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Verwendungsbeispiel: Praktika an der Fakultät für Physik und Astronomie

Die 70er-Jahre: Für Design-Liebhaber oder Leute mit ausgefallenem Modegeschmack, für Fahrzeug-Nostalgiker oder Freunde früherer Rockmusik mögen diese reizvoll sein. Technische Geräte aus der Hippie-Ära sind das nicht. Und so freut sich der Studiendekan der Fakultät für Physik und Astronomie, Professor Werner Aeschbach-Hertig, dass Heidelbergs Hochschüler nicht mehr wie noch vor wenigen Jahren mit veralteten Gerätschaften in den Praktika herumlaborieren müssen – so bei einem Oszilloskop-Versuch, bei dem die elektronischen Spannungsmesser tatsächlich aus den 70ern stammten. Die Studierenden der Physik können heute mit zeitgemäßer Technik zu Werke gehen: mit Apparaturen, wie sie ihnen auch später in der Forschung und vor allem in Firmen begegnen. Finanziert wurde das aus Studiengebühren.

KIP PhysikUm die Gebühren sinnvoll einzusetzen, beschritt die Fakultät einen innovativen Weg: Sie richtete einen Innovations-Fonds ein, der mit jährlich 150 000 Euro ausgestattet wurde. Über Anträge von Dozenten, wohin Mittel aus diesem Fonds fließen sollen, entscheidet die Studiengebührenkommission. In der Kommission haben die Hochschüler die Stimmenmehrheit, womit die Ruperto Carola eine Verwendung der Gebühren im Interesse der Studierenden sichert.

Neben einer ganzen Reihe anderer Investitionen in die Lehre wurden gerade die Praktika an der Fakultät für Physik und Astronomie mit Geldern aus dem Innovations-Fonds ausgestattet. Die Versuche sind für das naturwissenschaftliche Studium von zentraler Bedeutung. Und ein moderner physikalischer Versuchsaufbau verschlingt leicht 20 000 Euro und mehr, weiß Studiendekan Aeschbach-Hertig.

Es gibt im Jahr drei seit Einführung der allgemeinen Studiengebühren viele Beispiele: Der Röntgenversuch des Anfängerpraktikums wurde genauso bedacht wie das Lehramtspraktikum, Ebenfalls modernisiert wurden eine ganze Reihe der aufwändigen Versuche des Fortgeschrittenenpraktikums: zur Optik, Elektronik und der „Paritätsverletzung“, der NMR-Versuch (Kernresonanzspektroskopie) sowie die Aufbauten „Neutronenquelle“ und „Langsames Licht“. Ein insgesamt sechsstelliger Betrag wurde mittlerweile zudem in das richtungweisende Praktikum der Umweltphysik investiert: Natürliche Radioisotope und atmosphärische Spurengase erforschen die angehenden Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler hierbei, machen Messungen in Seen, untersuchen den Gasaustausch zwischen Ozean und Atmosphäre oder spüren elektromagnetischen Wellen mit dem Bodenradar nach. In Zukunft soll das astronomisch-astrophysikalische Praktikum technisch stärker nach den Sternen greifen.

Die sogenannte Geschwisterregelung hat allerdings das Aufkommen an Studiengebühren merklich verringert. Professor Aeschbach-Hertig: „Das hat ein bisschen Schwung aus aus der Sache genommen.“

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Letzte Änderung: 23.05.2018