Bereichsbild
Bild
 

Tobias Renghart, M.A. (Promotion abgeschlossen)

Lehrstuhl für Zeitgeschichte

Am Lehrstuhl seit

SoSe 2016


Position/Funktion

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Koordinator des Career Service des Historischen Seminars 


Kontakt

Büro:
Historisches Seminar, R. 135

Postanschrift:
Grabengasse 3-5
69117 Heidelberg

Tel: +49 (0) 62 21 / 54 24 51
E-Mail:  tobias.renghart@zegk.uni-heidelberg.de


Zur Person

Tobias Renghart studierte Lateinamerikastudien an der Universität Eichstätt-Ingolstadt und Global History an der Universität Heidelberg. Seine Masterarbeit verfasste er zum Thema der öffentlichen Debatte um die sizilianische Cosa Nostra in Italien. Während seiner Studienzeit war er als Studentische Hilfkraft am Zentralinstiut für Lateinamerikastudien der Universität Eichstätt sowie in der Friedrich Ebert Gedenkstätte in Heidelberg tätig. Er absolvierte als Daad-Stipendiat Auslandssemester in Goiânia, Brasilien und Palermo, Italien sowie ein Praktikum am Goethe-Institut in Montevideo, Uruguay. Forschungsaufenthalte führten ihn nach Italien und mehrmals nach Argentinien. Seit Sommer 2016 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Zeitgeschichte tätig. Außerdem leitet er den Career Service des Historischen Seminars.

Arbeitsschwerpunkte in Forschung und Lehre

  • Geschichte Lateinamerikas und Südeuropas im 20. Jahrhundert
  • Geschichte der Organisierten Kriminalität
  • Demokratische Transitionsprozesse
  • Politik- und Ideengeschichte

Dissertationsprojekt

„Zurück in die Moderne. Kommunikationsstrategien bei der Implementierung neoliberaler Reformen in Italien und Argentinien im Vergleich, 1989-2001“ (Arbeitstitel)

In der Epoche nach dem Boom gewannen der Begriff des Neoliberalismus sowie dessen wirtschaftliche und soziale Rezepte immer größere Bedeutung. Die Betonung von individueller und ökonomischer Freiheit nahm im öffentlichen Diskurs der westlichen Industriestaaten mehr Raum ein, das übergeordnete politische und gesellschaftliche Ziel der Vollbeschäftigung wich langsam dem Primat des Wachstums und bekannte neoliberale Parolen wie „There is no alternative“ (Margaret Thatcher) und Programme, zum Beispiel die sogenannten „Reaganomics“ (Ronald Reagan), werden noch heute von Kritikern und Befürwortern zitiert und kontrovers diskutiert. So unterschiedlich die Urteile über die neoliberalen Reformmaßnahmen sind, so scheint es doch unstrittig, dass es gerade neoliberalen Politikern gelungen ist, ihre Vorstellungen fest in den jeweiligen nationalen politischen Diskussionen zu verankern. Im Falle der genannten Exponenten Thatcher und Reagan ist dabei häufig von einer Allianz zwischen Liberalen und Konservativen die Rede – die Neoliberalen deckten die wirtschaftlichen Belange ab, während sich Konservative vor allem gesellschaftlichen Themen widmeten und diese dann in einer gemeinsamen Agenda öffentlichkeitswirksam vertraten.
 
Während solche Durchsetzungsstrategien im Falle der USA und Großbritannien, sowie in jüngster Zeit auch im postkommunistischen Europa bereits reges Interesse in der Forschung gefunden haben, ergeben sich in anderen Weltregionen, wie zum Beispiel Südeuropa oder Lateinamerika noch große Lücken. Dabei nahmen neoliberale Diskurse vor allem im Lateinamerika des Washington Consensus und im Europa nach dem Fall der Mauer eine zunehmend hegemoniale Position ein. Das Dissertationsprojekt will sich dieser Forschungslücke anhand der Länderbeispiele Argentinien und Italien annehmen und verfolgt die Frage, wie vor allem die als neoliberale Vorreiter geltenden Präsidenten Carlos Saúl Menem und Silvio Berlusconi sowie deren Weggefährten für ihre Zukunftsvorstellungen warben und inwieweit sie damit erfolgreich waren; in welche länderspezifische liberale Traditionen fügten sie sich ein und wo kam es zu Komplikationen? Wie reagierten die politischen Kontrahenten auf diese Vorstellungen? Schließlich soll der Versuch unternommen werden, beide Fälle sowohl in einen regionalen als auch einen globalen Rahmen einzubetten, Querverbindungen herauszuarbeiten und somit einen gewinnbringenden Beitrag zur historischen Erforschung des Neoliberalismus zu leisten.

