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„Deutschland gilt als das innovativste Land der Welt“

Interview 2 Lulukyan

Prof. Dr. Srbuhi V. Lulukyan

Prof. Dr. Srbuhi V. Lulukyan, Sprachwissenschaftlerin an der Armenian State Pedagogical University in Jerewan/Armenien

Im Oktober/November 2016 Gastwissenschaftlerin am Institut für Deutsch als Fremdsprachenphilologie (IDF)


Wann, wie lange und in welcher Position waren Sie an der Universität Heidelberg?

Ich war vom 1. Oktober bis 30. November 2016 als Postdoktorandin mit einem Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdiensts (DAAD) zu einem Forschungsaufenthalt am Institut für Deutsch als Fremdsprachenphilologie (IDF) der Universität Heidelberg. Das übergreifende Thema des Forschungsprojektes unter der Betreuung von Prof. Dr. Christiane von Stutterheim war „Die Entwicklung der kommunikativen Sprachkompetenz im Unterricht Deutsch als Fremdsprache“.

 

Warum haben Sie sich für die Universität Heidelberg entschieden?

Als älteste Universität im heutigen Deutschland und eine der forschungsstärksten in Europa hat mich die Universität Heidelberg angezogen. Ich habe damals die Geschichte und die vielfältigen Forschungsangebote der Universität ausführlich studiert und mich für ein Forschungsprojekt am IDF entschieden. Die Ruperto Carola konnte mir eine gute Möglichkeit zur Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen aus der ganzen Welt geben. Ich bedanke mich beim DAAD, beim Welcome Centre für internationale Wissenschaftler an der Universität Heidelberg und beim Dekanat der Neuphilologischen Fakultät sowie bei Dr. Martina Engelbrecht vom IDF für die Unterstützung bei Problemen während des Forschungsaufenthaltes.

 

Welche Erfahrungen konnten Sie in Heidelberg sammeln?

Als Dozentin für Deutsch als Fremdsprache (DaF) interessiere ich mich schon lange für aktuelle didaktische Fragen des Deutschen und hatte Forschungsfragen im Rahmen des übergreifenden Themas „Kommunikative Sprachkompetenz im Unterricht DaF“, das Gegenstand meiner aktuellen Lehr-, Forschungs- und Publikationstätigkeit ist. Meine Forschung an der Universität Heidelberg hatte eine entscheidende Bedeutung für mein berufliches Weiterkommen wie auch für die Ziele meiner weiteren wissenschaftlichen Arbeiten. Am IDF bezog mich Prof. von Stutterheim in die Arbeiten der Forschungsgruppe ein und ich habe dort umfassende Unterstützung erhalten. Bei Materialsammlungen standen mir die Kollegen am IDF zur Seite und ich konnte die reiche Auswahl der Fachliteratur in der Universitätsbibliothek nutzen. Die Kolleginnen und Kollegen aus dem Fachgebiet Didaktik und Sprachpraxis haben mich beraten und begleitet und ich wurde auch bei der Erhebung von Materialien für meine wissenschaftliche Arbeit am IDF unterstützt. 


 
Was gefällt Ihnen besonders gut hier, wo haben Sie Verbesserungsvorschläge?

