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Europäischer Forschungsrat fördert Heidelberger Mathematikerin

Pressemitteilung Nr. 29/2014
5. Februar 2014
Prof. Dr. Anna Wienhard erhält ERC Consolidator Grant mit Fördermitteln in Höhe von knapp 1,6 Millionen Euro
Anna Wienhard
Prof. Dr. Anna Wienhard

Eine hochdotierte Förderung des Europäischen Forschungsrates (ERC) für herausragende Forschungstalente, einen ERC Consolidator Grant, erhält die Heidelberger Mathematikerin Prof. Dr. Anna Wienhard. Über einen Zeitraum von fünf Jahren wird damit ein Vorhaben gefördert, in dem sich die Wissenschaftlerin mit Symmetrien und den sogenannten Deformationsräumen geometrischer Strukturen befasst. Für das Projekt „Deformation Spaces of Geometric Structures“ stehen Prof. Wienhard, die am Mathematischen Institut der Universität Heidelberg lehrt und forscht, Fördermittel in Höhe von knapp 1,6 Millionen Euro zur Verfügung.

Wie Prof. Wienhard erläutert, spielen Symmetrien nicht nur in der Mathematik, sondern auch in der Physik, der Biologie oder der Chemie eine zentrale Rolle. Sie lassen sich mathematisch beschreiben durch eine Gruppe von Transformationen, das heißt Umwandlungen, die eine vorgegebene geometrische Struktur erhalten. „Ein solches Gefüge mit vielen Symmetrien ist oftmals starr, da schon kleine Veränderungen das Gleichmaß aufheben können“, erläutert die Heidelberger Wissenschaftlerin. „Es gibt jedoch Strukturen, die sich verändern oder deformieren lassen, ohne dass die Symmetrie gebrochen wird. In diesem Fall erlaubt die geometrische Struktur einen interessanten Modul- oder auch Deformationsraum.“ 

Ein Beispiel für eine solche Struktur ist die „Pflasterung“ einer Ebene durch Quadrate. Diese geometrische Struktur kann so verschoben, das heißt deformiert werden, dass dort nunmehr Parallelogramme erscheinen, wobei die Symmetrie erhalten bleibt. „In unserem Projekt wollen wir Deformationsräume von geometrischen Strukturen auf weitaus komplizierteren mathematischen Objekten studieren. Eine besondere Rolle spielen dabei sogenannte höhere Teichmüller-Räume, die in den vergangenen zwanzig Jahren entdeckt wurden. Sie haben zu interessanten Entwicklungen in der Mathematik geführt und sind auch für die theoretische Hochenergiephysik relevant“, sagt Prof. Wienhard. 

Anna Wienhard (Jahrgang 1977) studierte Theologie und Mathematik an der Universität Bonn. Nach dem Abschluss in beiden Studiengängen wandte sie sich zunächst theologischen Forschungsarbeiten zu, unterstützt vom Sonderforschungsbereich „Judentum – Christentum“, ehe sie im Jahr 2004 in Bonn in der Mathematik promoviert wurde. Es folgten verschiedene Forschungsaufenthalte in der Schweiz und den USA, darunter am Institute for Advanced Study in Princeton. Von 2007 an war die Mathematikerin als Assistant Professor an der Princeton University tätig. Im Jahr 2012 folgte sie einem Ruf an die Universität Heidelberg. Am Mathematischen Institut der Ruperto Carola übernahm sie eine Professur für „Reine Mathematik“; sie leitet dort die Arbeitsgruppe Differentialgeometrie. Für ihre Forschungsarbeiten hat Prof. Wienhard verschiedene Auszeichnungen und Förderungen erhalten.

Der ERC Consolidator Grant wendet sich an junge Forscher, die bereits eine vielversprechende Erfolgsbilanz vorweisen können und nun einen herausragenden Forschungsvorschlag vorgelegt haben. Zentrales Förderkriterium ist dabei wissenschaftliche Exzellenz.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 05.02.2014
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