Mediation

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Mediation hat sich im vergangenen Jahrzehnt als ein eigenständiges Verfahren der Konfliktregelung in sehr unterschiedlichen Bereichen der Gesellschaft etabliert. Der interdisziplinäre Ansatz eignet sich für alle Konflikte, bei denen die Beziehung zwischen den Beteiligten eine große Rolle spielt. Solche Konfliktfelder finden sich z. B. in Familien, in Betrieben und in der Wirtschaft oder im sozialen und öffentlichen Bereich. Die Mediation geht von den Interessen und Bedürfnissen der Konfliktpartner*innen aus, um eine faire und zukunftsgerichtete Lösung für alle Beteiligten zu erreichen. Die Eigenverantwortlichkeit der Partner*innen wird gestärkt, das Prinzip von Sieg und Niederlage möglichst überwunden.

Ziel der Weiterbildung ist es, Mediation als berufspraktische Zusatzqualifikation konkret zu erlernen und qualifiziert in verschiedenen Berufsfeldern und Anwendungsbereichen ausüben zu können. Sie dient dem Erwerb praktischer Handlungskompetenzen auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse sowie der Integration von Fertigkeiten aus verschiedenen Grundberufen und innovativen Entwicklungen im Berufsfeld. Das Programm ist berufsbegleitend, praxisorientiert und interdisziplinär konzipiert und unterliegt einem fortlaufenden Qualitätsmanagement.

Mediation als Konfliktlösungsverfahren wurde mit dem Mediationsgesetz vom 21.07.2012 auf eine juristisch verbindliche Basis gestellt, die Aus- und Fortbildung von zertifizierten Mediator*innen in der Rechtsverordnung vom 21.08.2016 geregelt. Diese bildet den Kern des Weiterbildungsprogramms Mediation, das gemeinsam von der Universität Heidelberg und dem Heidelberger Institut für Mediation angeboten wird. Im Anschluss an die Ausbildung zu zertifizierten Mediator*innen kann eine weitergehende Zertifizierung der Mediationsdachverbände BAFM, BM und BMWA erlangt werden.

Das Weiterbildungsprogramm Mediation hat an der Universität Heidelberg eine lange Tradition. Der erste Mediationskurs in Deutschland fand auf Initiative von Prof. Dr. Reiner Bastine 1989 am Psychologischen Institut der Universität Heidelberg statt. Damit wurde der Grundstein für das älteste universitäre berufsbegleitende Weiterbildungsprogramm Mediation gelegt – flankiert von weiteren Aktivitäten in Forschung, Praxis, Berufspolitik und Vernetzung im Bereich der Mediation.

1995 gründeten Prof. Dr. Reiner Bastine und Lis Ripke das Heidelberger Institut für Mediation, um in Deutschland eine fundierte Mediationsausbildung anzubieten. Die Gründerväter der Scheidungsmediation aus den USA, Dr. John Haynes, Dr. Gary Friedman und Prof. Jack Himmelstein standen als Paten und Impulsgeber zur Seite. Mit der Universität Heidelberg wurde für die Weiterbildung Mediation 1996 eine Public Privat Partnership gegründet. Inzwischen sind mehr als 1200 Personen aus unterschiedlichsten Grundberufen (mit psychologischem, juristischem, medizinischem, künstlerischem und ökonomischem Hintergrund) ausgebildet worden.

E-Mail: wisswb@uni-hd.de
Letzte Änderung: 30.08.2022
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