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Besuchen Sie den Blog des Arbeitsbereichs Minderheitengeschichte und Bürgerrechte in Europa mit studentischen Beiträgen zur Minderheitengeschichte, Veranstaltungs- und Publikationshinweisen.
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Lia Börsch, M.A.

 

Lehrstuhl für Zeitgeschichte

 

Am Lehrstuhl seit

Sommersemester 2017

 

Funktion / Position

Doktorandin am Arbeitsbereich Minderheitengeschichte und Bürgerrechte in Europa

 

Kontakt

Büro:
Hauptstraße 113, 2. OG, Raum: 201

Postanschrift:
Historisches Seminar der Universität Heidelberg
Postfach 10 57 60
D-69047 Heidelberg

Tel.: +49 (0) 62 21 / 54 - 2469
E-Mail: lia.boersch@zegk.uni-heidelberg.de

Sprechstunde: n.V.

 

Zur Person

Lia Börsch studierte von 2010-2017 Politik- und Geschichtswissenschaften an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg, der Universität Paris-Sorbonne IV und der École des hautes études en sciences sociales in Paris. In ihrer Bachelorarbeit untersuchte sie die deutsch-französischen Beziehungen im Kontext der deutschen Wiedervereinigung. Im Rahmen eines deutsch-französischen Master-Studiengangs in Geschichtswissenschaften beschäftigte sie sich in ihrer Masterarbeit mit der französischen Liga für Menschenrechte in der Nachkriegszeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Weitere Stationen während des Studiums waren ihre Mitarbeit bei der Max-Planck-Stiftung für Internationalen Frieden und Rechtsstaatlichkeit, im Frankreich Programm der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V., in der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der UNESCO, beim Zweiten Deutschen Fernsehen und als Praktikantin und Stipendiatin am Deutschen Historischen Institut in Paris. Seit September 2017 ist Lia Börsch wissenschaftliche Mitarbeiterin am Arbeitsbereich für Minderheitengeschichte und Bürgerrechte und Doktorandin des Lehrstuhls für Zeitgeschichte.

 

Arbeitsschwerpunkte/Forschungsinteressen

  • Geschichte der Menschenrechte
  • Soziale Bewegungen, Menschenrechtsbewegung
  • Deutsch-französische Beziehungen
  • Geschichte der europäischen Integration

 

Dissertationsprojekt: „One good photo worth ten pages words.“ Bildpolitik als Menschenrechtsengagement. Eine Visual History der Bildproduktion von Menschenrechtsorganisationen ab den 1960er Jahren

Ausgelöst durch das Erscheinen der frühneuzeitlichen Studie Lynn Hunts, „Inventing Human Rights“ im Jahr 2007 wurde das Forschungsfeld der Menschenrechtsgeschichte neu eröffnet. Hunt stellte hierin die in der Folge umstrittene These auf, von den Revolutionen des späten 18. Jahrhunderts ließe sich auch die weitere Geschichte der Menschenrechte herleiten. Samuel Moyn veröffentlichte 2010 einen Gegenentwurf, in dem er den Durchbruch der Menschenrechte in den 1970er Jahren verortete und mit dem Niedergang revolutionärer Ideen nach 1968 erklärte. Die Vertreter dieses jüngeren Forschungszweigs gehen davon aus, dass unser heutiges Verständnis von den Menschenrechten hauptsächlich in den 1940er Jahren entstand und markieren die 1970er Jahre als entscheidende Schlüsselphase für ihren Durchbruch zum globalen Leitbegriff politischer Ordnung. Hierfür war auch das Entstehen eines neuen zivilen und transnationalen Menschenrechtsaktivismus bedeutend. Das Projekt verfolgt die These, dass sich dieser transnationale „Aufstieg“ der Menschenrechte nicht allein durch bisher aufgestellte ideen- oder politikgeschichtliche Ansätze erklären lässt. Trotz der in der Forschung immer wieder betonten Bedeutung visueller Medien, spielen diese innerhalb der „neuen Menschenrechtsgeschichte“ bisher kaum eine Rolle. Weniger umstritten als ihre These einer linearen Entwicklung der Menschenrechtsgeschichte waren Hunts Erkenntnisse, dass durch das Medium der Briefromane im 18. Jahrhundert durch regelrechtes „Mitempfinden“ ein immer größeres Gefühl von Gleichheit und Empathie in allen Gesellschaftsschichten entstehen konnte. Diese Entwicklungen sieht Hunt als bedeutende Vorgeschichte für die Verabschiedungen der Menschenrechtsdeklarationen des 18. Jahrhunderts an. Unter Berücksichtigung der Ergebnisse Hunts untersucht das Forschungsprojekt die visuelle Sprache westlicher Menschenrechtsorganisationen ab den 1960er Jahren. Wie sah die von den Organisationen generierte Visualität der Menschenrechte aus, welches Menschenrechtsverständnis wurde darin übermittelt und welche menschenrechtspolitischen Konflikte wurden in den Fokus gerückt, welche ausgelassen? Wie und mit welchen Motivationen wurde die Verwendung und Auswahl von Bildern durch die Organisationen als Bildagenten organisiert (bspw. durch Kooperationen zu wichtigen Medienagenturen, wie der Fotografenagentur Magnum)? Mit welcher Gewichtung und auf welche Weise wurden verschiedene gesellschaftliche Gruppen in den Publikationen und Kampagnen visuell repräsentiert? Gingen die visuell geäußerten Forderungen international verabschiedeten Deklarationen von Rechten voraus oder bildeten sie bereits proklamiertes ab? Gab es Bilder, welche eine „Bildermacht“ entwickelten, über die es gelang, den Menschenrechten zu einer gesamtgesellschaftlich höher empfundenen Relevanz zu verhelfen und wenn ja, was zeichnete diese Bilder aus? Untersucht werden internationale Organisationen wie Amnesty International und Human Rights Watch sowie einzelne, nationale Organisationen wie die Menschenrechtsligen. Einer Rezeptionsanalyse wird sich anhand der Untersuchung von Medienberichten zu einzelnen Kampagnen und Ego-Dokumenten von Aktivisten und Fotografen sowie der Analyse von Kommentaren zu den oftmals durch die Organisationen selbst konzipierten und realisierten Ausstellungen angenähert.