Lehrveranstaltungen

  • WS 2016/17
    • Proseminar:  "Diktatur und Erinnerung in Westeuropa und Lateinamerika"
  • SS 2017
    • ​Übung Theorie und Methode: "Geschichtswissenschaftliche Zugänge zu Phänomenen der Organisierten Kriminalität"
    • Kolloquium: "Forschungskolloquium zur Zeitgeschichte" (gem. mit Michael Hill und Martin Stallmann)
  • WS 2017/18
    • Übung: "La argentinidad al palo." Einblicke in die jüngste Zeitgeschichte Argentiniens
  • SS 2018
    • Übung "Arbeitskreis Geschichte Lateinamerikas" (gem. mit Felicitas Loest)
    • Übung "Forza Italia! Versuche einer historiographischen Verortung des Berlusconismus in Italien
  • WS 2018/19
    • Übung "Arbeitskreis Geschichte Lateinamerikas" (gem. mit Felicitas Loest) 
  • SS 2019 
    • Übung "Arbeitskreis Geschichte Lateinamerikas" (in Kooperation mit dem Romanischen Seminar der Univ. Heidelberg)
  • WS 2019/20
    • Übung "Arbeitskreis Geschichte Lateinamerikas" (in Kooperation mit dem Romanischen Seminar der Univ. Heidelberg)
  • SS 2020
    • Übung "Arbeitskreis Geschichte Lateinamerikas" (in Kooperation mit dem Romanischen Seminar der Univ. Heidelberg)
  • SS 2021
    • Übung "Arbeitskreis Geschichte Lateinamerikas (in Kooperation mit dem Romanischen Seminar der Univ. Heidelberg)
  • WS 2021/22
    • Übung "Einführung in die Geschichte Lateinamerikas"
  • SS 2022
    • Übung "Einführung in die Geschichte Lateinamerikas"

Veröffentlichungen

Monographie 

  • Mythos der „Großen Spaltung“: Herrschaftslegitimation und Deutungskämpfe nach dem Ende der Militärdiktatur (1983-2015), Heidelberg 2022 (in Vorbereitung)

Aufsätze 

Rezensionen

  • Stefan Peters/Hans-Jürgen Burchardt/Rainer Öhlschläger (Hrsg.), Geschichte wird gemacht. Vergangenheitspolitik und Erinnerungskulturen in Lateinamerika (Studien zu Lateinamerika, Bd. 30), Nomos Verlag, Baden-Baden 2015, in: Archiv für Sozialgeschichte (online) 57, 2017, URL: <http://www.fes.de/cgi-bin/afs.cgi?id=81814> [28.2.20179].

Vorträge

  • "Rückkehr des rechten Autoritarismus? Brasilien unter Jair Bolsonaro", Vortragsreihe Lateinamerika in Bewegung, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, 14. Juni 2019. 

  • "Argentina como problema. Der Streit um die argentinische Nation seit der Rückkehr zur Demokratie", Konferenz: 6. ADLAF-Nachwuchstagung, Universität Hamburg, 17. Mai 2019

  • "Erinnerung, Gewalt und Sprache in Lateinamerika im 20. Jahrhundert: Gabriel García Márquez' Hundert Jahre Einsamkeit", Öffentliche Vortragsreihe Moderne Krisenliteratur, Das 20. Jahrhundert, 8. Januar 2019. 

  • "Argentina in Her Labyrinth. Recurring Crises and Political Thought since 1983", Konferenz: Fifth International Conference of the European Society for the History of Political Thought, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, 12. Oktober 2018.

  • "La crisis del gran relato: Aufstieg und Niedergang der Neuen Linken in Lateinamerika", Vortragsreihe Lateinamerika in Bewegung, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, 22. Juni 2018.

  • "Der Washington Consensus und die Ausprägung des Neoliberalismus in Argentinien unter Carlos Menem - der gescheiterte Musterschüler?", Konferenz: Lateinamerika und die USA. Ein neues Kapitel einer alten Geschichte?, 7th Cologne Latin American Symposium, 24. November 2017.

  • "Vergangenheitsbewältigung in Chile und Uruguay. Die offenen Wunden der lateinamerikanischen Musterschüler." (gem. mit Miriam Jost), Veranstaltung: 25 Jahre Klangforum Heidelberg, 28. Oktober 2017.

  • "Nunca más: Argentiniens lange Suche nach einem Umgang mit der Vergangenheit.", Veranstaltung: 25 Jahre Klangforum Heidelberg,  26. Oktober 2017.

  • "Profetas de un paraíso neoliberal?" Comparación de ideas y estrategias para la implementación del neoliberalismo en Argentina e Italia durante los años 90, Konferenz: Nachwuchstagung: Aktuelle Entwicklungen in Lateinamerika, Friedrich Ebert-Stiftung und Akadamie der Diözese Rottenburg-Stuttgart, 23. Juni 2017

  • "Un passo avanti e tre indietro?" - Die öffentliche Diskussion um die Auseinandersetzung zwsichen Staat und sizilianischer Mafia 1992/93 in der italienischen "Zweiten Republik", Konferenz: Krieg und Frieden, 19. Tagung der AG für Neueste Geschichte Italiens, DHI Rom, 16. Juni 2017.

Seitenbearbeiterin: Miriam Jost
Letzte Änderung: 22.09.2022
zum Seitenanfang/up