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Diederik Kruijssen erhält ERC Starting Grant für die Erforschung der Sternentstehung in Galaxien

Pressemitteilung Nr. 185/2016
15. Dezember 2016
Europäischer Forschungsrat fördert Projekt des Heidelberger Wissenschaftlers mit rund 1,5 Millionen Euro
Hubble Deep Field

Bild: Hubble, STScI

Das sogenannte „Hubble Deep Field“, einer extrem lang belichteten Aufnahme des Weltraumteleskops Hubble. Das Bild zeigt fast ausschließlich Galaxien, deren Licht nur kurze Zeit nach dem Urknall auf die Reise zu uns ging. Wie sich diese Galaxien ihre Sterne gebildet und deren weitere Entwicklung geprägt haben, ist Gegenstand der Forschungsarbeiten im ERC Starting Grant von Dr. Kruijssen.

Der Heidelberger Astrophysiker Dr. Diederik Kruijssen erhält eine hochdotierte Förderung des Europäischen Forschungsrats (ERC), einen ERC Starting Grant für exzellente junge Forscher. Über fünf Jahre wird damit ein Vorhaben an der Ruperto Carola gefördert, in dem sich der Wissenschaftler mit der Physik der Sternentstehung in Galaxien über kosmologische Zeiträume hinweg beschäftigt. Dafür stellt der ERC Fördermittel in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Dr. Kruijssen leitet seit 2016 bereits eine Emmy-Noether-Gruppe am Astronomischen Rechen-Institut, das zum Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg (ZAH) gehört. Das ERC-Projekt startet voraussichtlich im April 2017.

Dr. Diederik Kruijssen

Foto: Schwerdt

Dr Diederik Kruijssen

Im Mittelpunkt des vom Europäischen Forschungsrat geförderten Projekts „Multi-Scale Star Formation Across Nascent Galaxies“ (MUSTANG) steht die Erforschung der Sternentstehung in interstellaren Gaswolken. Dazu haben Dr. Kruijssen und sein Team eine neue mathematische Methode entwickelt, mit deren Hilfe die Forscher aus Teleskopbildern von Galaxien ablesen können, wie schnell interstellare Gaswolken in sich zusammenfallen – mit der Folge, dass Sterne entstehen und diese neuen Sterne das verbliebene Gas „quasi wegblasen“, wie Dr. Kruijssen erläutert. Nach den Worten des Wissenschaftlers soll dieses Verfahren insbesondere in modernen Teleskopsystemen zum Einsatz kommen. Die Auswertungen der Beobachtungen sollen dann in Computersimulationen zur Galaxienentstehung einfließen. „Bis heute kann die Wissenschaft noch keine eindeutige Erklärung dafür liefern, was die Ursache für die Vielfalt an Formen und Größen von Galaxien ist“ sagt Dr. Kruijssen. „Computersimulationen können die Vielfalt nicht reproduzieren, denn die Formen und Größen von Galaxien hängen stark von unbekannten physikalischen Vorgängen der Sternentstehung ab.“ Mithilfe ihrer Untersuchungsergebnisse werden die Wissenschaftler erstmals in der Lage sein, in ihre Computersimulationen ein realistisches Abbild der Sternentstehung zu integrieren, um so die Entstehungsgeschichte und Eigenschaften von Galaxien wie unserer Milchstraße zu erklären. Die Förderung im Rahmen des ERC Grant erweitert die Arbeit von Dr. Kruijssens Emmy-Noether-Gruppe, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit 1,2 Millionen Euro gefördert wird.

Diederik Kruijssen forschte an den Universitäten Utrecht, Leiden und Cambridge als Toptalent Fellow der niederländischen Forschungsgemeinschaft NWO. 2011 erhielt er an der Universität Utrecht seinen Doktortitel in Astrophysik. Seine Dissertation wurde von der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften mit dem Christiaan-Huygens-Preis ausgezeichnet. Anschließend forschte Dr. Kruijssen am Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching bei München. Im Sommer 2015 kam er als Gliese Fellow – eine Förderung des ZAH für exzellente Postdoktoranden aus dem Bereich der Astronomie und der Astrophysik – an die Universität Heidelberg und wurde damit Forschungsgruppenleiter am Astronomischen Rechen-Institut.

Der Europäische Forschungsrat vergibt den Starting Grant an herausragende junge Wissenschaftler. Kriterien für die Förderung sind die wissenschaftliche Exzellenz der Nachwuchsforscher und das innovative Potenzial ihrer Forschungsideen.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 15.12.2016
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