 

Lehrveranstaltungen

WS 2018/19

 

Publikationen

 

Vorträge

  • Protest gegen das Weltbühnenurteil. Die internationale Solidarisierungskampagne der Deutschen Liga für Menschenrechte für Carl von Ossietzky, Kolloquium des Deutsch-französischen Historikerkomitees „Solidarität denken und praktizieren: Frankreich, Deutschland, Europa und die Welt im 19. und 20. Jahrhundert“, Maison Interuniversitaire des Sciences de l’Homme - Alsace, Straßburg, Oktober 2018.
  • „Die französische Liga für Menschenrechte in der Nachkriegszeit (1947-1953)“, IWH-Symposium „Medialität der Menschenrechte. Geschichte und Genese der Menschenrechtsidee als öffentliche Angelegenheit in Europa seit dem 19. Jahrhundert“, Internationales Wissenschaftsforum, Heidelberg, Juni 2017.
  • „Des débats aux nouvelles formes d'engagement: la Ligue française des droits de l'homme après la Seconde Guerre mondiale“, Journées d'études de l'Institut historique allemand Paris en coopération avec LabEx EHNE et Saisir l'Europe „Défis internationaux et émergence d'un espace public en Europe depuis les années 1970“, Deutsches Historisches Institut, Paris, Juni 2016.

 

Stipendien/Auszeichnungen

  • 05/16 – 07/16 Resident-Stipendiatin des Deutschen Historischen Instituts Paris zur Förderung von M.A.-Abschlussarbeiten im Rahmen des Forschungsprojekts Dr. Christian Wenkels
  • 10/14 – 08/14 Mobilitätsstipendium der Deutsch-Französischen Hochschule
  • 09/14 Sommerschule des Deutschen Historischen Instituts Rom
  • 02/14-04/14 DAAD-Stipendium
  • 09/12 – 06/13 ERASMUS-Stipendium
  • 06/09 Preisträgerin der Bürgermeister Kellinghusen Medaille für die besten Abiturleistungen im Fach Geschichte der Gelehrtenschule des Johanneums Hamburg; Titel: “Otto von Bismarck's Sozialgesetze”.

 

Mitgliedschaften

  • HEIPAR – Freund*innen und Ehemalige des deutsch-französischen Master- und Doktorandenprogramms in Geschichtswissenschaften Paris-Heidelberg e.V. (Zweite Vorsitzende)
  • Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands e.V.
  • Junge DGAP – Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V.
  • Junges UNO-Netzwerk Deutschland e.V.
Seitenbearbeiter: Schnorr
Letzte Änderung: 19.02.2020
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