Ich hatte die Möglichkeit, mich mit deutschen Kolleginnen und Kollegen auszutauschen, die Ergebnisse meiner Forschung vorzustellen und Erfahrungen und Problemfelder des Fremdsprachenunterrichts in Deutschland kennenzulernen sowie eigene Probleme zu erkennen. Ich habe auch die Gelegenheit genutzt und mit Lehrerinnen und Lehrern an Heidelberger Schulen über aktuelle Fragen des Deutschunterrichts gesprochen. So hatte ich die große Chance, meine methodisch-didaktischen Fortbildungskompetenzen zu erweitern, einen konstruktiven und innovativen Deutschunterricht zu aktualisieren und noch mehr Sicherheit in Deutsch als Unterrichtssprache zu erwerben. Ich habe von Austauschmöglichkeiten und Diskussionen zu Problemfeldern im Bereich des DaF-Unterrichts profitiert und gute Erfahrungen gesammelt. Von den Veranstaltungen, die das Welcome Centre organisiert und durchgeführt hat, bin ich bis heute tief beeindruckt: Ein Ausflug nach Straßburg hat mich nicht nur eine wunderschöne Stadt an der Grenze zu Deutschland entdecken lassen, sondern es war auch eine schöne Möglichkeit, Kolleginnen und Kollegen aus der ganzen Welt kennenzulernen. Meine Tochter war auch dabei und sie erinnert sich immer noch an diesen schönsten Tag unseres Aufenthaltes. Zukünftig möchte ich gerne einen Beitrag zur Zusammenarbeit und Projektentwicklung leisten. Es wäre schön, wenn Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler aus verschiedenen Ländern gemeinsame Forschungsprojekte entwickeln und durchführen und gemeinsame Forschungsprobleme lösen würden.

 

Wie ist Ihr weiterer Karriereweg nach Ihrer Zeit in Heidelberg verlaufen?

Die Ergebnisse meiner Forschungsarbeit, die ich im Laufe meines Aufenthalts in Deutschland erzielt habe, setze ich in meinen Vorlesungen an der Universität und in Fortbildungen für Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer in Armenien ein. 2017 habe ich auf der Internationalen Deutschlehrertagung (IDT) in Freiburg einen Vortrag über die Ergebnisse meiner Forschung an der Universität Heidelberg gehalten. Außerdem habe ich im Rahmen meines Forschungsprojekts zwei wissenschaftliche Artikel in meinem Heimatland veröffentlicht. Inzwischen wurde auch eine methodisch-didaktische Materialsammlung für Lehramtsstudierende der deutschen Abteilung publiziert.


Wie beurteilen Sie das deutsche Wissenschaftssystem im Vergleich zu Ihrem Heimatland oder anderen Ländern, in denen Sie bereits geforscht haben?

Deutschland gilt als innovativstes Land der Welt und gehört zu den 20 Prozent der Staaten, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler grundsätzlich frei forschen können. Die Universitäten in Deutschland bieten große Chancen für Theorie und Praxis, Analyse und konstruktive Diskussion. Lehre und Forschung, Unterstützung zur Weiterbildung und internationale Zusammenarbeit geben Impulse für Innovationen. Das System wird ständig modernisiert und bietet Studierenden und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern vielfältige Möglichkeiten zur selbstständigen Arbeit und zur internationalen Zusammenarbeit. Unterschiedliche Förderprogramme unterstützen innovative Projekte.

 

Für wie wichtig halten Sie internationalen Austausch in der Wissenschaft?

Bei meiner Forschung ist es von großer Bedeutung, Gedanken mit deutschen Kolleginnen und Kollegen auszutauschen, Forschungsergebnisse, Erfahrungen und Problemfelder des Fremdsprachenunterrichts in Deutschland zu kennen und eigene Probleme vorzustellen. Bei meinem Aufenthalt in Heidelberg konnte ich nicht nur meine methodisch-didaktischen und landeskundlichen Kompetenzen erweitern, sondern ich habe mich auch über Lerntraditionen und -gewohnheiten, Verhältnisse der Kultur und der Sprache, institutionelle Bedingungen, Medienausstattung und Lehrerausbildung ausgetauscht. 

 

Empfehlen Sie einen Forschungsaufenthalt an der Universität Heidelberg an Ihre Studierenden bzw. innerhalb Ihres wissenschaftlichen Netzwerks?

Das Land der Dichter und Denker zieht viele Studierende und Wissenschaftler an. Ich empfehle meinen Studierenden und allen interessierten Kolleginnen und Kollegen, die sich weiterentwickeln, eine steile Karriere machen und sich mit ausländischen Studierenden und erstklassigen Wissenschaftlerinnen austauschen möchten, einen Aufenthalt! 
 

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Letzte Änderung: 16.08.2022
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