter Architekt sichtbar gemacht und gewürdigt.

Seitenbearbeiter: Webadministrator
Letzte Änderung: 22.06.2020
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