Erfahrungen von Anna, Promotion im Wintersemester 2023/2024 begonnen

Welche Gründe sprachen für Dich für eine binationale Promotion der Universität Heidelberg und der EHESS Paris nach dem Masterstudium? Was sprach gegen den Einstieg in die Arbeitswelt?

Ich habe das Deutsch-Französische Masterprogramm Geschichte der Universität Heidelberg und der EHESS Paris absolviert. Nach dem Masterabschluss sprachen bei mir mehrere Gründe, das Promotionsprogramm an mein Masterstudium anzuschließen. Zuerst war ich sehr daran interessiert, das Themengebiet meiner Masterarbeit durch eine Doktorarbeit zu vertiefen. Dann finde ich den Promotionsverlauf für meine Recherchearbeit sehr geeignet, da ich durch den Bezug zu Frankreich sowohl auf Quellen in Deutschland als auch auf Manuskripte in Paris sehr einfach zugreifen kann. Weiterhin finde ich die Möglichkeit spannend, meine Französischkenntnisse in der Wissenschaft auch nach dem Masterstudium zu vertiefen und weiterhin einen Einblick in die französischen Wissenschaftstraditionen zu bekommen. All das sehe ich auch als große Chance und als einen gewinnbringenden Vorteil auf dem internationalen Arbeitsmarkt.

 

Bist Du im Rahmen der binationalen Promotion auf spezifische Herausforderungen gestoßen? Wie bist Du diese Probleme erfolgreich angegangen?

Bisher bin ich nur auf eine einzige Herausforderung gestoßen, dabei ging es um administrative Angelegenheiten. Ich hatte zum Zeitpunkt meiner Einschreibung an der Universität Heidelberg noch nicht alle erforderlichen Dokumente (unter anderem mein Abschluss-Zeugnis, das mir noch nicht ausgestellt werden konnte) zusammen, sodass ich mich mit der Immatrikulation als Doktorandin an meiner Heimatuniversität etwas gedulden musste. Weiterhin bin ich auf Hürden bei der Immatrikulation als Doktorandin an der EHESS Paris gestoßen, da mir nicht sofort klar war, welche Unterschriften ich für welche Dokumente eigentlich benötige und welche Dokumente ich genau bis zu welchem Termin einreichen muss.

Alles hat sich aber sehr schnell geklärt. Erstmal habe ich Ruhe bewahrt, dann habe ich auf den Internetseiten der beiden Universitäten recherchiert, schließlich habe ich mich schriftlich und durch einen Sprechstundentermin an die Programmkoordinatoren gewandt. Sie konnten mir dann den genauen Ablauf der Immatrikulation und die Voraussetzungen im Hinblick auf die Einreichung der Dokumente sehr genau erklären.

 

Inwiefern prägt Dein deutsch-französisches Promotionsstudium Deine beruflichen Ziele und Deinen beruflichen Lebensweg?

Das Programm hat in der Tat einen bedeutenden Einfluss auf meine beruflichen Ziele, die ich anstrebe. Wie ich finde, bereitet das Programm die Promovierenden auf die Forschung vor. So werden von Seiten der EHESS Paris, aber auch von anderen Institutionen und Archiven in der französischen Hauptstadt eine Fülle an Kolloquien, Vorträgen und Seminaren angeboten, bei denen man nicht nur viele nützliche Perspektiven und aktuelle Arbeiten für die eigenen Forschungen entdecken kann, sondern auch andere Doktorandinnen und Doktoranden kennenlernt. Weiterhin bin ich der Ansicht, dass das Programm sehr gut auf ein internationales Arbeitsumfeld vorbereitet. Das zweimal jährlich stattfindende Atelier bietet die Möglichkeit, das eigene Forschungsprojekt sowohl in französischer als auch in deutscher Sprache vorzustellen und darüber im Plenum zu diskutieren. Außerdem gibt es die Möglichkeit, Kolloquien und Vorträge in französischer, englischer und deutscher Sprache in Paris und in Deutschland zu besuchen. Ferner finde ich, dass das Programm auf die zahlreichen Arbeitsfelder aufmerksam macht, in denen Historikerinnen und Historiker nach ihrem Studium tätig sein können. Die Dozentinnen und Dozenten, aber auch Doktorandinnen und Doktoranden, mit denen man bei Veranstaltungen mündlich und schriftlich in Kontakt kommen kann, stehen mit guten Ratschlägen für die Zukunft zur Seite.

 

Wie hast Du erfolgreich ein eigenes Doktorarbeitsthema für die Bewerbung um einen Platz in dem Promotionsprogramm ausgearbeitet?

Ich habe mich zunächst mit meinem Betreuer der Masterarbeit über ein Promotionsstudium unterhalten. Für mich war danach klar, dass ich sehr gerne ein Thema wählen würde, womit ich an meine Masterarbeit anknüpfen kann. Auf diese Weise war es für mich überaus einfach, ein Quellenkorpus zusammenzustellen, da ich zahlreiche Quellen bereits für meine Masterarbeit herangezogen habe und mit den unterschiedlichen Archiven schon vertraut war. Ich habe versucht, genügend Zeit für das Finden eines Promotionsvorhabens einzuplanen. Ich habe mich bereits ungefähr ein Jahr vor meiner Bewerbung dazu entschieden, mich um einen Platz im Deutsch-Französischen PhD-Track zu bewerben.

 

Hast Du wertvolle Ratschläge für Studierende, die sich für eine binationale Promotion interessieren?

Erstens: Genügend Zeit für die Ausarbeitung des Promotionsvorhabens und für die Bewerbungsunterlagen einplanen. Zweitens: Sich mit Dozenten über das Promotionsvorhaben vor der Einreichung der Bewerbung austauschen. Drittens: Sich früh genug mit möglichen Betreuern für das Promotionsvorhaben austauschen. Viertens: Genügend Zeit und Sorgfalt für die Bewerbung um eine Finanzierung für das Promotionsstudium einplanen.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 28.02.2024
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